Rapid.Tech und FabCon 3.D

Erfurt wird zur 3D-Druck-Heimat

23.06.2015 von Armin Weiler
Mit den beiden Parallelmessen Rapid.Tech und FabCon 3.D hat sich Erfurt als Messestandort für additive Fertigungstechnologien etabliert. Nun sollen die Messen verlängert werden.

Während bei anderen Messen über eine Verkürzung nachgedacht wird, setzt man in Erfurt einen drauf: Die beiden parallel stattfindenden 3D-Druck-Veranstaltungen Rapid.Tech und FabCon 3.D sollen 2016 von zwei auf drei Tage verlängert werden.

Auf der FabCon 3.D und der Rapid.Tech in Erfurt zeigen Aussteller, was heutzutage mit additiven Fertigungstechnologien so alles möglich ist.

In diesem Jahr fanden bereits die beiden Messen zeitgleich statt. Während sich die Rapid.Tech eher an die professionellen Industriekunden richtete, war die FabCon 3.D eher auf das Einsteigersegment zugeschnitten. Doch die Welten wachsen zusammen und die Grenzen verwischen zusehends. "Es war der ausdrückliche Wunsch der Aussteller, die Messen zusammenzulegen", bestätigt Messechef Wieland Kniffka gegenüber ChannelPartner.

Zufriedene Aussteller

Mit rund 4.000 Besuchern kamen dieses Jahr 500 mehr nach Erfurt. Dass additive Fertigungstechnologien auf dem Vormarsch sind, zeigt auch der Ausbau des Messekonzepts: Der Fachbeirat der Messen hat nun die Verlängerung auf drei Tage beschlossen. "Hintergrund ist zum einen der gestiegen Stellenwert der Rapid.Tech und zum anderen die zunehmende Relevanz der generativen Technologien für immer mehr Branchen", erklärt der Beiratsvorsitzende Michael Eichmann von RTC Rapid Technologies. Man komme damit auch Forderungen der Industrieaussteller entgegen, die sich noch umfangreicher präsentieren wollen, ergänzt Kniffka.

Auch bei den Ausstellern kam die Veranstaltung gut an: "Es war eine spitzenmäßige Veranstaltung, die Beste, die ich bisher erlebt habe", versichert Antonius Köster von der Antonius Köster GmbH. Der Mix aus Kongress und Fachmesse mache die Rapid.Tech zu einem "exzellenten Konzept".

3D-Druck-Messen FabCon 3.D und Rapid.Tech in Erfurt 2015

Die Rapid.Tech und die FabCon 3.D zeigen die ganze Bandbreite additiver Fertigungtechnologien.

Mit den beiden Parallelmessen hat Erfurt als 3D-Druck-Messestandort etabliert.

Hier zeigen Hersteller, was heutzutage alles druckbar ist, wie hier Stratasys mit einem Lenkrad.

3D-Selfies sind hoch im Kurs.

Verbesserte Körperscanner sorgen für mehr Detailgenauigkeit.

So kann man sich gleich eine komplette Kampfsportlertruppe drucken lassen.

In der Architektur sind Modelle aus dem 3D-Drucker sehr gefragt.

Selbst filigrane Struckturen lassen sich mittlerweile darstellen.

Soll ein Abbild eines existierenden Gegenstands erstellt werden, benötigt man einen 3D-Scanner.

Zahlreiche 3D-Druck-Fabrikanten, wie hier der italienische Hersteller Gimax3D, nutzen in Erfurt die Möglichkeit, ihre Produkte vorzustellen.

Concept Laser fertigt Metallteile aus Metallpulver nach dem Schichtbauverfahren.

Hier ein Druckbeispiel des Spezialisten aus Lichtenfels.

Auch Schmuck lässt sich so fertigen.

Die Zahntechnik hat längst die additive Fertigung für sich entdeckt.

Mit dem FabBus will die FH Aachen junge Menschen für den aufstrebenden Industriezweig begeistern.

Im Innern des Busses können die Jugendlichen mit 3D-Druckern von Makerbot nach Herzenslust experimentieren.

Nettes Druckbeispiel. Ein Schluck aus dieser Pulle ist dann aber wohl eher eine Enttäuschung.

Verbrauchsmaterial, häufig in Form von Filamenten, ist ein wichtiges Thema auf den Messen.

Der Händler 3dk.berlin hat sich darauf spezialisiert.

Auch eher in der Kunststoffindustrie beheimatete Unternehmen wie Herz bieten Filamente an.

Auch bei dem aus der IT-Branche bekannten Anbieter Verbatim kann Verbrauchsmaterial bezogen werden.

iGo3D ist einer der bekannten Distributoren im 3D-Druck-Markt. Der Grossist kooperiert unter anderem auch mit Tarox.

So zeigt Formlabs seine Produkte am iGo3D-Stand.

Überall an den Ständen finden angeregte Fachgespräche statt.

Nachwuchs ist wichtig: Messechef Wieland Kniffka (4. v. l.) bei der Vergabe der Start-Up-Awards.

3D-Druck ist nicht nur Hardware.

Sich schnell einen Stuhl zu drucken, wenn man müde ist, geht leider nicht, dazu dauert der Druck zu lange. Aber man kann ja schon einmal auf Vorrat produzieren.

Auf der FabCon gibt es auch pfiffige Sonderlösungen zu sehen: Mit einem Ultimaker im Kopfstand-Modus lassen sich auch höhere Objekte drucken.

Immer noch beliebte Druckbeispiele sind Vasen.

Für den Grafiktabletspezialisten Wacom bietet die 3D-Druck-Branche ein interessantes Geschäftspotenzial.

Der Erfurter Printcocktail, veranstaltet vom Ring Grafischer Fachhändler, RGF, findet parallel zu den beiden 3D-Druck-Messen statt. Andreas Neck, Vorstand des Distributors Disc Direct, zeigt seine Eigenmarke One.

Matthias Volkmann (Elvo) hat sich auf Etikettendrucksysteme spezialisiert.

Auch Ricoh ist mit seinem rollenden Showroom vor Ort: Ulla Risch-Sauer präsentiert Beispiele aus dem Produktionsdruck.

Doch auch 3D-Drucker von Leapfrog har Ricoh mittlerweile im Portfolio, und so schließt sich der Kreis zur FabCon 3D und zur Rapid.Tech.

3D-Drucker für die Kreativbranche

Im Umfeld der FabCon 3.D und der Rapid.Tech hat sich zudem der "Erfurter Printcocktail" etabliert. Die vom Ring Grafischer Fachhändler (RGF) ausgetragene Veranstaltung findet zeitgleich zu den Messen in einem benachbarten Bereich statt.

Auch für die im grafischen Bereich aktiven Händler ist 3D-Druck eine vielversprechende Ergänzung zu ihrem angestammten Geschäftsfeld, weil man sich häufig an dieselbe Zielgruppe wendet. "3D-Drucker werden auch irgendwann in den Agenturen stehen", prognostiziert Andreas Neck, Vorstand beim Spezialdistributor Disc Direct. Wer heute Proof-Drucker verkaufen kann, könne auch 3D-Geräte verkaufen, meint Neck.