Ein bekanntes Szenario: Hinter den Kulissen eines kleinen Online-Shops geht es drunter und drüber. Das Telefon klingelt permanent. Die Kunden beschweren sich, dass sich die Webseite – wenn überhaupt – träge aufbaut.
Schnell wird deutlich: Ein Virus legt den Server lahm. Der Grund: Die Sicherheitssoftware auf dem Server ist veraltet, da der Shop-Betreiber vergessen hatte, sie zu aktualisieren.
Cyberangriffe wie diese stehen für deutsche Unternehmen nahezu auf der Tagesordnung: Wie eine aktuelle Bitkom-Umfrage zeigt, muss besonders der deutsche Mittelstand, der mit 61 Prozent am stärksten von Spionage- oder Sabotageakten betroffen ist, beim Thema Sicherheit nachbessern.
Diese 61 Prozent sollten besonders IT-Dienstleister und Systemhäuser aufhorchen lassen: Ihnen winkt hier ein gutes Geschäft, denn sie haben die Chance, sich mit neuen Sicherheitslösungen aus der Wolke als vertrauensvoller Security-Partner von kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMUs) zu etablieren. Denn gerade für diese Unternehmen, für die es meist eine komplexe und kostspielige Angelegenheit ist, das interne Sicherheitsniveau auf die gleiche Stufe wie das eines Großkonzern zu bringen, ist die Sicherheit aus der Cloud eine sehr spannende Alternative.
Managed Security aus der Cloud – Standpunkte
Bei Security-as-a-Service ist noch viel Luft nach oben. IT-Dienstleiter sollten die Chance ergreifen.
Arnd Jaekel, Teamleiter Managed Services bei acmeo
"Es ist besser, mit kundenfreundlichen Lösungen auf den potenziellen Kunden zuzugehen anstatt auf einen Zwischenfall zu warten, um dann ein Angebot zu unterbreiten."
Andreas Raum, Geschäftsführer von Freyraum Marketing
"Das Systemhaus wandelt sich vom Hardware- und Software-Projektverkäufer zum Dienstleister und schließlich zum Beratungsunternehmen."
Regina Böckle, ehemalige Redakteurin bei ChannelPartner
"Überraschend ist, wie viele Partner betonen, dass sie ohne Managed Services niemals so viele Neukunden gewonnen hätten."
Die Verantwortung abgeben
Mittels Security-as-a-Service sollen Szenarien wie das eingangs beschriebene bald der Vergangenheit angehören. Nicht mehr die Unternehmen, sondern die IT-Dienstleister sind mit Rundum-Sorglos-Paketen für Aktualisierungen von Firewalls, Antispam- und Antiviren-Software zuständig. Auch die Durchführung der von den Herstellern empfohlenen Updates für Betriebssysteme und Erweiterungen sind eine wichtige Komponente für die IT-Sicherheit, die besonders kleine Unternehmen oft vernachlässigen.
Dennoch herrscht am Markt noch Zurückhaltung, wie Arnd Jaekel, Teamleiter Managed Services bei acmeo, anmerkt: "Viele kleine und mittlere Unternehmen zögern dabei noch. Sie haben vor allem Bedenken, was die Kosten betrifft."
Doch das soll sich ändern: Jaekel verrät Systemhäusern drei Argumente, mit denen sie Security-as-a-Service an den Mann bringen können.
1. Die Nachfrage ist da, sie muss nur aktiv genutzt werden
IT-Sicherheitslösungen müssen aktiv vermarktet werden. "Auf einen Zwischenfall zu warten, um dann ein Angebot zu unterbreiten, funktioniert auch, aber besser ist es, aktiv und mit kundenfreundlichen Lösungen auf den potenziellen Kunden zuzugehen", so Jaekel.
2. Informationen müssen transparent und verständlich sein
Die Vertrags- und Preisgestaltung ist ein zentraler Aspekt. Dabei müssen dem Nutzer Kosten und Nutzen transparent und verständlich dargestellt werden. Ebenso verständlich müssen die Lösungen erklärt werden. "Wir haben dafür ein breites Portfolio, das bereits bei der 'Grundversorgung' beginnt. Außerdem liefern wir Vertragsvorlagen, um die Zusammenarbeit transparent und nachvollziehbar zu gestalten", erklärt Jaekel.
3. Kunden müssen sensibilisiert werden
Viele kleine und mittlere Betriebe haben den Stellenwert der IT-Sicherheit zwar erkannt, investieren aber nicht in entsprechendem Maße – auch weil sie noch unsicher darüber sind, wie eine erfolgreiche Managed-Security-Strategie aussehen kann. "Wir führen für unsere Partner deshalb Seminare und Webinare zum Thema IT-Sicherheit und Managed Services durch. Hier erhalten sie alle Informationen, die ihr Geschäft erfolgreicher machen – und wir liefern auch die richtigen Argumente, mit denen sie Endkunden letztlich überzeugen werden."
