Als persönliches und geschäftliches Kommunikationsmedium ist die elektronische Post, die vor über 40 Jahren erfunden wurde, aus dem Alltag noch immer nicht wegzudenken.
Denn obwohl in der Presse, auf Fachkonferenzen und auf den Homepages vieler Social-Business- und Collaboration-Anbieter oft das Gegenteil behauptet wird, ist die E-Mail noch lange nicht tot. Dies beweisen nicht zuletzt die vielen Startups, die mit innovativen mobilen Apps das meistverwendete Kommunikationsmedium des Informationszeitalters neu erfinden wollen.
Im Folgenden werden neun leistungsfähige E-Mail-Apps für iOS vorgestellt, die den Ansatz "Mobile First” verfolgen und die vorinstallierte Mail-App aus Cupertino ersetzen können. Allen ist gemein, dass sie auf eine hohe Usability programmiert sind und mit optisch ansprechenden Benutzerschnittstellen aufwarten, die für iOS 7 optimiert sind.
Sie alle sind auf eine hohe Usability ausgelegt und warten mit optisch ansprechenden Benutzerschnittstellen, die für iOS 7 optimiert sind. Eine weitere Gemeinsamkeit besteht darin, dass die Apps das Thema E-Mail-Produktivität in den Fokus stellen. Diese Programme wollen nicht nur schöner als das Apple-Produkt sein, sondern wurden dafür konzipiert, die tägliche E-Mail-Flut effizienter in den Griff zu bekommen.
Evomail
"Evomail” hat sich als eine rundum gelungene E-Mail-App positioniert, die vor allem mit einem modernen, auf Touch-Gesten basierenden Userinterface aufwarten kann. Sie erinnert stark an Sparrow, einen beliebten E-Mail-Client für iOS und Mac OS X, dessen Entwicklung nach der Übernahme durch Google eingestellt wurde.
Ein besonderes Merkmal von Evomail ist der Fokus auf eine intuitive Benutzererfahrung, die Anwender nach eigenem Belieben anpassen können. So lassen sich zum Beispiel die Touch-Gesten-Funktionen individuell anpassen. Ebenfalls praktisch: Man kann mehrere E-Mail-Konten in einer einheitlichen Inbox unter einen Hut bringen.
Unterstütze E-Mail-Dienste: Ein weiterer Vorteil von Evomail liegt in der angebotenen Flexibilität. So ist die App mit jedem Standard-E-Mail-Dienst kompatibel, der das Internet Message Access Protocol (IMAP) unterstützt. Gmail-, Yahoo- und iCloud-Konten lassen sich dabei im Nu einrichten. Wer andere Mailprovider nutzt, muss das Konto in eigener Regie konfigurieren.
Sprachen: Eigentlich soll die App neben Englisch auch auf Deutsch und vielen anderen Sprachen verfügbar sein. Doch während unseres Tests konnten wir nach der Installation der App die Spracheinstellungen nicht ändern.
Preis und Verfügbarkeit: Evomail ist als Universal-App sowohl für iPhone als auch für iPad kostenlos erhältlich.
Download: App Store-Link.
Mailbox
Eine weitere populäre E-Mail-App aus den USA, die den nativen iOS-Client von Apple in den Schatten stellen kann, ist "Mailbox”. Der Cloud-Speicher-Riese Dropbox fand den innovativen Ansatz der App so gut, dass er sie vor rund einem Jahr übernommen hat - angeblich für rund 100 Millionen US-Dollar.
Auch in diesem Fall steht eine intuitive Bedienung und die effiziente Bearbeitung des E-Mail-Aufkommens im Mittelpunkt. Nachrichten lassen sich durch Wischen einfach an das Archiv oder den Papierkorb verschieben. Hinzu kommt die Möglichkeit, E-Mails zurückzustellen, um sie dann "heute Abend”, "morgen” oder "in einer Woche” wieder angezeigt zu bekommen.
