Studie zur digitalen Transformation der Lieferkette

Digitalisierung in der Logistik – Anspruch und Wirklichkeit

05.08.2016 von Geert-Jan Gorter
Unternehmen haben die Wichtigkeit der Digitalisierung für die Logistik erkannt, beginnen aber nur zögerlich mit der Transformation der Lieferkette. Zu diesem Schluss kommt ein Studie von Capgemini Consulting und GT Nexus.

Fast die Hälfte der Unternehmen setzt in der Kommunikation mit Partnern in der Lieferkette immer noch an erster Stelle auf traditionelle Methoden wie Telefon, Fax und E-Mail. Das hat die Studie "Digitale Transformation der Supply Chain –­ Stand heute und in fünf Jahren" von Capgemini Consulting und GT Nexus ergeben. Befragt wurden dafür 337 Führungskräfte der größten weltweit agierenden Industrie- und Handelsunternehmen Europas und Nordamerikas.

Digitalisierung der Logistik
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Hohe Erwartungen an Digitalisierung der Logistik

Demnach sehen die Entscheider eine erhebliche Diskrepanz zwischen dem heutigen Stand der digitalen Transformation ihrer globalen Lieferketten und der Entwicklung, die sie sich schon in den nächsten fünf Jahren erhoffen. Im internationalen Vergleich haben die Studienteilnehmer aus Deutschland sehr hohe Erwartungen an den digitalen Wandel. Auffällig ist jedoch, dass sie ausgerechnet mit Investitionen in die Cloud zögerlicher sind, obwohl sie diese längst als Schlüsseltechnologie der digitalen Transformation erkannt haben.

Die wichtigsten Erkenntnisse der Studie zeigen:

Dabei geht es jedoch nur langsam voran:

Die wichtigsten Schlüsseltechnologien

Für über drei Viertel der Befragten (76 %) in Deutschland gelten Cloud-Lösungen als Technologiezugpferd, aber erst 36 % investieren in diese Richtung. Supply-Chain-Visibility-Plattformen und -Lösungen (94 %), die Analyse von Big Data (90 %), Simulationstools (81 %) und die Cloud (80 %) werden weltweit als die wichtigsten Schlüsseltechnologien der digitalen Transformation der Lieferkette angesehen. Sie sind die Grundlage für die großen Veränderungen in Richtung Logistik 4.0, die von den befragten Entscheidern in den kommenden fünf Jahren erwartet werden.

Digitalisierung der Transportkette reduziert Risiken

Die positiven Auswirkungen, die von der Digitalen Transformation der Supply Chain zu erwarten sind, gehen nach Ansicht der Studie weit über Kostensenkungen bei Logistik, Beständen und Instandhaltung, Verbesserungen der Kundenservicelevels und höhere Gesamtanlageneffektivität hinaus.

"Noch wichtiger ist die Erwartung, dass die Digitalisierung der Supply Chain die Agilität eines Unternehmens deutlich verbessert. Dadurch kann schnell auf sich ständig ändernde Marktbedingungen, neue Marktteilnehmer sowie auf unerwartete Störungen in der Lieferkette reagiert werden", heißt es in der Studie. Im Laufe der Jahre habe die finanzielle Gesamtentwicklung und Reputation zahlreicher Unternehmen durch solche Störungen erheblichen Schaden genommen. (haf)