"Managed Services verschaffen Neukunden"
Auch auf der diesjährigen CeBIT gehörte Managed Services zu den interessantesten Themen der abendlichen Roundtables. Regina Böckle, langjährige Redakteurin und aktuelle Leiterin im Bereich Events bei ChannelPartner, fasst die Situation treffend zusammen: "Bei der Diskussion zum Thema Managed Services wurde deutlich, wie viele Systemhäuser bereits erfolgreich in dieses Geschäftsmodell eingestiegen sind. Das ist keine ganz neue Entwicklung. Was mich aber immer wieder überrascht ist, wie viele Partner betonen, dass sie ohne diese Managed Services niemals so viele Neukunden gewonnen hätten."
Laut Böckle scheinen Managed Services das traditionelle Geschäft nicht zu kannibalisieren, sondern zu ergänzen. Besonders die Partner schätzten an dem Modell die bessere Planbarkeit der Umsätze, die Steuerung und Auslastung von technischem Personal sowie Service-Mitarbeitern.
Doch das ist erst der Anfang: "Managed Services sind für viele Channel-Partner inzwischen fester Bestandteil des Portfolios. Der zweite Schritt ins Cloud-Geschäft mit IaaS, PaaS und SaaS wird aber noch eine Weile dauern – viele starten mit Backup- und Disastery-as.a-Service", so Böckle weiter. Geschäftsmodelle darüber hinaus sind laut der Expertin bisher allerdings die Ausnahme, da viele IT-Dienstleister noch nicht genau wüssten, wie sie diese konkret umsetzen.
"Die Cloud fordert Dienstleister"
Das gilt aber nicht nur für den Security-Sektor: Wie sehr die Cloud am gesamten Wandel der IT-Branche mitwirkt, rundet das Statement von Andreas Raum, Redakteur und Geschäftsführer von Freyraum Marketing, ab: "Systemhäuser können das Cloud-Geschäft nicht ignorieren, sondern müssen sich zur Cloud positionieren und für sich die passenden Geschäftsmodelle entwickeln."
Und auch über eines waren sich die Teilnehmer einig: Der Einstieg ins Cloud-Business verändere ein Systemhaus langfristig, so Raum weiter. "Mehrwerte und Kernkompetenzen verschieben sich. Die Kundenansprache verändert sich. Das Systemhaus wandelt sich vom Hardware- und Software-Projektverkäufer zum Dienstleister und schließlich zum Beratungsunternehmen. Obwohl die Diskussion um Cloud-Angebote heute von Unsicherheit geprägt ist, gibt es einen Bedarf an cloud-basierten Lösungen, der ständig wächst. Systemhäuser sollten die Cloud als Chance und nicht als Bedrohung begreifen." (tö)
Channel meets Cloud
Herzlich Willkommen zu Channel meets Cloud!
Aus der Praxis für die Praxis lautete das Motto von Channel meets Cloud am 12. Februar in München: Hier berichteten Cloud-Dienstleister und Managed Service Provider anhand ihrer Referenzprojekte, wie das Cloud-Geschäft gelingt. In anschließenden Workshops durchleuchten die Referenten mit den Teilnehmern und Herstellern des jeweiligen Projekts die wesentlichen Schritte, die Systemhäusern den Wandel zum Service Provider ermöglichen. Die insgesamt rund 130 Besucher nutzten das Forum auch, um neue Kontakte zu knüpfen und bestehende zu vertiefen.
Um 8:00 Uhr öffneten sich die Tore
Dr. Volkmar Hausberg von ennit AG präsentierte ein spannendes Hosted-Services-Projekt zur Ausfallsicherheit für CRM und DMS im Bankenumfeld. Zum Einsatz kamen dabei Produkte von Unitrends.
Martin Cichowski von VoIParo erläuterte am Beispiel Datev die Anforderungen an die Telefonie von morgen und die standortunabhängige IT-Integration
Dr. Ralph Schadowski von ADDAG im Gespräch
Friedrich Holstein von Honaco begeisterte das Publikum mit der packenden Schilderung seiner Erfahrungen mit der Hybrid Cloud
Maximilian Pfister von Niteflite Networkxx mit Otto Schobert thefi.com
Henning Meyer von MR Systeme schilderte an praktischen Beispielen, wie sein Unternehmen, wo für Partner die Verdienstmöglichkeiten mit Managed Services und Serviceverträgen stecken
Die Teilnehmer nutzten die Pausen intensiv für den Austausch eigener Erfahrungen.
