Drucker- und Kopiererhersteller werden dies nur ungern hören: 82 Prozent der deutschen Unternehmen drucken weiniger als vor fünf Jahren. Dies hat der Branchenverband Bitkom in einer telefonischen Umfrage unter rund 600 Unternehmen mit mehr als 20 Beschäftigten herausgefunden.
Demnach drucken 40 Prozent der Unternehmen eher weniger als noch vor fünf Jahren, 42 Prozent sogar sehr viel weniger. 13 Prozent drucken genauso viel wie noch 2019, nur zwei Prozent der Unternehmen etwas mehr. Deutlich mehr als noch vor fünf Jahren druckte übrigens keine der vom Bitkom befragten Firmen.
Dass weniger gedruckt wird, ist jetzt keine großartig neue Erkenntnis. Interessant ist aber, warum in vielen Unternehmen weiterhin gedruckt wird. Fast jedes zweite Unternehmen druckt, um Inhalte zu sichern und so neben der digitalen auch eine analoge Fassung auf Papier zu haben. Sieben Prozent gaben an, so Abhängigkeiten von digitalen Systemen zum Beispiel bei einem Stromausfall vermeiden zu wollen.
Büroarbeiter sind Gewohnheitstiere
Dass Büroarbeiter zur Gattung der Gewohnheitstiere zählen, dürfte die Druckerindustrie freuen: Immerhin 42 Prozent der Unternehmen gab an, aus Gewohnheit zu drucken. Etwa ein Drittel druckt, weil es bestimmte Arbeitsschritte erfordern, ein Fünftel, weil Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angeblich damit besser arbeiten können. Für Präsentationen und Meetings oder um Inhalte zu archivieren, drucken jeweils 14 Prozent. In zehn Prozent der Unternehmen wird gedruckt, um rechtliche Vorgaben zum Beispiel für handschriftliche Unterschriften zu erfüllen.
Der Referent Digitale Geschäftsprozesse beim Bitkom, Daniil Heinze, weist darauf hin, dass heutzutage nur noch in Ausnahmefällen ein Ausdruck notwendig ist. "Viele Prozesse lassen sich bereits rein digital abbilden. Dabei spart papierarmes Arbeiten nicht nur Ressourcen, gute digitale Prozesse sind auch effizienter, können durch Automatisierung Workflows optimieren und von Routineaufgaben entlasten", meint der Bitkom-Experte. Dabei sieht Heinze auch die Politik in der Pflicht, die Schriftformerfordernisse möglichst zu reduzieren und anzupassen.
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