Branchentreff in Düsseldorf

EP stagniert beim Umsatz

23.03.2012
Mit einem Innenumsatz von 1,6 Milliarden Euro hat Electronic Partner (EP) im Geschäftsjahr 2011 exakt das Ergebnis des Vorjahres bestätigt, das gab die Verbundgruppe nun am Rande ihres Branchentreffs 2012 in Düsseldorf bekannt. „Wir haben unser Ziel in einem schwierigen Umfeld erreicht“, erklärte EP-Chef Jörg Ehmer. Angesichts einer negativen Marktentwicklung im CE-Bereich und deutlichen Verlusten im Auslandsgeschäft, sei auch ein stagnierender Umsatz ein respektables Ergebnis und belege die Stärke von EP im Kernmarkt Deutschland.
EP-Chef Jörg Ehmer präsentiert beim Branchentreff 2012 die Geschäftszahlen der Verbundgruppe

Mit einem Innenumsatz von 1,645 Milliarden Euro hat Electronic Partner (EP) im Geschäftsjahr 2011 exakt das Ergebnis des Vorjahres bestätigt, das gab die Verbundgruppe nun am Rande ihres Branchentreffs 2012 in Düsseldorf bekannt. „Wir haben unser Ziel in einem schwierigen Umfeld erreicht“, erklärte EP-Chef Jörg Ehmer. Angesichts einer negativen Marktentwicklung im CE-Bereich und deutlichen Verlusten im Auslandsgeschäft, sei auch ein stagnierender Umsatz ein respektables Ergebnis und belege die Stärke von EP im Kernmarkt Deutschland.

Wie Ehmer erklärte, habe der EP-Fachhandel in einem rückläufigen Marktsegment Anteile gewonnen und sei daher auch für die Zukunft gut positioniert: „Der Fachhandel muss sich alles andere als Sorgen machen, wenn er seine Stärken im stationären Handel gut spielt.“ Schwieriger gestaltete sich dagegen die Entwicklung bei den Elektromärkten der EP-Vertriebslinie Medimax: Während die Konkurrenten Expert und Euronics kräftig auf Expansion setzen, standen 2011 bei Medimax fünf Neueröffnungen drei Standortschließungen gegenüber. Dabei setzt Ehmer auch künftig auf ein eher moderates Wachstumstempo: „Wir werden mit Augenmaß wachsen und keine neuen Standorte um jeden Preis besetzen.“ Ebenfalls zufrieden zeigte sich der EP-Chef mit der Entwicklung der Systemhaus-Kooperation Comteam, die im vergangenen Jahr zu der Konsolidierung der Verbundgruppe beigetragen habe.

EP scheint sich im 75. Jahr seines Bestehens – mit dem Branchentreff wurden die Jubiläumsfeierlichkeiten eingeläutet – mit seiner Rolle als Nummer 3 unter den CE-Verbundgruppen arrangiert zu haben: „Wir sind zufrieden, wenn wir 2012 moderat wachsen“, so Ehmer. EP sei in den ersten beiden Monaten gut in das Jahr gestartet und erwarte, im ersten Halbjahr deutlich über dem Vorjahresumsatz zu liegen. Impulse wie die Analogabschaltung, die Fußball-EM und die Olympischen Spiele dürften dabei für eine gute Nachfrage sorgen. „Doch könnte das zweite Halbjahr herausfordernd werden“, so Ehmer vorsichtig. Zu dem Bild der etwas betulichen Elektronik-Verbundgruppe mit langer Tradition passt auch der neueste Marketing-Gag von EP: Die Anschaffung eines eigenen Heißluftballons. „Eine Ballonfahrt ist angenehm und nicht krachig, das passt zu uns“, erklärt Ehmer.

Abwarte-Strategie beim Thema Online

So wie die EP-Hausmesse in diesem Bild auf ihre Besucher wartet, will auch die Verbundgruppe beim Thema Online abwarten

Nichts Neues gab es beim Branchentreff zum Thema Online. Seit der Schließung seines Netshops vor zwei Jahren setzt EP im Netz lediglich auf Informationen und Social Media Aktivitäten, will aber in Sachen E-Commerce abwarten. „In Deutschland und Europa gibt es aus meiner Sicht im CE-Bereich bisher niemanden, der ein nachhaltig tragfähiges Konzept für eine Verbindung von stationärem Geschäft und Online vorweisen kann“, erklärt Ehmer. EP überprüfe seine E-Commerce Strategie im Quartalsrhythmus und behalte sich eine Rückkehr in den Onlinehandel vor, doch gebe es dazu derzeit noch keine Veranlassung. „Wir wollen nicht mit Trial & Error die Existenz unserer Mitglieder aufs Spiel setzen. Wir beobachten den Markt und wenn sich ein erfolgreiches Modell durchsetzt, werden wir das abkucken und gerne mitmachen.“

Unter genauer Beobachtung steht dabei auch die Online-Strategie von Media-Saturn. „Die aktuellen Zahlen der MSH zeigen, dass es hier stationär einen Rückgang – auf gleicher Fläche sogar ein deutliches Minus – gegeben hat. Und das Plus, das hier online erwirtschaftet wurde, stammt auch nicht von Media Markt und Saturn sondern unserer Einschätzung nach von Redcoon.“ Das sei zwar strategisch legitim, aber kein nachhaltig tragfähiges Konzept, so EP-Chef Ehmer.

EP setzte stattdessen seine Strategie fort, die eigenen Fachhändler mit Schulungen für die Präsenz auf Facebook fit zu machen. „Es besteht auch eine Leistungstransparenz im Netz, deshalb ist es wichtig für unsere Mitglieder, sich mit Social Media zu beschäftigen“, erklärt Ehmer. In bereits sechs Schulungen habe EP so jeweils 10 bis 15 Händler auf die Präsenz im Sozialen Netz vorbereitet. Ob das angesichts der starken Online-Konkurrenz im Elektronikhandel ausreicht? Die Wettbewerber von EP im Kooperationsbereich, Expert und Euronics, setzen jedenfalls aktiv daran, den Anschluss an den E-Commerce nicht zu verlieren. Es bleibt abzuwarten, wie lange sich EP – das mit dem Netshop eigentlich zu den Online-Vorreitern zählte – ein Abseitsstehen erlauben kann. (mh)