Der Abschied aus dem Distributionskanal und aus dem B2C-Geschäft lässt sich bei Konica Minolta an den Zahlen ablesen: Im Vergleich zum Vorjahr haben die Langenhagener über ein Drittel weniger A4-Geräte verkauft. 2011 hatte Konica Minolta rund 20.000 Drucker und A4-multifunktionssysteme verkauft, das sind etwa 11.000 Systeme weniger als 2010.
Für Günther Schnitzler, President und Geschäftsführer von Konica Minolta Business Solutions Deutschland, ist das aber kein Grund zur Beunruhigung. Er verweist auf die Umsatzsteigerung von fünf Prozent auf 367,7 Millionen Euro. "Die zu Beginn des letzten Geschäftsjahres wirksam gewordene Entscheidung, sich vom IT-Channel zu trennen und die Vermarktung der Drucker über die Distribution und somit auch an B2C-Kunden einzustellen, war genau richtig. Stand heute vermarkten wir Drucker fast ausschließlich im Rahmen von Projekten, und dies äußerst profitabel", erklärt Schnitzler.
Umbau zum IT-Provider
Zulegen konnte Konica Minolta besonders im Bereich Production Printing. So wurde laut Konica Minolta das Vorjahresergebnis mit 900 vermarkteten Systemen um 6,1 Prozent übertroffen. "Production Printing wird weiterhin eine der absoluten Kernstrategien bleiben", kündigt der Konica-Minolta-Chef an. Auch im Kerngeschäft mit A3-Kopiersystemen konnte das Unternehmen mit 35.700 Systemen um sieben Prozent zulegen.
Für die Zukunft strebt Schnitzler den Ausbau des Unternehmens zum "IT-Provider" an. "Unsere Kunden sollen möglichst nur einen Partner für ihre gesamten IT-Belange haben. Das ist meine Vision. Natürlich wird uns dies in den nächsten Jahren vor große Herausforderungen stellen. Doch nachdem wir bereits erste Weichen gestellt haben, werden wir zukünftig weitere Maßnahmen treffen und zeigen, dass wir diese Herausforderung annehmen und meistern können. In einigen Einzelprojekten haben wir dies bereits beweisen können", meint Schnitzler. Damit tritt Konica Minolta nicht nur wie bisher im direkten Vertrieb von Kopierern in Konkurrenz zum Fachhandelskanal, auch bei IT-Dienstleistungen könnte den Systemhäusern neue Konkurrenz erwachsen. (awe)