Inzwischen sind IT-Services wie Messaging und Collaboration zum Standard geworden. Anstatt hierfür immer wieder das Rad neu zu erfinden, lassen sich diese kostengünstiger und effizienter aus der Public Cloud beziehen. Dadurch setzen Unternehmen finanzielle und personelle Ressourcen für Zukunftstechnologien frei.
Das Zusammenspiel von Internet der Dinge (IoT), Mobile Devices, Customer Relation Management (CRM) Systemen und Business Analytics ermöglicht neue Einsatzszenarien. So kann bei einem international agierenden Maschinenbauer der Servicetechniker in Brasilien via Tablet online über das CRM auf die Bestandskonfiguration der Maschinen seiner Kunden zugreifen und direkt das richtige Ersatzteil bestellen.
Zudem lassen sich mit Hilfe von Business Analytics die Datenströme der Maschinensensoren auswerten und die idealen Wartungszyklen voraussagen. Durch die Vernetzung und Digitalisierung von Geschäftsprozessen können Unternehmen dem Kunden also neue Mehrwertdienste anbieten. Und Cloud-Lösungen stellen mit ihren agilen Skalierungsmöglichkeiten die ideale Plattform dafür dar.
Für Deutschland gilt jedoch: Eine wichtige Voraussetzung bleibt ein rascher Ausbau des High-Speed-Internets. Unsere Hidden Champions sitzen eher im ländlichen Raum mit beschränkten Breitbandkapazitäten. Dieses Problem muss dringend gemeinsam von der Privatwirtschaft und der öffentlichen Hand gelöst werden - erst dann lässt sich die Digitale Transformation erfolgreich in der Praxis umsetzen.
Das Ziel ist also klar, aber wie sieht der Weg dorthin aus? Bevor Unternehmen aufbrechen, sollten sie einige Aspekte beachten:
Tipp 1: Die Informationen von den physischen Vorgängen trennen
"Mein Fernbus" und "Uber" haben es vorgemacht. Der Schlüssel zur digitalen Transformation eines konventionellen Geschäftsmodells liegt in der Trennung der Informationen von den physischen Vorgängen wie Produktion, Transport und Logistik. Sobald die Informationsverarbeitung klar erfasst ist, kann diese unabhängig von der analogen Welt digital abgebildet werden.
Tipp 2: Personelle und finanzielle Freiräume schaffen
Ohne IT keine Digitalisierung: Sollen die IT-Mitarbeiter neue digitale Geschäftsmodelle gestalten, benötigen sie dafür genügend Zeit und Budget. Durch die Auslagerung von Services, die nicht zur Wertschöpfung beitragen, lassen sich die nötigen Freiräume schaffen. Auch der Wechsel von CAPEX- zu OPEX-Modellen in der Beschaffung und dem Betrieb der IT-Systeme entlasten das Budget.
Tipp 3: Komplexität reduzieren
Durch die Digitalisierung steigt die Komplexität in der IT enorm. Auch hier kann der gezielte Einkauf von IT- oder Business Services Abhilfe schaffen. Die passenden Service Level Agreements (SLAs) garantieren einen reibungslosen Betrieb und entlasten die eigene Belegschaft. Zudem kann darüber die notwendige Hochverfügbarkeit der IT-Systeme leichter sichergestellt werden.
Tipp 4: Datenschutz beachten
Auch die Anforderungen an die Datensicherheit steigen durch die Digitalisierung. Insbesondere personenbezogene Daten und das geistige Eigentum des Unternehmens müssen geschützt werden. Die gesetzlichen Vorgaben sind strikt und darüber hinaus ständig im Fluss - wie das Safe-Harbor-Urteil des Europäischen Gerichtshofs zeigt. Vertraglich vereinbarte Auftragsverarbeitung nach deutschem Recht schafft die nötige Rechtssicherheit.
Tipp 5: Iterativ vorgehen
Rom wurde nicht an einem Tag erbaut. Man sollte daher nicht alles zeitgleich planen und umsetzen wollen. Dafür ist die Komplexität zu groß und nicht alle Wechselwirkungen lassen sich von Beginn an antizipieren. Unternehmen sollten daher zunächst mit einem Teilbereich beginnen und wertvolle Erfahrungen sammeln. Darauf aufbauend lässt sich die eigene digitale Transformation sukzessive anpassen und erweitern.
Der Schlüssel zum Erfolg liegt darin, ausgetretene Wege zu verlassen, sich Impulse von außen zu holen und einfach anzufangen. (rw)