Investitionen in digitale Innovationen

Digitalisierung im Generationenkampf

19.09.2017 von Juliane Waack
Die Digitalisierung von Unternehmen muss kundenzentriert stattfinden. Doch generationsbedingt konträre Kundenansprüche erschweren den Prozess.

In der aktuellen Studie des CMO Councils steht es schwarz auf weiß: Millennials - also alle Kunden, die frühestens in den 80er Jahren geboren wurden - bewegen sich auf digitalen Kanälen, sind offener für technologische Innovationen und bevorzugen vorwiegend automatisierte Services rund um die Uhr. Baby Boomer (50+) ziehen hingegen den persönlichen Kontakt vor und fühlen sich von Unternehmen sogar weitgehend missverstanden.

Alt gegen Jung: Wessen Bedürfnisse sollten von Unternehmen berücksichtigt werden?
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Der Kunde sollte im Diskurs rund um die Digitalisierung von Unternehmensprozessen immer berücksichtigt werden. Denn wer am Kunden vorbei digitalisiert, wirft sein Budget quasi zum Fenster hinaus. Doch genau da liegt für viele Unternehmen ein Problem: Aktuell gibt es zwei Kundengruppen, deren Ansprüche nicht unterschiedlicher sein könnten.

Unternehmen sitzen in der Zwickmühle

Entweder verzichten Unternehmen vorerst auf digitale Innovationen und investieren ihr Budget weiterhin in persönliche Service-Mitarbeiter und klassische Kommunikationskanäle oder sie setzen auf die Kaufkraft der Millennials und sparen Ressourcen durch den Einsatz digitaler Kanäle und Kommunikationsmöglichkeiten. Dass hier initial eine nicht geringe Investition in die neuen Technologien erfolgen muss, ist natürlich logisch.

Doch wirklich praktikabel sind beide Lösungen nicht. Wer zugunsten der Baby Boomer den digitalen Wandel verpasst, der wird in spätestens zehn Jahren das Nachsehen haben, wenn die Zahl der Digital Natives unter den Kunden steigt. Und wer schon jetzt alles auf digital umbaut, der riskiert Kundenabsprünge in hoher Zahl durch die Baby Boomer, die mit der Technologie nicht umgehen können - oder wollen.

Die Lösung: ein Kompromiss

Im Beitrag "Insurance for the Generations" berichtet das Unternehmen V12Data, dass die Online-Nutzung keiner anderen Kundengruppe in so großer Zahl wächst wie die der Baby Boomer. Das liegt natürlich daran, dass alle jüngeren Kundengruppen bereits vorwiegend online sind.

Doch in dieser Nachricht steckt vor allem eine klare Botschaft: Baby Boomer sind der Digitalisierung nicht abgeneigt, aber sie brauchen etwas mehr Zeit und vor allem etwas mehr Unterstützung, um sich an das Online-Verhalten anderer Kunden anzupassen.

Was bedeutet das für Unternehmen?