Allyve.com

Ein Passwort für das gesamte Web

05.02.2008 von Armin Weiler
"User könnten sich viel Zeit ersparen, wenn sie nur ein einziges Passwort für alle ihre Web-Dienste eingeben müssten". Dies haben sich zwei junge Hamburger gedacht und daraus eine Geschäftsidee für ein eigenes Online-Portal entwickelt.

"User könnten sich viel Zeit ersparen, wenn sie nur ein einziges Passwort für alle ihre Web-Dienste eingeben müssten". Dies haben sich zwei junge Hamburger gedacht und daraus eine Geschäftsidee für ein eigenes Online-Portal entwickelt. Herausgekommen ist allyve.com, ein individuell konfigurierbares Startportal, auf dem der User gleich mehrere Dienste auf einmal zur Verfügung gestellt bekommt. Auf allyve.com können Nutzer zudem einmalig ein Passwort hinterlegen, welches anschließend für alle auf der Seite angelegten Anwendungen gültig ist. Ein separates Einloggen im E-Mail-Account, auf der Social-Networking-Seite und bei anderen Diensten ist somit nicht mehr notwendig.

"Das Internet verspricht ein einfaches und effizientes Leben", erklärt allyve-Mitbegründer Philipp Septhmann. Internetnutzer würden aber dennoch täglich viel Zeit damit verbringen ihre Liebslingsdienste aufzurufen und sich bei jedem einzeln einzuloggen. "Da wäre es doch sinnvoll, eine Seite zu entwickeln, wo alles zentral zugänglich ist und die Last des lästigen Extra-Einloggens entfällt". Dies sollte für neue E-Mails genauso funktionieren wie für den schnellen Blick auf soziale Netzwerke oder gerade laufende eBay-Auktionen. Überzeugt von ihrer Geschäftsidee habe sich Septhmann gemeinsam mit Co-Gründer Julika Bleil daraufhin dazu entschlossen, ihre bisherigen Jobs zu kündigen und sich selbstständig zu machen.

Das Konzept zu allyve.com hat er gemeinsam mit Julika Bleil in nur wenigen Wochen entwickelt. Zur Finanzierung konnte ein großer Investor gefunden werden, dessen Namen Septhmann aber im Moment noch nicht preisgeben will. "Wir dürfen die Verträge noch nicht offen legen", begründet der Portalgründer. Zusätzliche finanzielle Unterstützung erwarten sich die allyve-Geschäftsführer auch von verschiedenen Kooperationen mit anderen Web-Anbietern. "Die von uns eingebundenen Seiten sorgen bei externen Diensten für mehr Traffic und damit für höhere Werbeeinnahmen", erläutert Septhmann.

Durch die Vereinheitlichung der Passwort-Abfrage erhöht sich aber auch der Sicherheitsaufwand. "Für die Sicherheit sorgt eine verschlüsselte Speicherung der Zugangdaten, die für niemanden - auch für uns nicht - zugänglich ist", betont Septhmann. Es kommt ein sogenanntes asymmetrisches Verschlüsselungsverfahren zur Anwendung, bei dem die verschlüsselten Daten auf dem allyve-Server hinterlegt werden und nur vom Benutzer verwertbar sind. "Selbst bei einem Diebstahl der Daten von unserem Server kann der Dieb so mit den Daten nichts anfangen", ergänzt Septhmann. Derzeit werde das komplette System vom TÜV auf Datensicherheit geprüft. "Hacker haben im Auftrag des TÜV versucht unsere Seite zu knacken, sind aber bislang gescheitert", so Septhmann.

Obwohl es mit Pageflakes, Netvibes oder iGoogle bereits vom Ansatz her ähnliche Seiten im Internet gibt, die nach dem "All-in-one-Prinzip" arbeiten, verweisen die beiden allyve-Gründer auf die Neuartigkeit ihrer Geschäftsidee. "Wir sehen keinen dieser Anbieter als direkten Konkurrenten an", stellt Septhmann klar. Viel eher hat man einen anderen Internetkonzern im Auge. "Unser Ziel ist es, Google als beliebteste Startseite in Deutschland abzulösen", verkündet Septhmann abschließend. (pte)