Starke Präsenz auf der IFA

EP bereitet Partner auf kommende Herausforderungen vor

07.09.2015 von Matthias Hell
Statt der traditionellen Herbstmesse setzte Electronic Partner in diesem Jahr auf eine deutlich aufgestockte IFA-Präsenz. Die Partner wurden dort auf neue Initiativen beim Ladenbau, bei der Warenwirtschaft und beim E-Commerce vorbereitet.
Will "seine" Händler fit machen für die Herausforderungen in Fachhandel und E-Commerce: EP-Chef Friedrich Sobol
Foto: ElectronicPartner

Oft scheitern Handelsketten bei der Umsetzung von E-Commerce-Konzepten daran, dass sie ambitionierte Online-Pläne auf veraltete Strukturen aufsetzen. Diesen Fehler will Friedrich Sobol, Vorstandssprecher von Electronic Partner (EP) nicht machen. Der EP-Chef scheint weniger an der Geschwindigkeit bei der Einführung des Online-Warenverkaufs interessiert, als daran bei den Partnern der Verbundgruppe die nötigen Grundlagen für den E-Commerce zu schaffen. Deshalb standen beim IFA-Auftritt von EP - der in diesem Jahr an die Stelle der traditionellen Herbstmesse der Gruppe trat - Themen wie ein neues Warenwirtschaftssystem sowie Weiterentwicklungen beim Ladenbau und der Verkaufsqualität im Mittelpunkt.

"Wir befinden uns in einem umfassenden Erneuerungsprozess, der neben dem Ladenbau auch die Sortimentsplanung, Servicevermarktung und neue Vertriebskanäle abdeckt", erklärte Friedrich Sobol dazu. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die Vernetzung von Sortimentsplanung und -darstellung sei die neue Warenwirtschaft. Sowohl am POS, zum Beispiel mit dem Virtual Shelf, wie auch im Online-Warenkatalog auf der eigenen Website stelle die ERP-Lösung von Mehr Datasystems für die Mitglieder der Verbundgruppe die technische Infrastruktur dar. Rund 70 Mitglieder nutzten die neue Lösung bereits, um die Schnittstellen zwischen den eigenen Systemen und den Angeboten von Electronic Partner abzubilden.

Das neue WaWi stellt auch die Voraussetzung für die Weiterentwicklung des Online-Verkaufs bei EP dar. Auf der IFA stellte EP bereits die Webshop-Lösung der Marke EP: für Österreich und die Schweiz vor, die noch in diesem Herbst in beiden Ländern Online sein wird. Auf dieser Basis konnten sich auch die deutschen Mitglieder der Verbundgruppe ein Bild von der hierzulande wohl erst für 2016 geplanten Variante machen. Bei der zu EP gehörenden Fachmarktkette Medimax ist dagegen bereits seit Mitte Juli eine "Click & Take"-Funktion, bei der lokal vorhandene Artikel online per Kreditkarte zur Abholung gekauft werden können. Diese Funktion soll künftig um weitere Bezahlarten erweitert werden, aber auch in Richtung eines echten Online-Versands ausgebaut werden.

Direkt am IFA-Eingang Nord zeigte EP im "Palais" eindrücklich Präsenz
Foto: Messe Berlin

IFA als Ersatz für traditionelle Herbstmesse

Den Auftritt auf der Funkmesse stellte EP unter das Motto "Herbstmesse goes IFA". So präsentierte die Verbundgruppe im IFA-"Palais" auf zwei Ebenen und auf über 2.000 Quadratmetern ein breites Produktangebot mit Highlights aus allen Warengruppen. "Wir haben der IFA in unserer Planung dieses Jahr einen sehr hohen Stellenwert gegeben und beispielsweise im Vorfeld der Messe Reisepakete für unsere Mitglieder angeboten", erklärt EP-Chef Friedrich Sobol "Damit wollen wir es für Fachhändler so attraktiv wie möglich machen, gleichzeitig die wichtigste Messe unserer Branche und die Electronic Partner Herbstmesse zu besuchen."

Treffpunkt zum Netzwerken
Foto: EP:

Wie die Verbundgruppe mitteilte, ging dieses Kalkül gut auf. Rund 600 Partner hatten im Vorfeld der IFA mehr als 1.500 Messekarten bestellt. Im IFA-"Palais" konnte sich die EP-Händler auch über aktuelle Themen informieren wie die Mehrheitsbeteiligung der Gruppe an dem Mobilfunkspezialisten Sparhandy sowie die Ende August an den Start gegangene neue Distributionsgesellschaft SH (Smart Hardware). Zudem gab es auch gut besuchte Schulungen zu Windows 10 an dem Messeauftritt von Electronic Partner.

Qualitätsoffensive mit positiver Umsatzwirkung

Beim IFA-Pressetermin äußerte sich Verbundgruppen-Chef Friedrich Sobol auch zum aktuellen Geschäftsverlauf bei EP. Grundsätzlich sei man mit der Entwicklung 2015 zufrieden, mit dem Mobilfunksegment sogar sehr zufrieden. Im CE-Bereich allerdings tue man sich - wie der Gesamtmarkt - mit dem TV-Geschäft recht schwer. Und vor allem im ersten Jahresquartal habe der Bereich IT-/Multimedia einen schlechten Start erwischt. Mit dem Release von Windows 10 zeigten sich hier nun allerdings wieder freundlichere Perspektiven.

"Herbstmesse goes IFA": Produkthighlights im IFA-Auftritt von ElectronicPartner.
Foto: EP:

Die Fachhandelsmarke EP habe im Jahresverlauf 70 Händler verloren, könne insgesamt aber trotzdem einen leicht gestiegenen Umsatz vorweisen. Bezogen auf die in der Verbundgruppe verbliebenen EP-Fachhändler ergebe das in diesem Jahr einen Umsatzzuwachs von 12,5 Prozent. Für EP-Chef Sobol ist das ein Beweis für die Richtigkeit der von ihm gestartete Qualitätsoffensive: Beim Umsatz zeige sich, dass Qualität eben vor Quantität gehe. (mh)