Ebenfalls praktisch: Dank eines Chat-ähnlichen Aufbaus kann man den gesamten Kommunikationsverlauf auf einmal überblicken.
Unterstützte E-Mail-Dienste: Mit der App können Anwender bis zu zehn E-Mail-Konten bei Gmail, Google Apps oder iCloud zentral verwalten. Andere E-Mail-Dienste werden nicht unterstützt - ein deutlicher Nachteil gegenüber Evomail.
Sprachen: Englisch, Deutsch und viele mehr.
Preis und Verfügbarkeit: Mailbox ist als Universal-App kostenlos für iPhone und iPad verfügbar.
Download: App Store-Link.
Dispatch
"Dispatch” wird vom Anbieter als eine "Aktions-basierende” E-Mail-Anwendung beschrieben. So stehen zahlreiche Funktionen im Bereich E-Mail-Produktivität zur Verfügung, die man bei der Konkurrenz vergeblich sucht. Dazu zählt beispielsweise der integrierte "Text Expander”.
Damit können User eigene Textschnipsel, die sie oft verwenden, in der App speichern und mit einem einfachen Shortcut aufrufen. Das spart Zeit und vor allem Tipparbeit, die auf dem kleinen Gerät nicht ganz so bequem ist. Ein weiterer Pluspunkt: Die App lässt sich mit zahlreichen populären Online-Tools integrieren, um E-Mails mit der richtigen App weiterbearbeiten zu können.
Zur Auswahl stehen dabei unter anderem Skype, die Wissensmanagement-App Evernote, der Task-Manager Asana, sowie der Später-Lesen-Dienst Instapaper.
Unterstützte E-Mail-Dienste: Dispatch unterstützt IMAP-basierende E-Mail-Konten.
Sprachen: Englisch, Deutsch und viele mehr.
Preis und Verfügbarkeit: Die App ist ausschließlich für iPhone verfügbar und kostet 4,49 Euro.
Download: App Store-Link.
MyMail
Eine weitere erstklassige E-Mail-Lösung, die von Grund auf für die mobile Nutzung entwickelt wurde, ist „MyMail”. In Sachen Interface-Design und Usability hält es den Vergleich mit Evomail, Mailbox und Dispatch stand.
So können Anwender auch in diesem Fall mit einfachen Tipp- und Streichbewegungen Nachrichten lesen, beantworten, weiterleiten und sonstige übliche E-Mail-Aktionen bequem ausführen. Eine weitere erstklassige E-Mail-Lösung, die von Grund auf für Mobile entwickelt wurde, ist "MyMail”. In Sachen Interface-Design und Usability kann es den Vergleich mit Evomail, Mailbox und Dispatch problemlos standhalten. So können Anwender auch in diesem Fall mit einfachen Tipp- und Streichbewegungen Nachrichten lesen, beantworten, weiterleiten und sonstige übliche E-Mail-Aktionen bequem ausführen.
Den Unterschied kann MyMail mit zahlreichen Nice-to-have-Funktionen ausmachen. Dazu zählt die Möglichkeit, Mitteilungen in bestimmten Zeiträumen auszuschalten, damit man zum Beispiel am Abend nicht gestört wird. Mit einer Vorschau können Anwender außerdem einen Blick auf Bilder und weitere Dateianhänge werfen, ohne sie vollständig auf das Gerät laden zu müssen.
Unterstützte E-Mail-Dienste: Anders als bei den meisten Apps in dieser Kategorie üblich, unterstützt MyMail nicht nur IMAP- sondern auch POP3-E-Mail-Dienste.
Sprachen: MyMail ist neben Englisch in zahlreichen weiteren Sprachen verfügbar, darunter auch Deutsch.
Preis und Verfügbarkeit: Die App ist sowohl für iPhone als auch iPad kostenlos verfügbar.
Download: App Store-Link.
