Offensichtlich lesen auch Mitglieder der EU-Kommission Apple-Gerüchte, wie jetzt eine empörte Reaktion der EU zeigt. Wie schon oft berichtet, wird das kommende iPhone 15 voraussichtlich erstmals USB-C als Schnittstellen bekommen - statt der alten Lightning-Buchse. Wie nun allerdings der Analyst Ming-Cho behauptet, ist diese Schnittstellen dann doch etwas anders als andere USB-C-Schnittstellen: Das Schnellladen soll nämlich nur mit von Apple zertifizierten USB-C-Kabeln möglich sein.
EU gefällt Apples MFi nicht
Dies hat sich offenbar bereits bei der EU herumgesprochen, die seit Jahren um die Standardisierung von Schnittstellen kämpft, um Kabel und Netzteil-Müll zu verringern. Eigentlich ist die Einsparung der Lightning-Schnittstelle schon lange eine Forderung der EU. Apples Art der Umsetzung wäre nach Ansicht des für diese Standardisierungen zuständige MEP Alex Agius Saliba aus Malta aber schlicht illegal.
Wie er auf Facebook schreibt, verstoße diese Beschränkung der Ladegeschwindigkeit gegen das gerade erst genehmigte EU-Gesetz, General Product Safety Rules. Nachdem Apple nicht an einem Treffen im Europäischen Parlament teilgenommen habe, werden man eine formelle Anfrage stellen. Wie er außerdem in ausführt "Große Unternehmen wie Apple können nicht weiterhin auf Kosten der Rechte unserer Verbraucher tun, was sie wollen". (Übersetzt aus dem Maltesischen).
Der Hintergrund: Die neue iPhone-15-Linie (vermutlich wieder drei Modelle namens iPhone 15, 15 Plus und 15 Pro) sollen über USB-C erstmals das schnelle Aufladen mit 27 Watt oder mehr unterstützten, aktuell bietet dies nur das Modell iPhone 14 Pro. Bei den herkömmlichen iPhones 15 wird allerdings die Datentransferrate auf USB-2-Tempo reduziert sein, wie beim iPad 10.
Nur das iPhone 15 Pro soll über USB-C Datentransfers mit hohem Tempo unterstützen. Auch bei diesen Datentransfers gibt es offenbar Einschränkungen bei Kabeln ohne Apple MFi-Zertifizierung, sowohl beim Ladetempo und beim Datentransfer. Um diese Zertifizierung zu erhalten, muss ein Kabel ausdrücklich von Apple zertifiziert werden. (Macwelt)