Eine gewachsene IT-Infrastruktur mit hoher Komplexität, die die IT-Abteilung immer stärker fordert: Das ist die typische Ausgangslage, die die Berater der COC AG heute in vielen Kundenprojekten vorfinden. "Durch die Digitalisierung steigen bei vielen mittelständischen Unternehmen die Anforderungen an die IT", sagt Christoph Ramböck, Senior Engineer bei COC, einem Managed service Provider mit Sitz im oberbayerischen Burghausen. "Das interne IT-Team ist aber oft mit dem Betrieb der bestehenden Infrastruktur vollkommen ausgelastet."
In dieser Situation kann COC mit seiner Expertise und langjährigen Erfahrung unterstützen. Typischerweise führt der Managed Service Provider zunächst eine neutrale Bestandsaufnahme durch. Nach einem "Quick-Scan" der vorhandenen Infrastruktur und der bisherigen Prozesse werden verschiedene Optionen skizziert, wie der zukünftige Betriebsmodus aussehen könnte. "Kunden wünschen sich heute vor allem mehr Flexibilität, und weniger operativen Aufwand", berichtet Thiemo Reeh, Kundenberater bei COC. "Für einige Mittelständler ist aber die Kontrolle über ihre IT ein entscheidender Aspekt. Die Sorge, diese verlieren zu können, kann das Engagement in punkto Digitalisierung hemmen. In diesem Fall schlagen wir unseren Kunden meist ein hybrides Cloud-Modell mit passenden Managed Services vor."
Ein Kunde von COC ist der international tätige Baustoffhersteller Xella Group mit über 7.000 Mitarbeitern. Dessen IT-Infrastruktur hatte das Ende ihres Support-Zeitraums erreicht und hätte komplett erneuert werden müssen. Gemeinsam mit Beratern von COC analysierte man die Situation und entwickelte ein alternatives Konzept: Statt eine sechsstellige Summe in neue Server- und Storage-Hardware zu investieren, entschied sich das Unternehmen für den Wechsel zu Microsoft Azure. Der Großteil der IT-Ressourcen soll künftig über die Public Cloud bereitgestellt werden - und COC das Management und den Support übernehmen.
Der Weg zur individuellen Lösung
Im Rahmen eines Workshops wurden die Anforderungen der Xella Group aufgenommen. Anschließend entwickelte COC gemeinsam mit den Experten von Xella ein Lösungsdesign und eine Strategie für den Übergang zur Public Cloud. Auf Basis eines umfassenden Architekturkonzepts mit detaillierten Sicherheitsrichtlinien wurden nahezu alle Applikationen, virtuellen Maschinen und Netzwerkkomponenten über Azure Site Recovery in die Microsoft Cloud transferiert.
Nur eine kleine Server-Umgebung mit wenigen Legacy-Anwendungen blieb weiterhin im eigenen Haus. Die Cloud-Experten von COC konfigurierten auch Active Directory, Active Directory Federation Services (ADFS) und Group Policy Objects (GPO) für die Verwaltung von Benutzern und Zugriffsrechten. Zudem nutzte man die Gelegenheit für eine umfassende Modernisierung der digitalen Arbeitsplätze. Mit Exchange Online wurde die Messaging-Plattform IBM Lotus Notes abgelöst. Darüber hinaus führte Xella weitere Dienste von Microsoft 365 für Kommunikation und Zusammenarbeit ein - darunter Teams, SharePoint Online und OneDrive for Business.
Citrix-Infrastruktur für virtuelle Arbeitsplätzen in Azure
Erweitert und modernisiert wurde im Zuge der Migration auch die vorhandene "Citrix Virtual Apps and Desktops"-Infrastruktur des Unternehmens. COC stimmte ein technisches Feinkonzept mit Xella ab und setzte die Citrix-Umgebung in Microsoft Azure neu auf. Ziel war, möglichst viele Applikationen und Desktops virtualisiert für die verteilten Standorte des Unternehmens bereitzustellen und die Stabilität, Effizienz und Performance der Umgebung zu verbessern.
COC brachte dazu die Citrix-Umgebung auf einen aktuellen technischen Stand und vereinfachte gleichzeitig das Administrationskonzept. "Der Betrieb der Citrix-Infrastruktur war bisher sehr stark skriptgesteuert - dies erschwerte teilweise Anpassungen an der Umgebung", erklärt Christoph Ramböck. "Bei der Neukonzeption haben wir mit Komponenten wie dem Workspace Environment Management von Citrix und den Profil-Containern von FSLogix sehr viel Komplexität herausgenommen. So ist etwa das Management der Benutzerprofile jetzt deutlich einfacher und nachvollziehbarer geworden."
