von Christian Vilsbeck
Der Platz in Rechenzentren wird immer knapper, die verfügbare Energie ist ebenfalls meist limitiert. Mit einem Flash-basierenden Storage-System lässt sich eine Vielzahl herkömmlicher Rack-Schränke voll mit Festplatten ersetzen. Die Einsparung an Raum, Energiebedarf und Kühlung ist enorm, wie Daniel Pelke, CTO von EMC Deutschland, im Gespräch mit TecChannel erläutert. Nachteile in der Performance gäbe es dabei keine, im Gegenteil, wie Pelke fortfährt. Mit der nun vorgestellten Lösung XtremIO bietet EMC nun ein rein Flash-basierendes Storage-System für den Enterprise-Einsatz an. Neben der hohen IOPS-Leistung soll sich XtremIO durch Hochverfügbarkeits-Features auszeichnen.
Als primäres Einsatzgebiet sieht EMC das neue System überall dort, wo eine hohe Leistung erforderlich ist. Hierzu zählen beispielsweise VDI-Umgebungen mit mindestens 400 Anwendern, leistungshungrige Datenbanken und virtualisierte Server. In den genannten Szenarien ist neben der hohen und vor allem gleichbleibenden Performance der unterbrechungsfreie und sichere Betrieb essenziell. Hierfür besitzt das XtremIO zwei redundant ausgelegte Storage-Controller. Die 25 verbauten SSDs im System werden über ein spezielles RAID-Verfahren XDP angesteuert. Fallen beispielsweise zwei SSDs darin aus, so übernehmen automatisch die übrigen Laufwerke die Redundanz. Das spezielle XDP-Verfahren ist laut EMC die ideale Mixtur aus den herkömmlichen RAID-Leveln 1, 5 und 6. Eine Konfiguration des Datenschutzes sowie Hotspare-SSDs sind nicht notwendig. Wird eine defekte SSD im Betrieb ausgetauscht, so beträgt die Rebuild-Zeit maximal eine Stunde, wie EMC angibt.
Bei der EMC XtremIO handelt es sich um ein 4U hohes Rack-System mit einer physikalischen Kapazität von 10 TByte. Die MLC-NAND-SSDs besitzen je 400 GByte Kapazität. Nächstes Jahr will EMC 800-GByte-Modelle verbauen und somit die Kapazität auf 20 TByte pro System erhöhen. Bis zu vier dieser sogenannten "X-Bricks" lassen sich verbinden. Dabei skaliert die Performance laut EMC ohne Einbrüche. Vier X-Bricks bieten eine I/O-Leistung von 1.000.000 IOPS (fully random).
Anschluss findet das Storage-System über Fibre-Channel oder iSCSI. Durch die integrierte Inline-Deduplizierung sollen vier X-Bricks laut EMC bis zu 250 TByte logische Kapazität bieten. Features wie Thin Provisioning beherrscht die XtremIO ebenfalls. XtremIO ist in EMCs Ecosystem integriert. So lassen sich bestehende Ressourcen nutzen, wie der Hersteller angibt. XtremIO Array Management ist zudem in der VMware vSphere integriert und wird durch VMware VAAI Storage APIs beschleunigt. Weitere EMC Technologien wie EMC VPLEX, EMC PowerPath und EMC Secure Remote Support (ESRS) unterstützen XtremIO.
"Was mich am meisten an XtremIO überzeugt hat, ist die einzigartige Architektur. Kernfunktionen wie granulares Metadaten-Processing, Shared In-Memory Metadata Handling und Content-Based Data Placement ermöglichen beeindruckend langanhaltende IOPS Metrics und bieten zudem Kerndienste an – wie Deduplizierung und Datenkopierdienste", kommentiert Laura Dubois, Research VP of Storage von IDC das neue EMC-Produkt. "Ein weiteres Highlight dieses Systems sind die Inline- Deduplizierung, In-Memory Metadata Only Copy und die Scale-Out-Architektur. Diese Funktionen bieten nicht alle All-Flash-Array-Systeme auf dem heutigen Markt“, fügt Dubois hinzu.
Bestellungen für EMCs XtremIO werden Ende des Jahres 2013 entgegengenommen. Wie EMC gegenüber der CP-Schwesterpublikation TecChannel erwähnt, wird der Straßenpreis eines X-Bricks bei rund 170.000 Euro liegen. (rb)