Kartellverfahren

EU-Bußgeld bringt Chimei Innolux in die roten Zahlen

10.12.2010
Die Bußgeldstrafe von 300 Millionen Euro, die höchste, welche die EU-Kommission gegen die sechs führenden LCD-Panel-Hersteller verhängt hat, trifft Chimei Innolux (CMI) so hart, dass das Unternehmen in die Roten rutscht.

Wie am Vortag berichtet, wurde Chimei Innolux (CMI) von der Europäischen Kommission in einem Kartellverfahren gegen die sechs führenden LCD-Hersteller zur Höchstbuße von 300 Millionen Euro verdonnert.

Hohe Bußgelder können die Panel-Hersteller schwer treffen, bedenkt man die nötigen Milliardeninvestitionen, um konkurrenzfähig zu bleiben.

Laut "Digitimes" hat Taiwans Nummer eins der Panel-Hersteller das EU-Verdikt akzeptiert, rechnet es aber damit, dass es im vierten Quartal 2010 und im Folgejahr in die roten Zahlen rutscht.

Gerade erst im Mai 2010 hat die EU einen Kartellstreit mit führenden Chipherstellern beendet. Samsung, Hynix, Infineon & Co. wurden zu einer Gesamtgeldbuße von 331 Millionen Euro verdonnert, die Strafe gegen die LCD-Hersteller war mit zusammen rund 649 Millionen Euro fast doppelt so hoch.

In den ersten neun Monaten hat CMI einen Nettogewinn von umgerechnet 232,8 Millionen Euro erzielt, trotz erwarteter Verluste fürs vierte Quartal waren Marktbeobachter davon aus, dass CMI im Gesamtjahr noch mit einem Profit herausgehen wird. Das von der EU wegen Preisabsprachen verhängte Bußgeld in Höhe von 300 Millionen Euro deckt jedoch nicht die dafür beiseite gelegten 7,1 Milliarden New Taiwan (NT) Dollar, umgerechnet rund 178 Millionen Euro.

CMIs größter einheimischer Mitbewerber AU Optronics (AUO) ist mit einem Bußgeld in Höhe von 116,8 Millionen Euro noch mit einem blauen Auge davongekommen und wird bei einem Nettogewinn von 18,16 Milliarden NT Dollar (455 Millionen Euro) in den ersten drei Quartalen keine Probleme haben, die Buße zu zahlen und das Jahr profitabel zu beenden, obwohl auch ohne dem Verluste fürs vierte Quartal erwartet waren.

Chunghwa Picture Tubes (CPT) und HannStar Display haben zwar mit 9,02 respektive 8,1 Millionen Eure vergleichsweise geringe Geldbußen zu tragen, leiden aber besonders unter dem Preisverfall und sind daher schon in den ersten drei Quartal tief in die roten Zahlen gerutscht, weshalb erwartet wird, dass sie das Gesamtjahr negativ abschließen werden. CPT, immerhin Nummer fünf der Hersteller größerer Panels, hat im dritten Quartal einen Nettoverlust von umgerechnet 242,4 Millionen geschrieben, Nummer sechs HannStars Nettoverlust belief sich auf 88,7 Millionen Euro. (kh)