Ebay hat seine Anleger mit einem starken Gewinnrückgang und einem trüben Geschäftsausblick enttäuscht. Im vierten Quartal sank der Überschuss verglichen mit dem Vorjahreswert um mehr als die Hälfte auf 477 Millionen Dollar, wie die Online-Handelsplattform mitteilte. Der Umsatz stagnierte zum Vorjahr bei 2,3 Milliarden Dollar.
Obwohl die Ergebnisse im Rahmen der Markterwartungen lagen, fiel die Aktie nachbörslich um über zehn Prozent. Für das laufende Quartal prognostizierte Ebay einen geringeren Umsatz und Gewinn als von Analysten angenommen. Auch der Ausblick auf das Geschäftsjahr 2016 fiel durchwachsen aus. Der Konzern leidet unter starker Konkurrenz durch Rivalen wie Amazon. Zudem belastet der starke Dollar, der Auslandseinnahmen nach Umrechnung in die US-Währung schmälert.
Ebay-Chef Devin Wenig zeigte sich dennoch zufrieden: "Wir haben solide Ergebnisse im vierten Quartal geliefert und machen weiter Fortschritte". 2015 sei durch die Trennung von Paypal ein außergewöhnliches Jahr gewesen. Die Tochter, die über Jahre der Wachstumstreiber war, wurde im Sommer abgespalten und als eigenständige Gesellschaft an die Börse gebracht. Investoren wie der einflussreiche Hedgefonds-Manager Carl Icahn hatten diesen Schritt gefordert.
Paypal startet weiter durch
Paypal verkraftete sein zweites Fiskalquartal auf eigenen Füßen hingegen deutlich besser. Die Erlöse kletterten zum Jahresende um knapp 17 Prozent verglichen mit dem entsprechenden Vorjahreswert auf 2,6 Milliarden Dollar, wie das Unternehmen mitteilte. Paypal erhöhte den Quartalsgewinn zum Vorjahr um 27 Prozent auf 443 Millionen Dollar. Die Zahl der aktiven Kundenkonten stieg zum Vorquartal um 6,6 Millionen auf 179 Millionen.
"Wir haben das Geschäftsjahr 2015 in großartiger Form beendet", kommentierte Paypal-Chef Dan Schulman die Zahlen. Die Prognosen der Analysten wurden mit dem Finanzbericht übertroffen. Die Paypal-Aktie legte nachbörslich zunächst um mehr als fünf Prozent zu. Investoren erfreute neben den starken Zahlen auch die Ankündigung des Managements, eigene Aktien im Wert von bis zu zwei Milliarden Dollar zurückzukaufen. (dpa/ba)