Auch in Online-Shops

Energieverbrauch-Kennzeichnungspflicht bei TV-Geräten

29.02.2012 von Armin Weiler
Im Ladengeschäft muss seit Ende 2011 das genormte Energieeffizienz-Label deutlich an der Vorderseite von Fernsehgeräten angebracht werden. Was viele Händler aber nicht wissen: Ab 30. März 2012 gilt dies auch für Online-Shops und für die Endkundenwerbung.
Mit diesem genormten Label müssen die TV-Geräte deutlich sichtbar gekennzeichnet sein.

Im Ladengeschäft muss seit Ende 2011 das genormte Energieeffizienz-Label deutlich an der Vorderseite von Fernsehgeräten angebracht werden. Was viele Händler aber nicht wissen: Ab 30. März 2012 gilt dies auch für Online-Shops und für die Endkundenwerbung. Verstößt der Händler gegen diese Informationspflicht, drohen Abmahnungen und Bußgelder.

Hans-Jürgen Schneider, Vertriebsleiter beim Multimedia-Distributor DexxIT, sieht darin eher einen Vorteil für die Händler: "Diese Kennzeichnungspflicht bietet dem Einzelhandel eine große Chance. Energieeffizienz bei TV-Geräten wird wie bei Haushaltsgroßgeräten schon jetzt zu einem wichtigen Kaufkriterium", weiß Schneider. So spiele sowohl die Energieeffizienz als auch eine qualifizierte Beratung eine immer wichtigere Rolle.

Um den Händlern die Beratung zu erleichtern, hat der Distributor auf den folgenden Seiten eine Checkliste zusammengestellt:

Wie groß ist die Entfernung zwischen Gerät und Nutzer?

Fernsehgeräte müssen künftig deutlich mit einem genormte Energieeffizienz-Label gekennzeichnet sein.

Je näher der Fernseh-Nutzer vor dem Gerät sitzt, desto kleiner kann die Bilddiagonale sein, um dennoch ein brillantes Sehvergnügen zu gewährleisten. Anders als in der Vergangenheit, in der bei einem Röhrenfernseher der optimale Abstand mit der Formel Bilddiagonale x 3 berechnet wurde, gilt heute in Zeiten der Flachbildfernseher für Filmfans die Formel: Bilddiagonale x 2,1. Bei einem 50-Zoll-Gerät beträgt die optimale Sitzentfernung somit mindestens 2,7 m. Das TV-Bild hat dann eine ähnliche Wirkung wie im Kino.

Wie sind in der Regel die Lichtverhältnisse?

In dunkleren Räumen kann die Helligkeit des TV-Gerätes reduziert werden.
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Durch die Anpassung der Bildeinstellungen des Fernsehers an die persönlichen Vorlieben des Anwenders und an die Anforderungen des Standortes, beispielsweise das Umgebungslicht, kann man nicht nur die Bildqualität deutlich erhöhen, sondern oftmals auch Energie einsparen. So ist die standardmäßige Einstellung der Bildhelligkeit für Räume mit wenig Umgebungslicht deutlich zu hell, wodurch unnötig Energie aufgewendet werden muss. Der Händler kann das TV-Gerät als Service bei Bedarf individuell einstellen. Viele aktuelle TV-Modelle sind zudem mit einem Lichtsensor ausgestattet, der die Helligkeit automatisch reduziert, wenn man in einem dunklen Raum fernsieht. Dadurch passt sich der Fernseher ganz von allein den Lichtverhältnissen und damit auch der Tageszeit an. Das spart Strom und ist gut für die Umwelt.

Welche technischen Funktionen wünscht der Kunde?

3D-Fernsehgeräte erfordern eine große Bilddiagonale.

Für Kunden, die hauptsächlich Nachrichten und politische Diskussionen sehen wollen, ist ein sparsam ausgestattetes TV-Gerät mit einer kleineren Bilddiagonale bestens geeignet. Home Cineasten sowie Gamer erwarten größere Bilddiagonalen sowie HighEnd-Funktionen wie Full HD, 3D, Internetfähigkeit und eventuell integrierte Festplatten. Hinzu kommen Sound-Systeme, Receiver sowie Spielekonsolen. Diese Ausstattung steigert deutliche den Energieverbrauch.

Spielekonsolen verbrauchen bei der aktiven Nutzung bis zu zehnmal mehr Strom als ein Blu-ray-Player bei der reinen Medienwiedergabe. Die Konsolen sollten deshalb nur zum Spielen genutzt werden. Ein für die Filmwiedergabe eingesetzter Player amortisiert sich bereits in kürzester Zeit.

Fans von Spielfilmen mit überwiegend dunklen Inhalten (zum Beispiel Science Fiction, Krimis und Action-Filme) können mit einem aktuellen Plasma-TV Strom sparen. Laut einer Studie des unabhängigen und ISO-zertifizierten Testlabors AV T.O.P. Messtechnik GmbH benötigt ein aktueller Plasma-Fernseher in dunklen Szenen bis zu 60 Prozent weniger Strom als bei hellen Szenen. Der Stromverbrauch eines Plasma-Fernsehers kann somit sogar durchschnittlich niedriger als der Wert eines LED-LCD-Gerätes liegen.

Kunden, die gerne zeitversetzt fernsehen, sparen deutlich Stromkosten, wenn sie ein TV-Gerät mit integrierter Festplatte kaufen statt ein externes Aufnahmegerät zu nutzen.

Grundsätzlich gilt: Je mehr geforderte Funktionen im TV integriert sind, desto geringer ist der gesamte Stromverbrauch, da jedes zusätzliche externe Gerät den Energiebedarf überproportional erhöht. Das gilt auch für den Empfänger. Eingebaute Tuner sparen sowohl Platz als auch Energie. (awe)