Computer, die ungenutzt laufen, verursachen für Unternehmen gewaltige Stromkosten. Allein deutsche Betriebe könnten über 918 Mio. Euro sparen, wenn PCs konsequent abgeschaltete würden, so der "PC Energy Report 2009" von 1E, der Alliance to Save Energy und Harris Interactive. In Großbritannien könnten immerhin 300 Millionen Pfund gespart werden, in den USA sogar 2,8 Milliarden Dollar.
"Die gute Nachricht ist, dass deutsche Unternehmen und Arbeitskräfte eher wissen dürften, wie sie PCs energieeffizient machen, als ihre Gegenstücke in den USA und Großbritannien", so 1E-CEO Sumir Karayi im Report. Darauf deutet jedenfalls eine dem Report zugrunde liegende Umfrage hin - allerdings auch auf sehr hohe reale Einsparungspotenziale in Deutschland.
10.000 eingeschaltete PCs = 285.000 Euro
In Deutschland ist laut Studie nur rund jedem sechsten Mitarbeiter unklar, wie die Energiespar-Einstellungen seines PCs aussehen. Das sind etwa halb so viele wie in den USA, während in Großbritannien gar 38 Prozent Ignoranz zugeben.
Das offenbar höhere Wissen um Fragen der Energieeffizienz schlägt sich aber nicht unbedingt im Verhalten nieder. Denn ausgerechnet die Briten stellen ihre Computer nach getaner Arbeit am ehesten ab, so das Studienergebnis. Mehr als die Hälfte schalten ihre Geräte eigentlich immer aus, nur 27 Prozent praktisch nie.
Nachlässiger sind die Deutschen, doch das klare Schlusslicht bilden die USA. Dort gibt die Hälfte der Arbeitnehmer an, ihren PC im Normalfall laufen zu lassen. Besonders hoch ist das finanzielle Einsparungspotenzial in Deutschland, das die vergleichsweise höchsten Strompreise hat. Ein deutsches Unternehmen mit 10.000 PCs verschwendet durch ständig eingeschaltete Geräte 1,5 Mio. Kilowattstunden Strom und damit 285.000 Euro, so die Abschätzung.
Fast 2,6 Millionen Tonnen überflüssiger CO2-Ausstoß in Deutschland
Der Report betont auch den Umwelteinfluss der unnötig laufenden PCs. Allein in Deutschland entspräche der überflüssige Stromverbrauch fast 2,6 Millionen Tonnen CO2-Ausstoß, so Karayi. Ganz ohne Hintergedanken dürfte 1E freilich nicht auf die ökologischen und finanziellen Einsparungspotenziale aufmerksam machen. Das Unternehmen bietet mit "NightWatchman" eine Softwarelösung an, welche die Energieverwaltung für PCs vereinfachen soll und unter anderem ein automatisches Abschalten ermöglicht.
Mit der Ansicht, dass solche Lösungen zur Senkung des Stromverbrauchs sinnvoll sind, ist 1E aber keineswegs allein. Mitarbeiter der University of Liverpool etwa haben mit "PowerDown" eine einfache Software-Lösung für automatische Shutdowns entwickelt, um mit Strom auch bares Geld zu sparen. Der kommerzielle NightWatchman bietet im Vergleich dazu einen größeren Funktionsumfang und erlaubt beispielsweise, PCs nachts für Wartungsaufgaben aus einem Ruhe-Modus zu wecken. (pte)/(bw)