Partner Kick-off 2013

EMC zieht die Zügel an

02.05.2013
Auf dem EMC Partner Kick-off Mitte April in Frankfurt wurde deutlich, wie abhängig der Storage-Spezialist inzwischen von einem funktionierenden Channel ist.
Rund 200 der insgesamt 360 EMC-Partner kamen zum Kick-off nach Frankfurt.
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Auf dem EMC Partner Kick-off Mitte April in Frankfurt wurde deutlich, wie abhängig der Storage-Spezialist inzwischen von einem funktionierenden Channel ist.
Wer sich bei EMC-Partnern auf die Suche nach Reibungspunkten im Umgang mit dem Hersteller macht, muss sich damit abfinden, im luftleeren Raum zu stochern: Gute Betreuung, klare Channel-Ausrichtung, das Portfolio stimmt - auf diesen Nenner lassen sich die Aussagen vieler Partner bringen, die auf dem "EMC Partner Kick-off" in Frankfurt vor Ort waren. So viel Zufriedenheit im Channel ist selten.

Für den Hersteller liegt damit aber die Messlatte hoch - nicht nur seitens der Partner, sondern auch seitens der EMC-Zentrale, die von ihren EMEA-Töchtern für das laufende Jahr erwartet, dass sie die Erfolge des vergangenen Jahres wiederholen. Konkret bedeutet das: drei Mal schneller wachsen als der Markt.

Im vergangenen Jahr steuerte der Channel europaweit knapp 60 Prozent über alle Segmente zum Gesamtumsatz bei, das sind vier Prozent mehr als im Vorjahr. Hierzulande lag diese Quote mit 68 Prozent noch etwas höher, im Segment Midmarket gar bei 98 Prozent. Das Unternehmensziel ist also nur gemeinsam mit hoch motivierten Vertriebspartnern zu erreichen, die EMC zunehmend auch bei Projekten im Public Sector (65 Prozent) und im Enterprise-Bereich (55 Prozent) mit einbindet.

Hierzulande gelang das 2012: Der Umsatz mit dem Channel legte mit 24 Prozent ein beeindruckendes Wachstum hin. Das Geschäft über die Distribution stieg um 43 Prozent. Allerdings war die Ausgangsbasis niedrig. Das Tor zu den Partnern wurde schließlich erst 2009 aufgestoßen.

Wachstumsmotoren

Sabine Bendiek, Geschäftsführerin von EMC Deutschland
Foto: EMC

Auf Produktseite erwiesen sich vor allem die Isilon-NAS-Linien, Avamar Backup & Recovery-Produkte und die Data-Center-Referenzdesigns VSPEX als Zugpferde. Die Nachfrage nach Big-Data-Lösungen ist noch verhalten. "Das Interesse der Kunden an Big Data allerdings ist enorm. Vor allem Industriekunden haben den Nutzen sehr schnell erkannt", betont EMC-Deutschland-Geschäftsführerin Sabine Bendiek, "das Thema ist in der Pipeline."

Für Partner, die stärker im Rechenzentrumsgeschäft aktiv werden wollen, bislang aber nur über einzelne Kompetenzen verfügen - beispielsweise im Netzwerk-, Storage- oder Server-Bereich -, habe sich VSPEX als idealer Einstiegsweg erwiesen, wie Channel-Chef Martin Böker berichtet: "Für alle Bereiche, in denen dem Partner das nötige Know-how fehlt, kann er auf den Service von EMC zurückgreifen. Zudem kann er zusätzliche Managementlösungen, beispielsweise FluidOps, einbringen, damit VSPEX um seine eigenen Dienstleistungen erweitern und somit die Marge erhöhen."

Die wichtigsten Meldungen und Ereignisse im April
"Uns schmeißt so schnell nichts um"
Bechtle hat das Geschäftsjahr 2012 mit einem Rekordumsatz abgeschlossen. Was das Unternehmen 2013 plant, erläuterte Bechtle-Chef Dr. Thomas Olemotz am Rande der Hausmesse CC-Days.
Jochen Erlach wird neuer PPS-Chef bei HP
Ab dem 1. Mai 2013 wird Jochen Erlach als Vice President für Printing und Personal Systems die Leitung der PPS in Deutschland übernehmen.
Saturn wird zu Media Markt
Die Zwei-Marken-Strategie in der Schweiz hat sich nicht bewährt: Der Media-Saturn-Konzern wird dort demnächst einschneidende Veränderungen vornehmen.
Blutbad im weltweiten PC-Markt
Der PC-Markt hat zum Jahresbeginn den schlimmsten Einbruch seit Beginn der Aufzeichungen von IDC erlebt – schuld daran sei auch das neue Microsoft-Betriebssystem Windows 8.
IBM baut DACH-Organisation um
IBM bündelt die Verantwortungen in der Region Deutschland, Österreich und der Schweiz. Im Zuge dessen wurden unter anderem die Deutschland-Manager Martina Köderitz, Stephan Wippermann und Ivo Körner befördert.
"Wir sehen eine Verschiebung des Portfolios"
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Überraschung im Dokumenten-Business: Brother will Teile des Dokument-Imaging-Geschäfts von Kodak übernehmen. Der japanische Büromaschinenspezialist hat ein entsprechendes Angebot im Auktionsprozess der insolventen Eastman Kodak Company eingereicht.
Markus Hollerbaum geht zu Kyocera
Kyocera hat sich mit Markus Hollerbaum einen erfahrenen Distributionsexperten für die neu geschaffene Position des Vertriebsleiters Systemhäuser & Distribution geangelt. Hollerbaum war zuletzt als Head of Printing & Supplies bei Also tätig.
Oliver Tuszik geht zu Cisco
Computacenter-Chef Oliver Tuszik wird das Systemhaus Mitte des Jahres verlassen und als Deutschland-Chef bei Cisco anheuern. Diese Stelle bei dem Netzwerker war über ein halbes Jahr unbesetzt, nachdem Carlo Wolf das Unternehmen im September 2012 verlassen hat.
CeBIT-Chef Pörschmann muss gehen
Nach nur 13 Monaten im Amt muss Cebit-Chef Frank Pörschmann auf Drängen des Aufsichtsrats offenbar den Vorstand der Deutschen Messe AG verlassen.
Razzia bei Abmahnsystemhaus
Wie nun bekannt wurde, wurde auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Amberg bei dem durch Massenabmahnungen bekannt gewordenen Systemhaus Revolutive Systems (vormals Binary Services) eine Durchsuchung der Geschäftsräume durchgeführt. Dabei wurden diverse Beweismittel, darunter auch Computer, beschlagnahmt.
Tech Data verteidigt Titel
Bereits zum fünften Mal maßen sich die Skifahrer und Snowboarder der IT-Branche beim ChannelPartner Race. Rund 60 Rennläufer meisterten den Riesenslalom auf dem Pitztaler Gletscher.
Visionen in der Jahrhunderthalle
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Gründe und Auswirkungen
Der einstige Buchversand Amazon hat in Deutschland ein riesiges Handelsreich errichtet. Er wächst zwar schnell, steht aber auch immer stärker in der Kritik. Wir beantworten die wichtigsten Fragen zum Streik.