Seed Mail
„Seed Mail” stellt eine minimalistische Alternative dar, mit der Anwender nicht nur E-Mail-Konten, sondern auch Termine und Kontakte verwalten können. So lässt sich die App mit den entsprechenden Anwendungen, die in iOS vorinstalliert sind, nahtlos integrieren. Interessant ist zudem die Anzeige von E-Mail-Konversationen.
Diese werden, so wie bei Mailbox, in einem übersichtlichen, Chat-ähnlichen Screen präsentiert. Ansonsten verzichtet Seed Mail auf überflüssige Features und adressiert damit vor allem Nutzer, die es schlicht und einfach haben wollen. Integrationsmöglichkeiten mit anderen Apps sucht man dabei vergeblich. Allerdings hinkt das Programm in Sachen Usability und Benutzererfahrung Evomail, Mailbox und Co. deutlich hinterher.
Unterstützte E-Mail-Dienste: Seed Mail unterstützt nicht nur IMAP-Dienste, sondern auch Exchange-Konten.
Sprachen: Deutsch, Englisch, Japanisch, Koreanisch und Chinesisch.
Preis und Verfügbarkeit: Seed Mail ist kostenlos. Auf eine speziell für iPad optimierte Version müssen Kunden aber leider verzichten.
Download: App Store-Link.
Boxer
Als ein weiterer schlichter E-Mail-Client für iOS bietet sich "Boxer” von der Softwareschmiede Bodkin Software an. Was die Funktionalität angeht, gibt es zwischen dieser aus Texas stammenden App und dem Rest der in diesem Beitrag aufgeführten Alternativen keine nennenswerten Unterschiede.
Eine Stärke der App liegt in ihren vielfältigen Integrationsfähigkeiten. So lässt sich Boxer mit den Cloud-Storage-Diensten Dropbox und Box nahtlos verbinden. Dadurch kann man zum Beispiel Dateianhänge direkt aus einer E-Mail in die Cloud verschieben. Des Weiteren kann Boxer mit Evernote, LinkedIn und Salesforce.com integriert werden.
Unterstützte E-Mail-Dienste: Die Anwendung unterstützt populäre E-Mail-Provider wie Gmail, Yahoo, iCloud, AOL, Hotmail sowie weitere Standard-IMAP-Dienste. Hinzu kommt die Möglichkeit, Exchange-Konten mit der App zu verwalten.
Sprachen: Englisch, Deutsch und viele mehr.
Preis und Verfügbarkeit: Wer sich einen ersten Eindruck von den Möglichkeiten der App machen möchte, der greift auf die kostenfreie Lite-Version zu. Die Vollversion ohne funktionelle Einschränkungen kostet 0,89 Euro. Beide Versionen sind als Universal-App realisiert.
Download: App Store-Link für Boxer Lite, App Store-Link für die Vollversion.
Molto
"Molto” ist eine anspruchsvolle E-Mail-App, die von dem Softwarehaus Perion Network aus Tel Aviv offensichtlich mit viel Liebe zum Detail entwickelt wurde. So besticht die Applikation mit einer ganzen Reihe kleiner Features, die man nicht unbedingt erwartet und die sich in der Praxis als sehr nützlich erweisen können.
Ein Beispiel: Wenn in einer E-Mail ein Termin genannt wird, zeigt Molto in der E-Mail-Übersicht automatisch den entsprechenden Kalendereintrag an. Diesen kann der Nutzer dann unmittelbar in die Kalender-App exportieren.
Ein weiteres nützliches Feature, das zur Kategorie Nice to have gehört: Nachrichten aus sozialen Netzwerken wie Twitter, Facebook, LinkedIn & Co. werden automatisch in einem speziellen Ordner gruppiert. Auf ähnliche Weise werden transaktionale E-Mails, die von Online-Diensten gesendet wurden, automatisch kategorisiert. Durch diese praktische Filterung kann man sich besser auf persönliche Nachrichten fokussieren, die von Menschen und nicht von Bots gesendet wurden.
