Also-Actebis-Chef

"Es gibt keine weitere Personaldiskussion"

04.08.2011 von Armin Weiler
Das Geschäft stagniert und prominente Mitarbeiter kehren mehr oder weniger freiwillig dem fusionierten Also-Actebis-Konzern den Rücken.
Klaus Hellmich, Konzernleitungsvorsitzender der Also-Actebis Holding AG.

Das Geschäft stagniert und prominente Mitarbeiter kehren mehr oder weniger freiwillig dem fusionierten Also-Actebis-Konzern den Rücken. Im Interview mit ChannelPartner nimmt Klaus Hellmich, Konzernleitungsvorsitzender der Also-Actebis Holding, Stellung.

Herr Hellmich, sind Sie mit dem aktuellen Halbjahresergebnis zufrieden?

Hellmich: Wenn man das Marktumfeld sieht und die Herausforderungen, die sich uns durch die Fusion von Also und Actebis gestellt haben, kann man zufrieden sein. Es hat sich gezeigt, dass Eins plus Eins tatsächlich Zwei ergeben hat. Das ist nicht selbstverständlich. Bei vielen Fusionen heißt das Ergebnis letztendlich Eins oder Eineinhalb. Das zeigt, dass unsere Strategie aufgegangen ist. Zufrieden bin ich aber wahrscheinlich nie!

Wie hätte denn das kumulierte Ergebnis von Also und Actebis ohne die Fusion ausgesehen?

Hellmich: Das ist schwer zu sagen. Was wäre wenn ist reine Spekulation. Wir haben uns sehr frühzeitig auf die neue Struktur ausgerichtet. Wichtig ist, dass wir den Fokus auf unsere Kunden und Herstellerpartner nicht verloren haben und das operative Geschäft weitestgehend von dem durch die Fusion bestimmten strukturellen Veränderungen getrennt haben. Insgesamt gesehen haben wir unsere Marktenteile verteidigt und in Einzelfällen sogar ausgebaut.

Also-Actebis hat auch unter der schwachen Entwicklung des Consumer-Geschäfts gelitten. Werden Sie deshalb noch mehr Gewicht auf das Geschäftskundensegment legen?

Hellmich: Für uns steht das Fachhandelsgeschäft im Vordergrund. Das Retail-Fulfillment Geschäft ist on top, wenn es sich rechnet. Unser Schwerpunkt liegt aber auf Profitabilität, man muss damit auch Geld verdienen können. Wir werden uns eher darauf konzentrieren, den Fachhandel weiterhin kontinuierlich auszubauen.

Gustavo Möller-Hergt (rechts) ersetzt Michael Dressen (links) an der Deutschlandspitze von Also-Actebis.

Deutschland-Chef Michael Dressen verlässt nun das Unternehmen und Gustavo Möller-Hergt tritt seine Nachfolge an. Wird das den Integrationsprozess von Also und Actebis bremsen?

Hellmich: Dass Michael Dressen uns verlässt, müssen wir so akzeptieren, doch mit Gustavo Möller-Hergt haben wir eine sehr gute Lösung gefunden. Er wird Also-Actebis Deutschland zusammen mit unserem bewährten Führungsteam sehr gut weiter entwickeln. Es ist völlig normal, dass sich einzelne Mitarbeiter im Rahmen einer solchen Fusion anders orientieren. Eine Fusion ist immer eine besondere Situation, aber so etwas machen wir nicht jedes Jahr.

Wird die Position von Gustavo Möller-Hergt eine dauerhafte Lösung sein?

Hellmich: Er wird auf jeden Fall die Aufgabe wahrnehmen und bleibt weiterhin COO der Gruppe. Es gibt daher keine weitere Personaldiskussion. Zudem haben wir eine gute Führungsmannschaft aus ALSO und Actebis Managern, die das Tagesgeschäft managen.

Wie wird sich nun der fusionierte Gesamtkonzern weiter entwickeln?

Hellmich: Unsere Ausrichtung wird sich auch zukünftig kontinuierlich vom reinen Transaktionsgeschäft in Richtung Channel Development verändern. Das zeigt sich auch in neuen Distributionsverträgen, wie die aktuelle Cisco Partnerschaft. Wir werden die Post Merger-Projekte möglichst rasch abschließen, die erarbeiteten Synergien nutzen und unsere Leistungen weiter optimieren. Unsere Serviceleistungen werden wir durch Nischenzukäufe ergänzen und unsere Serviceplattform für unsere Partner erweitern. Durch organisches Wachstum und sinnvolle Zukäufe werden wir unsere Profitabilität kontinuierlich verbessern. So entwickeln wir beispielsweise konkret die Cloud als einen für uns neuen Vertriebsweg. Hier wollen wir uns als Partner zwischen dem Hersteller und dem Fachhändler etablieren. (awe)

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