Stimme aus dem Handel

Ein Gefeilsche wie auf dem Basar - wer will das?

29.10.2007 von Karl-Erich Weber

Ehrlich, Leute, da hat sich etwas eingebürgert, was nun überhaupt nicht der Geschäftsgepflogenheit kleiner Unternehmen entspricht. Gefeilscht wird doch auch nicht beim Supermarkt oder Metzger! Die Story aus einem der Media-Märkte im Umkreis, wo sich ein Kunde nach seinen 19 Prozent Rabatt noch mal die Umsatzsteuer erstatten ließ, war schon echt klasse. Oder die arme Sau, die den ollen Vorführ-Plasma kaufte und drei DVD-Filme nach Wunsch als Rabatt dazubekam. Mann, was für ein Deal! Den veralteten Bildschirm losbekommen, und wegen der DVDs nur 40 Euro unterm Listenpreis. Wenn das nicht zum Mitarbeiter des Monats reicht? Beide sind glücklich, aber eben auf unterschiedlichem Niveau.

Doch Rabatte beim Fachhändler, das ist wie ein Bumerang, den man mit den Zähnen fangen will. Einmal begonnen, ist die ohnehin kärgliche Marge vollends versaut. Und wenn sich herumspricht, dass Herr Mustermann Rabatt erhielt und sein Nachbar nicht, ist das Vertrauen der Kundschaft in kürzester Zeit verschwunden.

Solche Spielchen passen in eine anonyme Großstadt oder in die 08/15-Läden auf der Wiese, dem anständigen Kaufmann um die Ecke brechen sie das Genick. Vielleicht auch deshalb wird über die Medien verstärkt zum Handeln und Feilschen aufgefordert. Gerne suggerieren Medien und Ketten, dass der Fachhandel Spielraum habe, überteuert sei. Eine Lobby haben eben nur die Großen aber was wäre diese Branche ohne uns? Das ist es wohl auch, was darüber entscheidet, wie lange wir Fachhändler noch geduldet werden.

Mein Fazit: Wer bei uns feilschen will, wird gefragt, wie viel Rabatt er will, damit wir es ihm entsprechend draufschlagen können. So erklärt, kapieren es die meisten sehr schnell!

Bis demnächst, Euer Querschläger!

Der ChannelPartner-Autor "Querschläger" ist ein Fachhändler aus Rheinland-Pfalz.