Der europäische Videospielmarkt verzeichnet weltweit das stärkste Wachstum. Bis zum Jahr 2011 wird der Umsatz der Gaming-Industrie in Europa um10,2 Prozent zulegen, so die Prognose aus einer aktuellen Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhoseCoopers (PwC) . Ähnliche Zuwächse soll es auch in den Regionen Naher Osten und Afrika geben.
In den USA und Asien hingegen wird das Wachstum am Videospielmarkt in den kommenden Jahren etwas mäßiger ausfallen. Für die Vereinigten Staaten rechnen die Experten mit 6,7 Prozent, für Asien mit zehn Prozent Steigerung. In Europa umfasste der Markt im vergangenen Jahr ein Volumen von rund 9,4 Milliarden Dollar, bis 2011 werden 15,4 Milliarden Dollar vorausgesagt. In den USA wird der Branchenumsatz voraussichtlich auf 12,5 Milliarden Dollar steigen.
Der florierende deutsche Gaming-Markt soll in den kommenden Jahren weiter überdurchschnittlich (um rund 9,7 Prozent jährlich) wachsen. Bis 2011 erwarten die Branchenbeobachter ein Volumen von 3,4 Milliarden Dollar.
Die absoluten Videospiel-Könige sind allerdings die Briten. In Großbritannien beträgt der Branchenumsatz derzeit etwa 2,8 Milliarden Dollar, bis 2011 wird sich dieser jährlich jeweils um rund 11,2 Prozent steigern. Für Frankreich wird mit 10,2 Prozent ein geringfügig höheres Wachstum als für Deutschland vorausgesagt.
Generell treiben derzeit vor allem Online-Spiele die Zuwächse in Europa voran. Zwar können auch die Konsolen stetig zulegen und werden die wichtigsten Umsatzträger für die Videospielindustrie bleiben, doch die Steigerungsraten im Online-Bereich entwickeln sich wesentlich schneller.
In den folgenden Jahren wird es daher für die Branche weiterhin wichtig sein, neue Zielgruppen zu erschließen und sie mit speziell auf sie zugeschnittenen Games anzusprechen. Europaweit wurden 2006 etwa 1,2 Milliarden Dollar mit Online-Spielen umgesetzt. In fünf Jahren soll sich diese Zahl auf knapp 3,6 Milliarden gesteigert haben. Für den Bereich der Konsolenspiele werden laut Studie bis dahin 7,3 Milliarden Dollar erwartet.
Der Online-Gaming-Boom ist nicht zuletzt auf die Verbreitung von Breitband-Internet zurückzuführen. Während im Jahr 2002 erst knapp fünf Prozent der Nutzer ein Online-Spiele-Abo hatten, waren es im vergangenen Jahr bereits fast zehn Prozent. 2011 sollen es dann mehr als 15 Prozent sein, geht man von der PwC-Prognose aus. Neben Online- und Konsolen-Games spielt auch der Mobilfunkbereich eine immer größere Rolle. Für Handy-Spiele ist bis 2011 mit einem europaweiten Umsatz von etwa 3,1 Mrd. Dollar zu rechnen. (pte/go)