Laut einer Studie des Marktforschungsinstituts IDC nimmt die Akzeptanz der Virtualisierung in europäischen Unternehmen rapide zu. Während im vergangenen Jahr 35 Prozent aller neu beschaffen Server virtualisiert wurden, liegt diese Quote in diesem Jahr bei 52 Prozent, so IDC. Aber auch Firmen, die bisher nicht virtualisieren, wollen dies in Zukunft tun, laut IDC 54 Prozent in den nächsten 18 Monaten.
Während für sowohl große als auch kleine Firmen die Vorteile von Virtualisierung ersichtlich sind, liegt für sie nun die Herausforderung darin, die neue Technologie effektive einzusetzen.
"Virtualisierung ist Mainstream und entwickelt sich in ganz Europa zur Standardplattform für den Applikationsbetrieb", kommentiert Chris Ingle, Virtualisierungsspezialist bei IDC Europa. "Kunden in der gesamten Region betreiben ihre Geschäftsapplikationen, Test- und Entwicklungssysteme auf virtueller Infrastruktur. Sie werden in der Zukunft noch mehr Funktionalität für Administration und Automation benötigen, um ihre Investitionen schneller amortisieren zu können."
Insgesamt hat IDC 650 europäische Unternehmen zwischen Januar und März 2008 zu ihren Virtualisierungsplänen befragt. Demnach setzen 89 Prozent der Organisationen Virtualisierung ein, um ihre Rechenzentrumskosten zu senken. Ferner gaben sie an, dass der Einsatz bewährter Technologie das wichtigste Entscheidungskriterium war, Virtualisierung überhaupt einzuführen.
59 Prozent der Implementierungen erzielten ein übliches Konsolidierungsverhältnis bei den Servern von bis zu vier zu eins. Für die Mehrzahl der Kunden bieten sich damit Potenziale von bis zu 75 Prozent an Einsparungen bei Strom, Kühlung und Platzbedarf.
45 Prozent der befragten Organisationen nutzen Virtualisierung entweder als Standardplattform bei der Bereitstellung neuer Applikationen oder erwarten in Kürze eine Etablierung dieser Praxis. Der IDC-Studie zufolge verzeichnen besonders die Bereiche Disaster Recovery, Datensicherungsfähigkeit und verbesserte Systemverfügbarkeit den stärksten Zuwachs an Virtualisierung
"Während der vergangenen zwei Jahre vollzog Virtualisierung in den Organisationen unserer Kunden einen Wandel, weg vom taktischen, partiellen Einsatz hin zu einer Standard-Einrichtung der IT-Infrastruktur", erklärt Mark Stradling, EMEA-Chef beim Virtualisierungsmarktführer VMware. "Dies ist nicht nur in großen Unternehmen zu beobachten, sondern auch im Mittelstand und in Kleinunternehmen. Diese Kunden erzielen inzwischen deutliche Kosteneinsparungen, agieren geschäftlich beweglicher und erleben Systemverfügbarkeit auf dem Anspruchsniveau großer Unternehmen."
Dazu meint Chris Ingle von IDC: "Es gibt genügend viele Virtualisierungsanbieter am Markt. Microsoft wird Ende 2008 Marktanteile dazugewinnen. VMware ist in der richtigen Postion, um geschäftskritische Anwendungen zu virtualisieren. Citrix und Unix-Anbieter bedienen nur ihre speziellen Segmente. HP, IBM, FSC, Dell, Sun, BMC müssen sich auf System-Management konzentrieren. (rw)