Investor Permira hat offenbar Interesse daran, gemeinsam mit weiteren Investoren für die ausstehenden Aktien des in Paris Distributors Exclusive Networks zu bieten. Nach einem entsprechenden Bericht von Reuters zog die Aktie deutlich an und kletterte von rund 18 auf knapp über 21 Euro.
Der Marktwert des Unternehmens wird derzeit mit rund 1,65 Milliarden Euro angegeben. Laut den Quellen von Reuters sind die Beratungen zum Delisting noch in einem frühen Stadium. Permira und Exclusive Networks lehnten Reuters gegenüber eine Stellungnahme ab, auch ChannelPartner konnte von dem VAD keine Stellungnahme erhalten.
Exclusive Networks ist erst seit 2021 an der Börse. Die Aktie startete mit rund 20 Euro, hatte bald darauf einen Tiefpunkt bei etwas über 14 Euro, erholte sich dann aber mit starken Auf- und Abwärtsbewegungen wieder und lag vor dem Reuters-Bericht zum möglichen Delistung bei lediglich gut 18 Euro. Sie entwickelte sich damit alles andere als positiv.
Das Mauerblümchen Exclusive Networks
Die Investmentbank Bryan, Garnier & Co wundert das. Sie hält die Aktie für unterbewertet. Angesichts eines robusten, zweistelligen Wachstums des Marktumfeldes Cybersecurity sieht sie deutlich mehr Potenzial. Andererseits weist sie auch auf Risiken der hohen Dynamik im Cybersecurity-Markt hin: "Aktuell führende Marktteilnehmer können schnell obsolet werden und großartig erscheinende Investitionen können schnell scheitern."
Aufgrund seiner Diversifizierung als Value-Added Distributor sei Exclusive Networks allerdings nicht auf eine einzelne Technologie angewiesen - und mit insgesamt 212 Anbietern und über 20.000 Partner weltweit solide aufgestellt. Auch die Entwicklung des Unternehmens im Vergleich zum Marktumfeld ist positiver, als es der Verlauf des Aktienkurs vermuten lässt: "Mit einem organischen CAGR-Umsatzwachstum von über 20 Prozent im letzten Jahrzehnt übertrifft EXN den Gesamtsektor deutlich", stellen die Finanzexperten fest.
Sie sehen als Bremse für eine gute Entwicklung nicht zuletzt die Dominanz von Permira unter den Anteilseignern. Aufgrund der Unterbewertung halten sie es für "sehr wahrscheinlich", dass Permira versuchen wird, die Anteile der Minderheitsaktionäre zurückzukaufen und das Unternehmen zu privatisieren.
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