Umstrukturierung

Ein Canon für Kunden und Händler

26.02.2010
Bisher waren bei Canon das private und das gewerbliche Endkundengeschäft klar getrennt. Nun hat der Konzern seine Sparten CCI (Canon Consumer Imaging) und CBS (Canon Business Solutions) zusammengelegt.

Bisher waren bei Canon das private und das gewerbliche Endkundengeschäft klar getrennt. Nun hat der Konzern seine Sparten CCI (Canon Consumer Imaging) und CBS (Canon Business Solutions) zusammengelegt. Als "One Canon" will nun der japanische Elektronikkonzern künftig seinen Händlern und Kunden gegenübertreten. Damit reagiert der Konzern auf die "zunehmende Verschmelzung" von Technologien und Absatzkanälen. "Bei der Umstrukturierung handelt es sich um eine interne Reorganisation in allen Vertriebsgesellschaften von Canon Europe unter der Überschrift 'One Canon'", erklärt Jeppe Frandsen, der als Geschäftsführer nun die komplette Verantwortung für Canon Deutschland trägt. Man wolle dadurch die Kunden besser erreichen und Prozesse optimieren. "Der Startschuss für die neue Organisation ist im Januar gefallen, und die Umsetzung wird sich sukzessive in den nächsten Wochen und Monaten fortsetzen", erläutert Frandsen gegenüber ChannelPartner.

Personalreduzierungen wird es laut Frandsen keine geben, er spricht allerdings von "Wechsel von Zuständigkeiten und Aufgabenumverteilungen". So wird beispielsweise der bisher für das Consumer-Business zuständige General Manager Jürgen Schmitz nun für das europaweite MSH-Geschäft verantwortlich sein. Der bisher bei CCI beheimatete und von Fabian van Hoegee geleitete Systemhauskanal wird in die Partnerstruktur der bisherigen Office- und Büromaschinenhändler eingegliedert. "Dadurch wird sich im Systemhauskanal der Zugang zu Multifunktionssystemen künftig einfacher gestalten", glaubt der Canon-Chef. Von vormals acht werden die Vertriebskanäle auf die Zweige Retail, Distribution, Partner (Office-Fachhändler) und Direktvertrieb reduziert.

Lesen Sie auf der folgenden Seite ein Kurzinterview mit Canon-Geschäftsführer Jeppe Frandsen.

"Zwischen Systemhäusern und klassischem Fachhandel sehen wir kein Problem"

Geschäftsführer Jeppe Frandsen verantwortet nun sowohl den Consumer- als auch den B2B-Bereich.

Mit der Zusammenlegung der Sparten verwirft Canon die 2002 eingeführte Struktur. ChannelPartner hat bei Geschäftsführer Jeppe Frandsen nach den Auswirkungen gefragt.

Was ändert sich durch die Umstrukturierung für die Fachhandelspartner?

Jeppe Frandsen: Durch die Zusammenführung des Consumer- und Business-Segments wird es für die Fachhandelspartner künftig leichter werden, die sogenannten Office Personal Products wie Drucker, Multifunktionsdrucker, Beamer und Faxgeräte aus dem Consumer Imaging zu beziehen. Des Weiteren wird es für sie nur noch einen klaren Ansprechpartner geben.

Wenn nun die Absatzkanäle durchlässiger werden, verärgert das nicht die Händler in den klassischen Zuordnungen, da sie eventuell mehr Konkurrenz bekommen?

Frandsen: Nein, zwischen Systemhäusern und klassischem Fachhandel sehen wir keine Problematik, da beide ihre eigene Kundenklientel haben. Der Fachhandel kann unsere Reorganisation auch durchaus als Chance verstehen und sich über das Canon-Partnerprogramm qualifizieren. Dies ist beispielsweise durch eine Akkreditierung zum Solutions Partner oder Advanced Solutions Partner möglich.

Bei welchen Produktgruppen erwarten Sie sich durch die Umstrukturierung den größten Wachstumseffekt?

Frandsen: Wir erwarten Wachstum in der Consumer Imaging und in der Business Imaging Group, hier insbesondere bei den Multifunktionssystemen aus der Imagerunner-Serie und bei den neuen Imagerunner Advance. (awe)