Das niedersächsische Justizministerium will Feinstaubbelastungen der in den Justizbehörden eingesetzten Samsung-Drucker nicht ausschließen und hat daher beschlossen, über 4.000 Printer auszumustern. Nun nimmt Roland Schweyer, IT Cluster Director bei Samsung Stellung zu dem Vorgang. Zunächst hatte Samsung auf die allgemeine Verlautbarungen zur Feinstaubproblematik des Branchenverbands Bitkom verwiesen.
Die betroffenen Drucker-Modelle der ML-3471-Serie sind laut Samsung nach den derzeit gültigen Vergaberichtlinie für das Umweltzeichen "Blauer Engel", RAL UZ122, getestet und gekennzeichnet. Allerdings gibt es diese Richtlinie keinen Grenzwert für Fein- und Ultrafeinstaub. Bei Samsung vermutet man, dass die RAL UZ171 zur Ermittlung eines Grenzwertes herangezogen wurde. Dieser tritt aber erst im kommenden Jahr in Kraft. Dieser sei zudem "nicht auf Basis toxikologischer oder gesundheitsschädlicher Betrachtung" festgelegt worden.
Keine Nachteile im Projektgeschäft
Samsung gibt aber zu bedenken, dass durch den Austausch von Originalteilen das Testergebnis abweichen könne. Auf die Frage, ob Erkenntnisse vorliegen, dass vielleicht kompatible Toner von Drittanbietern verwendet wurden antwortet der IT-Cluster-Chef nur: "Samsung führt seine Tests in einer zertifizierten Umgebung unter Einsatz von Originaltoner und -teilen durch". Auf die Frage, wie mit dem Kunden gegenüber nun auf Samsung-Seite verfahren wird, gibt sich Schweyer ähnlich wortkarg: Man sei mit dem Kunden in einem engen Dialog, mehr wolle man nicht "in die Öffentlichkeit tragen".
Auch wenn die aktuelle Meldung über die Verschrottung von über 4.000 Samsung-Druckern für großes Aufsehen in der Branche gesorgt hat, geht Schweyer aber nicht von einem generellen Image-Schaden für sein Unternehmen aus: "Unser Produkte werden nach dem aktuellen Stand der Technik gefertigt und halten aktuelle Bestimmungen deutlich ein. Dies wissen unsere Partner und viele unserer Kunden. Zu einem Image-Verlust wird es daher nicht kommen", glaubt er. Auch bei künftigen Aufträgen der öffentlichen Hand werde es mittel- und langfristig keine Nachteile geben: "Wir sind eines der Unternehmen, das seine technischen Möglichkeiten und Mittel nachweislich dazu einsetzt, leistungsfähige umweltgerechte Produkte auf dem führenden Stand der Technik zu produzieren", betont Schweyer. (awe)