Unterstützte E-Mail-Dienste: Molto ist mit Gmail, iCloud, AOL, Yahoo, Hotmail beziehungsweise Outlook, sowie mit sonstigen IMAP-Konten kompatibel.
Sprachen: Englisch, Deutsch und viele mehr.
Preis und Verfügbarkeit: Molto ist als Universal-App für iPhone und iPad optimiert und gratis erhältlich.
Download: App Store-Link.
Cloze
Während sich die bis jetzt aufgeführten Apps auf die effiziente und produktive Verwaltung von E-Mails fokussieren, verfolgt "Cloze” einen anderen interessanten Lösungsansatz. Hier steht das Thema Social im Mittelpunkt.
So kann man mit dieser App E-Mail, Facebook, Twitter und LinkedIn auf einen gemeinsamen Nenner bringen. Dabei werden nicht die Nachrichten selbst, sondern die Menschen, mit denen man täglich kommuniziert, in den Vordergrund gestellt. Die App erkennt automatisch, welche Personen einem besonders wichtig sind und priorisiert die Nachrichten, die von ihnen stammen.
Sämtliche Nachrichten aus den integrierten E-Mail- und Social-Media-Accounts werden in verschiedenen Listen nach Priorität sortiert. Das einfache Sharing ist eine weitere Stärke dieser App. So kann man E-Mails beziehungsweise Status-Updates sowohl intern mit Freunden und Kollegen als auch öffentlich in den sozialen Netzwerken teilen.
Unterstützte E-Mail-Dienste: Cloze bietet "Out-of-the-Box”-Unterstützung für Gmail, Microsoft Exchange, Outlook, Yahoo, iCloud und viele weitere populäre E-Mail-Dienste. Zudem lassen sich andere IMAP-Accounts problemlos einrichten.
Sprachen: Neben Englisch soll die App auch auf Deutsch und anderen Sprachen verfügbar sein. Das wird zumindest im App Store behauptet. Doch nach der Installation erscheint die App auf Englisch, und es findet sich keine Einstellung, um die Sprache zu ändern.
Preis und Verfügbarkeit: Cloze ist eine Universal-App, die kostenlos angeboten wird.
Download: App Store-Link.
Triage
Unter den vielen Alternativen zu Apples vorinstalliertem E-Mail-Programm besticht die spartanische App „Triage” mit einer einzigartigen Benutzeroberfläche, die auf Standard-UI-Elemente komplett verzichtet und sich auf das Wesentliche konzentriert. E-Mail-Nachrichten werden als Karten in einem Stapel präsentiert und nicht in einer Liste wie sonst üblich.
Das bedeutet, dass man sich immer nur auf eine einzige E-Mail fokussiert. Mit einer Swipe-Geste nach oben kann man diese archivieren, als gelesen markieren oder löschen. Diese Funktionalität lässt sich in den Einstellungen nach Belieben konfigurieren. Eine Swipe-Geste nach unten bringt die Nachricht in einen Ordner „Später Bearbeiten”, der im angebundenen Account angelegt wird.
Will man die Nachricht vollständig lesen, genügt ein Tipp auf die aktuelle E-Mail-Karte, um die Detailansicht zu öffnen. Eine schwernachvollziehbare Design-Entscheidung, die die Entwickler getroffen haben: Man kann keine neuen E-Mails schreiben, sondern nur auf ankommende E-Mails reagieren. Eine weitere wichtige Funktion, die man hier vermisst, sind Push-Benachrichtigung. Damit ist Triage sicherlich nicht jedermann Sache.
Unterstützte E-Mail-Dienste: Die App arbeitetet mit generischen IMAP-Diensten und macht die Konfiguration von Gmail-, Yahoo-, iCloud- und Outlook-Konten besonders einfach.
Sprachen: Die App ist nur auf Englisch verfügbar.
Preis und Verfügbarkeit: Triage ist ausschließlich für iPhone erhältlich und kostet 2,69 Euro.
Download: App Store-Link.