Mit Leasing von Druckern, Kombi- und Multifunktionsgeräten hat die Umstellung vom Fachhandel zum Vermittler einst begonnen. Mit der Digitalisierung oder besser der Auslagerung von Vor-Ort-Diensten in die Cloud geh es einen Schritt weiter in Richtung Erfüllungsgehilfe für Sub-sub-Unternehmen. Der Fachhandel verkauft keine passenden Printer und Multifunktionsgeräte an gewerbliche Kunden mehr, sondern muss sich mit Fremdlösungen auf Mietbasis herumschlagen, die er an den Kunden anpassen muss.
Verschwindet das ein oder andere Unternehmen vom Markt, hat wie so oft das schwächste Glied in der Kette ein Problem. Wie inzwischen auch in anderen Bereichen der IT, soll der Kunde - und hier hauptsächlich werb-liche - in längerfristige Verträge gebunden werden. Was bei Telefonanlagen, Handys oder Kopierern gang und gäbe ist, wirft nun auch bei den Ausgabegeräten das Preisgefüge ziemlich durcheinander. Die Einkaufspreise zwischen einem Verkaufsgerät und einem für einen Leasing-Druckerpool müssen dabei ziemlich stark variieren damit ein Mietsystem laut Werbung bis zu 30 Prozent billiger sein kann.
Mit Sicherheit stehen dem Fachhandel ähnliche Veränderungen beim Desktop as a Service bevor. Doch an wen soll er sich da binden? Die großen Druckerspezialisten haben zumeist keine Rechner im Angebot, die DaaS-Anbieter keine Drucker. Die Distributoren und Finanzagenturen mit ihren Angeboten lechzen nach Kundendaten und es wäre nicht das erste Mal, dass ein Kunde per Direktangebot vor der Vertragsverlängerung weggelotst wird. Vertrauen kann man in der IT ohnehin niemandem.
Den Ärger hat der Fachhändler, der für alles verantwortlich ist, was dann nicht funktioniert. Das kann ein Windows-11-Update mit plötzlich inkompatiblem Treiber sein oder der Systemabsturz nach Spooler - oder Druckmanager-Probleme. Dann wird der günstige Mietvertrag zum Problem, weil der 24/7-Service gerade nicht erreichbar beziehungsweise inkompetent ist oder nicht zuständig sein will. Und auch die Sicherheitslücken durch Serviceschnittstellen sollten nicht unerwähnt bleiben.
Mein Fazit:
Die letzte Freude vergeht, wenn Hersteller mit Tinten- und Toner-Abos locken und so das Folgegeschäft zerstören. Bei Privatkunden sieht es dank Amazon auch nicht besser aus. Das steigert den Wunsch, sich auf Systeme, Displays und Eingabegeräte zu fokussieren - solange es noch geht.
Bis demnächst, Euer Querschläger!
Der ChannelPartner-Autor "Querschläger" ist ein Fachhändler aus Rheinland-Pfalz. Alle Kommentare des CP-"Querschlägers" finden Sie im "Querschläger"-Archiv.