Lange hatte es so ausgesehen, als ob Euronics auf die Übernahme ehemaliger ProMarkt-Standorte verzichtet und sich lediglich auf die Weiterführung des Markts in Eisenach beschränkt (ChannelPartner berichtete). Am Rande der IFA kündigte Verbundgruppen-Chef Benedict Kober gegenüber Heise dann allerdings an, doch in die „Bieterschlacht“ um das ProMarkt-Filialnetz einsteigen zu wollen. Nun gibt es die offizielle Bestätigung: Euronics führt vier ehemalige Standorte weiter und plant offensichtlich weitere ProMarkt-Übernahmen. Denn in der begleitenden Pressemitteilung ist von den „ersten vier ehemaligen Pro Markt Standorten“ die Rede.
Eingebettet ist die Übernahmemeldung in eine breitere Expansionsstrategie. So integriert Euronics bis zum Jahresende insgesamt 13 neue Fachmärkte in das eigene Mitglieder-Portfolio. „Als Genossenschaft setzen wir auf einen nachhaltigen, profitablen Wachstumskurs. Wir möchten unsere Mitglieder in die Lage versetzen, neue Standorte langfristig und aus eigener Kraft erfolgreich führen zu können“, erklärt dazu Euronics-Vorstandssprecher Kober. „Das ist uns in diesem Jahr reibungslos gelungen. Wir besetzen zwölf neue Standorte durch Mitglieder und werden im November in Mülheim-Kärlich den zweiten Euronics Regiebetrieb eröffnen.“
Zudem will die Verbundgruppe noch in diesem Jahr weitere Standorteröffnungen prüfen. „Wir registrieren viel Bewegung im Markt und prüfen die vielfältigen Optionen nach strengen wirtschaftlichen Kriterien“, so Kober. Einem „blinden Expansionsdrang“ wolle die Genossenschaft allerdings auch in Zukunft eine klare Absage erteilen.
Standortoptimierungen für mehr Kundenfrequenz
Während so zum einen die Gesamtverkaufsfläche um 20.000 Quadratmeter ausgebaut wird, will Euronics auch die bestehenden Mitglieder zu einer Optimierung der bestehenden Fachgeschäften und Fachmärkten motivieren. So hatte die Verbundgruppe ihre Mitglieder anlässlich der Euronics Summer Convention zu Umbaumaßnahmen angespornt. „Unser Investitions- und Förderprogramm „Concept Optiline“ hat unseren Mitgliedern Zuschüsse für Umbaumaßnahmen in Aussicht gestellt, die es schnell und effizient zu realisieren galt. Die Nachfrage war groß und das zur Verfügung gestellte Budget wurde optimal genutzt“, so Kober. Viele Mitglieder hätten das Angebot in Anspruch genommen, um sich rechtzeitig auf den Start des Jahresendgeschäfts vorzubereiten. „Regelmäßige Umbauten sind ein Umsatzmotor, den der Fachhandel als notwendigen, gewinnbringenden Prozess begreifen muss. Der POS bleibt für Euronics die zentrale Visitenkarte.“
Dabei ist Kober zuversichtlich, dass von der IFA wertvolle Impulse für das diesjährige Jahresendgeschäft ausgehen. So zählten zu den Top-Themen u.a. im TV-Bereich die Innovationen Ultra HD, Smart-TV und OLED. „Die Neuheiten im TV-Bereich bieten unseren Händlern jetzt hervorragende Umsatzchancen. Insbesondere für das Thema Smart-TV haben wir mit unserer erfolgreichen Branchenkampagne „Smarter Fernsehen“ den Weg zum Konsumenten geebnet.“ Die Verbundgruppe sehe eine realistische Chance, dass damit der Negativ-Trend im TV-Markt bis Ende 2013 gestoppt werden könne. Eine erhöhte Nachfrage erwarte Euronics zudem im Bereich Notebooks und Tablets sowie in dem Segment Games/Entertainment. (mh)