VSPEX-Designs für spezielle Applikationen

Nach dem Launch im April 2012 ging alles sehr schnell: 1.318 Systeme weltweit wurden noch im selben Jahr zu mehr als 70 Prozent über Vertriebspartner an den Kunden gebracht, in Deutschland sind die Systeme bei rund 100 Unternehmen im Einsatz. VXPEX vereinen Storage-, Server-, Netzwerk- und Virtualisierungskomponenten in einer Lösung. Die Zahl der Herstellerallianzen, die sich anfangs vor allem auf EMC und Cisco erstreckte, wuchs rapide. Jüngster Neuzugang war hier der Enterprise- und BI-Spezialist SAS.

Auch die Designs wurden ergänzt, beispielsweise um spezielle Modelle für virtualisierte Microsoft-Anwendungen (beispielsweise Exchange, SQL Server) und Oracle-Datenbankumgebungen. Und in Richtung Software soll das VSPEX-Angebot künftig weiter ausgebaut werden, so der Plan.

Obendrein wurden die VSPEX-Designs nach oben hin abgerundet: Seit Kurzem stehen auch Versionen für 250 bis 500 virtuelle Maschinen auf Basis von Microsoft Hyper-V oder VMware vSphere zur Verfügung.

Wie bei den größeren Varianten sind hier Lösungen für das zentrale Management sowie Backup- und Recovery-Technologien integriert. Ein "Sizing-Tool" hilft Vertriebspartnern, für den Kunden die passende Konfiguration zu ermitteln.

Basierend auf Cisco und EMC wurde zudem eine VSPEX-Lösung entwickelt, die für Microsofts Private Cloud Fast Track 3.0-Angebote zertifziert sind.

Feinschliff beim Partner-Support

Martin Böker, Channelchef von EMC Deutschland
Foto: EMC

Grundlegende Änderungen am Partnermodell plant EMC vorerst nicht - zumal Anfang des Jahres bereits die Programme für Reseller, Servicepartner und Provider unter dem Velocity-Dachprogramm vereint wurden. Allerdings sollen Partner künftig für jede Produktlinie, die sie zusätzlich ins Portfolio nehmen, auch zusätzliche Rabatte erhalten.

Investieren will EMC zudem in die Ausbildung von Servicepartnern, die sich zum "Trusted Advisor" für Enterprise-Kunden weiterentwickeln wollen. "Sie sollen künftig Maintenance- und Dienstleistungs-Services komplett eigenständig übernehmen können, das ist das Ziel", erklärt Böker.

Einen weiteren Schub im Enterprise-Business erhofft sich der Manager von Allianzen zwischen klassischen Unternehmensberatern und technischen Experten innerhalb der bestehenden Partnerlandschaft. Ähnlich wie dies IBM bei Kooperationen zwischen Soft- und Hardwarepartnern bereits handhabt, will EMC diese Allianzen fördern, indem beim gemeinsamen Projektverkauf beide Beteiligten einen Bonus erhalten.

Breite beim Portfolio, Tiefe bei den Partnerschaften

EMC sieht sich hierzulande mit rund 360 Vertriebspartnern offenbar gut aufgestellt. Sehr viel mehr sollen es nicht werden - auch um zu vermeiden, dass sich Reseller bei den Kundenprojekten gegenseitig auf die Füße treten. "Wir wollen lieber die Zusammenarbeit mit bestehenden Resellern bei speziellen Themen mit Sonderbudgets vertiefen", stellt Böker mit Blick auf die bereits entstandene Gruppe von Fokuspartnern klar. Zu ihnen gehören unter anderem Provider wie die Telekom, aber auch 62 Systemhäuser der Bechtle-Gruppe. Aus ihnen rekrutiert sich zum Teil der 2012 ins Leben gerufene Händlerbeirat. Er soll dazu beitragen, EMC-Partner schneller über Themen zu informieren, Ideen, Kritik und Anregungen zurückzuspielen und letztlich das breite EMC-Portfolio schneller in Projekte münden zu lassen.
Das ist nötig, wenn das EMC-Management in Europa den heißen Atem der Konzernzentrale Ende 2013 nicht hautnah im Nacken spüren will. (rb)