Thomas Linde trat die Stelle des Channel-Chefs bei dem Interconnection-Unternehmen mit dem festen Ziel an, in Deutschland das Partnerprogramm weiterzuentwickeln, das Partnernetzwerk auszubauen und damit auch neue Kunden für Equinix zu gewinnen.
Derzeit erwirtschaftet der Rechenzentrumsausstatter 35 Prozent seiner weltweiten Erlöse über den Channel, in Deutschland ist dieser Anteil ein wenig höher. Bis 2025 möchte Equinix genau die Hälfte des Geschäfts über Partner abwickeln. Hierzu hat das Unternehmen im vergangenen Jahr viel in die eigene Channel-Mannschaft investiert. Laut Linde wurde die Zahl der Channel-Account-Manager in Deutschland verdoppelt - von drei auf sechs. Unterstützt werden diese Mitarbeiter durch eine zweistellige Anzahl an Technikern. Das Partner-Marketing bei Equinix führt Claudia Debus an und sie tut das bereits erfolgreich seit März 2018.
"Wir sind ein Magnet für Fachkräfte", sagt der Channel-Chef im Gespräch mit ChannelPartner. "Wir haben viele talentierte Mitarbeiter dazugewonnen, etwa Systemarchitekten."
Im weiteren Verlauf des Gesprächs erläutert Linde die Grundzüge des Partnerprogramms von Equinix. So arbeite man dort mit fünf verschiedenen Partnertypen. Da gibt zum einen die technischen Allianzen mit VMware, Cisco, Dell, Netapp und F5. Die wichtigsten Partner für Equinix sind die Betreiber großen Hyperscaler-Plattformen AWS, Microsoft, Google und Oracle. Das Gros des Channels bilden aber die in Deutschland wohl bekannten Systemhäuser und Managed Service Provider. Hier arbeitet Equinix unter anderem mit Axians, Bechtle, Computacenter und Controlware zusammen.
Einer dieser Reseller ist Proact, dort hat Thomas Linde vor seinem Engagement bei Equinix zwei Jahre lang deutschlandweit die Zusammenarbeit mit den Vendoren koordiniert - offenbar mit Erfolg. Immerhin wurde das 1994 in Schweden gegründete Unternehmen von Equinix als "EMEA Growth Partner" des Jahres 2018 ausgezeichnet.
Einen weiteren Partnertyp für den Rechenzentrumsausstatter bilden die Netzwerk Service Provider - in Deutschland ist das Orange. Außerdem vertraut Equinix auf die tatkräftige Unterstützung der global agierenden Systemintegratoren wie Atos oder Accenture.
Um all diese Partner mit den benötigten Services zu versorgen hat Equinix ein neues Partnerportal gestartet. Hier finden Interessenten erste Informationen zu dem Reseller- und Referral-Partnerprogramm sowie direkte Kontaktdaten zum Channel-Team von Equinix. Wer möchte, kann dort sofort online seinen Antrag zur Aufnahme ins Partnernetzwerk stellen. Eingeloggte Reseller erhalten Infos über ihren aktuellen Partnerstatus bei Equinix. Darüber hinaus können sie sich im Partnerportal genauestens über die neuesten Lösungen und Marketinginitiativen der Interconnection-Company informieren und auch Leads abholen.
Nachhaltigkeit im Fokus
Das Thema Nachhaltigkeit ist Equinix sehr wichtig und so hat sich das Unternehmen auch zur globalen Klimaneutralität des Geschäftsbetriebs bis 2030 verpflichtet. Hierbei geht es um die Reduktion des CO2-Ausstoßes aus dem Betrieb der Rechenzentren aber auch bei der gesamten Lieferkette. Darüber ist das Unternehmen Gründungsmitglied des "Climate Neutral Data Centre Operator Pact", einer Selbstverpflichtungsinitiative von mehr als 25 europäischen Cloud- und Rechenzentrumsanbietern, bis 2030 Klimaneutralität zu erreichen.
Soweit von diesem Ziel ist Equnix gar nicht entfernt. Dessen Anteil an erneuerbaren Energien überstieg 2020 das dritte Jahr in Folge die 90-Prozent-Marke. Und in Deutschland ist Equnix bereits seit 2014 klimaneutral - garantiert durch ein Ökostrom-Zertifikat des Frankfurter Energieversorgers Mainova.
Im Rahmen eines Pilotprojekts arbeitet der Rechenzentrumsausstatter bereits seit 2020 mit dem Darmstädter Startup Etalytics. Hier geht es darum, den Energieverbrauch bei der Kühlung der Rechenzentren durch den Einsatz "Künstlicher Intelligenz" zu senken. Die "intelligente" Software hilft, den voraussichtlichen Kühlungsbedarf "vorherzusagen". Parameter sind hier zum Beispiel die Wettervorhersage (Hitzetage) oder die zu erwartenden höheren Rechenleistungen, etwa bei Online-Bestellungen vor Weihnachten oder bei von Kunden angekündigten größeren Data-Analytics-Projekten. Laut Equinix lässt sich auf diese Weise die Kühlung des Rechenzentrums fast während des gesamten Jahresbetriebs (99 Prozent) auf das erforderliche Niveau problemlos regulieren. Einsparungen an der zur Kühlung der Rechenzentren benötigten Energie von bis zu 48 Prozent ließen sich dadurch realisieren.