Henning Meyer von MR Systeme erläuterte sehr praxisnah die Unterschiede zwischen Service Verträgen und Managed Services und gab wertvolle Tipps für die Umsetzung
Maximilian Pfister von Niteflite Networkxx schilderte an konkreten Kalkulationen, weshalb sich der Wandel zum Service Provider auszahlt
Immer wieder Anlaufpunkt für wissenshungrige Partner: Der Autotask-Stand
Workshop von Cisco, Comstor und Honaco zum Thema "Hybrid Cloud - Wie gelingt der Einstieg?"
Christian Theilen (TeamFON) und Christian Dura (Eickelschulte AG) und Thomas Weiß (TeamFON)
Workshop von Unitrends und Ennit zum Thema "Wie Hybrid Storage Modelle gelingen"
Stärung in der Kaffepause für die nächste Runde
Workshop mit MAXfocus ud MR Systeme zum Thema "Wiederkehrende Einnahmen mit Managed Security Services"
Arne Kemner von Dimension Data zeigte aus der Perspektive eines IT-Integratorsanschaulich, weshalb kein Weg am Wandel zum Service Provider und Cloud-Dienstleister vorbeiführt
Workshop mit MaxFocus, acemo und Basic Support zum Thmea "Backup aus der Cloud - Erfolgsrezepte von Systemhäusern für Systemhäuser"
Gerhard Dorner von Nasdo AG in der Diskussion
Kristian Krause von Tarox
Workshop zur Converged Infrastructure als Tor zum Cloud Business mit Tarox und mb:on
Marco Tilgner Tarox mit Stephan Meier von mb:on
In der Kombination am besten: Vitaminreiches und Süßes
Meeting Sessoin mit Brainloop m Ulrike Eder v Brainloop und Prianto
Vielen Dank den Sponsoren, die den Event möglich machten:
Autotask, Azlan, Brainloop, Cisco, Comstor, MAXfocus, PlusServer, Prianto, Tarox, TeamFON und Unitrends.
Die Sponsoren stellen sich vor
Isabelle von Künßberg (acmeo) moderierte die lebhafte Diskussionsrunde in der Meeting Session mit MAXfocus und MR Systeme
Rainer Kalthoff von Unitrends
Henning Meyer (MR Systeme und acmeo) mit Dr. Ralf Schadowski (ADDAG)
Dr.Ralf W Schadowski von ADDAG bewies in seiner anregenden Keynote, dass selbst das trockene Thema Datenschutz in der Cloud richtig Spaß machen kann
Glücklicher Gewinner des iPad Mini: Franz Spitzer NetBusiness. Glücksfee Isabelle von Künßberg (acmeo), Regina Böckle (ChannelPartner) und Verena Manlig (IDG) gratulieren.
Isabelle von Künßberg (acmeo) Manfred Kessler (Global Access)
Der Vortrag von Sven Wulf von Schneider & Wulf EDV-Beratungs GmbH war ein echtes Highlight. Er berichtete aus der Praxis, wie guter Service aussehen kann und zeigte dafür konkrete Maßnahmen auf, die im Hause Schneider & Wulf bereits erfolgreich umgesetzt werden.
Jens Uwe Zink von Basic Support erläutert am Referenzprojekt "Backup aus der Cloud bei der Fraba AG", wie der Einstieg ins Cloud-Geschäft gelingt.
Stephan Meier von mb:on schilderte, wie sein Unternehmen unter Einbeziehung der verschiedenen Cloud-Angebote der Tarox AG binnen kürzester Zeit den Sprung vom reinen Systemhaus für IT- und Telekommunikationstechnik zum Anbieter für Cloud-Lösungen schaffte
Im Mittelpunkt des Vortrags von Stephan Meier (mb:on) stand das Referenzprojekt, das mb:on beim Kunden mazine umsetzte
Matthias Gerer (Autotask), Dr. Thomas Kupec (TeamFON) und Andy Hudson (MaxFOCUS) mit Regina Böckle (ChannelPartner)
Stärkung in der Kaffeepause
Kim Seubert von Prianto druchleuchtete die Situation beim Endkunden: "Was nutzt die beste Strategie, wenn vertrauliche Dokumente in die falschen Hände geraten?"
Gebannt verfolgen Partner die Ausführungen ihrer Branchenkollegen aus dem Service-Provider- und Systemhausumfeld
Die Referenten fesselten das Publikum mit ebenso kompetenten wie äußerst unterhaltsamen und humorvollen Darstellungen
Russna Jaswal und Matthias Gerer von Autotask
Eindrucksvoll: Andy Hudson von MAXFocus demonstrierte mit vollem Einsatz, dass und warum das Team von MAXFocus nur verspricht, was es auch hält und nur tut, was es wirklich kann.
Russna Jaswal und Matthias Gerer von Autotask mit Dr. Thomas Kupec (TeamFON) und Regina Böckle (ChannelPartner)
Kristian Krause von Tarox
Gerhard Dorner von Nasdo im Gespräch mit Branchenkollegen
Zugriff erwünscht: Energie spendende Pause nach einem dicht bestückten Vortragsprogramm