Citrix-Umgebung im Managed-Service-Modell
COC stellt der Xella Group die Citrix-Umgebung in einem Managed-Service-Modell bereit. Über das Citrix Service Provider Programm kann der Managed Service Provider die benötigten Benutzerlizenzen flexibel abrufen und monatlich abrechnen. Die Spezialisten von COC kümmern sich zudem um den Second Level Support, die Bereitstellung der Applikationen und Desktops sowie Patching und Monitoring der Umgebung. Backup und Recovery, die Verwaltung der Netzwerkkomponenten sowie das Drucker- und Profil-Management verantwortet ebenfalls COC.
Dank einer gründlichen Vorbereitung klappte die Umstellung auf die neue digitale Arbeitswelt im Konzern reibungslos. "Wir sind mit 400 Anwendern gestartet und konnten dank der Cloud-Architektur die Umgebung sehr einfach skalieren", so Ramböck. "Heute greifen bis zu 1.200 Mitarbeiter in 15 Ländern gleichzeitig auf die virtuellen Desktops und Anwendungen der Citrix-Umgebung zu. Auch unterschiedliche Sprachversionen und lokale Besonderheiten der einzelnen Standorte lassen sich in der neuen Architektur perfekt abbilden."
Xella kann zudem innovative Anwendungen schneller flächendeckend zur Verfügung stellen und so Geschäftsprozessen schneller digitalisieren. Die Leistung der Citrix-Infrastruktur in Microsoft Azure passt sich den jeweiligen Anforderungen an.
So profitieren die Anwender beim Kunden
Die Mitarbeiter des Baustoffherstellers profitieren von einer deutlich verbesserten User Experience. Die Anmeldezeiten an den virtuellen Desktops wurden erheblich verkürzt. Auch außerhalb des Büros ist jetzt ein schneller und sicherer Zugriff auf alle Applikationen möglich. Dies hat dem Unternehmen geholfen, mit den Herausforderungen durch die Covid-19-Pandemie umzugehen.
"Es sind oft die Details, die darüber entscheiden, ob die Benutzer im Alltag wirklich zufrieden sind", sagt Christoph Ramböck. "Die Citrix-Technologie bietet hier enorme Mehrwerte: Peripheriegeräte wie Headsets und Home-Office-Drucker lassen sich reibungslos integrieren, grafikintensive Applikationen laufen flüssig - und auch über schmale Netzwerkverbindungen ist produktives Arbeiten möglich. Das hat sich sehr positiv auf die Benutzerakzeptanz ausgewirkt."
Cloud-Gebühren um 70 Prozent gesenkt
Auch mit der wirtschaftlichen Bilanz der neuen IT-Strategie ist die Xella Group ausgesprochen zufrieden. Das Unternehmen sparte sich hohe Investitionen für eine neue Infrastruktur und reduzierte auch seine laufenden IT-Ausgaben. Besonders erfreulich: Seit der Migration zu Microsoft Azure konnte COC die monatlichen Kosten für die Cloud-Nutzung nochmals um etwa zwei Drittel senken.
Dabei zahlte sich vor allem die langjährige Erfahrung des Managed Service Providers im Citrix- und Microsoft-Umfeld aus. Die Spezialisten analysierten die Auslastung der Infrastruktur im Produktivbetrieb und optimierten die Größe und Konfiguration der virtuellen Maschinen. Zudem kommt auch die Autoscale-Funktion von Citrix zum Einsatz. Sie provisioniert dynamisch die benötigte Anzahl von virtuellen Maschinen und deaktiviert nicht mehr benötigte Maschinen automatisch.
Vorteile des Citrix Service Provider Programms
"Citrix und Microsoft unterstützen uns nicht nur bei diesem Projekt, unseren Kunden den bestmöglichen Service zu bieten", sagt Thiemo Reeh. "Die Technologien der beiden Hersteller ergänzen sich perfekt und die Blueprints, auf die wir bei Bedarf bei unserer kundenindividuellen Lösungskonzeption zurückgreifen können, ebnen unseren Kunden den Weg zu einer modernen digitalen Arbeitswelt."
Reeh betont auch die gute persönliche Zusammenarbeit im Rahmen des Citrix Service Provider Programms: "Ganz gleich, ob es um technische Fragen oder Lizenzthemen geht - wir erhalten von unseren Ansprechpartnern bei Citrix immer sehr schnell eine Auskunft. Das ist genau der lösungsorientierte Ansatz, den auch unsere Kunden von uns erwarten. Wir freuen uns daher darauf, unser Service Provider Business gemeinsam mit Citrix weiterzuentwickeln."