New York (pte/18.09.2007/06:15) - Der Downloadservice eMusic http://www.emusic.com bietet ab sofort auch Hörbücher an. Damit tritt der iTunes-Konkurrent nun auch im Buch-Segment in Wettstreit mit dem Marktführer. Zunächst sollen rund 1.000 verschiedene Hörbücher zum Download bereitgestellt werden, wie die New York Times berichtet. Das Interessante an dem neuen Angebot scheint insbesondere der Preis zu sein: Viele Hörbücher sollen bei eMusic deutlich weniger kosten als bei iTunes. So beträgt der Preisunterschied bei einzelnen Angeboten bis zu neun Dollar.
Kerngeschäft von eMusic bleibt auch weiterhin das Downloadangebot im Musikbereich, über das in der Vergangenheit bereits heftig diskutiert wurde. Das Online-Portal bietet seine Dateien nämlich ohne gängigen DRM-Kopierschutz an und benutzt das MP3-Format, das ein Abspielen der Musik auf jedem Player ermöglicht. Apple hingegen bietet seine Musik nur iPod-kompatibel an und erlaubt nur ein einmaliges Brennen auf CD. Weil eMusic auf DRM verzichtet, konnte das Unternehmen bislang nur Independent-Labels als Partner gewinnen, wenngleich auch Majors wie EMI und Universal bereits Abstand von dem Kopierschutz genommen haben (pressetext berichtete: http://www.pte.at/pte.mc?pte=070810016 ). Doch die Plattform hat ein großes Plus: Sie ist in den USA äußerst populär und verkauft doppelt so viele Songs wie Napster, Rhapsody oder der WalMart-Musikdienst.
Auch im Bereich Hörbuch hat eMusic zunächst nur einzelne Verlage überzeugen können. Zum Start des Buchangebots sind unter anderem rund 500 Titel vom Verlag Random House Audio gelistet. Zwar sorgt man sich auch bei Random House um den Kopierschutz, zeigt sich jedoch gleichzeitig etwas entspannter als die meisten Musiklabels, da Hörbücher zumeist ein älteres Publikum ansprechen und nicht so stark weiterverbreitet werden. "Wenn wir bemerken, dass die Piraterie bei unseren Produkten zunimmt, dann würden wir das Angebot stoppen", sagt die Random-House-Verlegerin Madeline McIntosh. Zudem seien die Hörbücher mit einem Wasserzeichen markiert und der Verlag gehe nicht davon aus, dass die Partnerschaft mit eMusic zu einer Zunahme der Piraterie führen werde.
"Unsere Kunden stehlen keine Musik", so eMusic-Chef David Pakman. Viele davon seien technisch versiert, aber würden dies nicht zu Zwecken der Piraterie einsetzen. Derzeit sind bei eMusic rund 300.000 Abonennten registriert. Für Pakman ist der Umstand, dass der größte US-Verlag sich dem Service angeschlossen hat, ein Beweis dafür, auf dem richtigen Weg zu sein. Random House setze seine Priorität auf Verkaufszahlen und nicht auf Kopierschutz. Viele andere Verlage zeigen sich derzeit jedoch noch wenig überzeugt von eMusics Geschäftsmodell und bleiben auf Distanz. "Ich denke, es ist ein Fehler", so Brian Downing von Recorded Books. Der Verleger sieht seine Aufgabe vielmehr im Bewahren des Kopierschutzes und infolge im Schutz der Autoren. (pte/ wl)