Fünf Partner involviert

Digital Signage am POS im Einzelhandel

16.09.2024 von Ronald Wiltscheck
Auch im stationären Fachhandel wird Digitalisierung großgeschrieben, digitale Preisschilder waren nur der Anfang. Jetzt geht es darum, die Kaufabsichten der Kunden im Geschäft digital zu erfassen und daraufhin diesen Kunden die passenden Werbeinhalte digital zu präsentieren – die nächste Generation von Digital Signage.

Um innovative Digital Signage-Lösungen am POS (Point of Sale) zu platzieren, braucht es immer mehrere Mitspieler. Da ist zum einen ein Pilotkunde gefragt, der die großen Bildschirme in seinem Ladengeschäft haben möchte. Und dann braucht es noch Partner, die die Screens mit den nötigen Inhalten bespielen und für die korrekte Kommunikation mit den digitalen Preisschildern in den Regalen sorgen.

Die Digital Signage-Lösung von dimedis, One Tech Group, LNConsult und MoM am PoS einer Poco-Filiale.
Foto: dimedis

Ein derartig komplexes Projekt wurde nun in Filialen des Einrichtungshaues Poco ausgerollt. Nach eigenen Angaben ist der Händler in Deutschland an 185 Standorten vertreten. Dort wurden nun bereits 500 Bildschirme installiert, weitere 100 Kiosk-Systeme sollen folgen.

Auf den großen Bildschirmen in den Poco-Filialen erscheinen eigene Inhalte aber auch Werbung der ans Netzwerk angeschlossenen Partner. Wann,was, wo auf den Screen gelangt, das steuert die sogenannte "Supply-Side Plattform SSP1" der One Tech Group. Dieses Unternehmen gilt als Spezialist bei der Ausspielung von Werbeinhalten auf allen möglichen Kanälen, in Digital Signage-Systemen, wie bei Poco installiert, aber auch auf analogen Medien wie Außenplakaten, etwa an den im Straßenbild gut sichtbaren Werbesäulen.

Bei Poco sind die Digital Signage-Systeme auch noch an die digitalen Preisschilder in den Regalen und auf sonstigen Auslegeflächen angebunden. Derzeit sind die Filialen des Einrichtungshauses mit 125.000 derartigen "Electronic Shelf Labels" (ESL) mit 9,7 Zoll im Durchmesser ausgestattet.

Um die bidirektionale Kommunikation zwischen dem großen Screen und den kleinen digitalen Preisschildern kümmert sich die Cloud-basierte Digital-Signage-Software "kompas" von dimedis. Sie überträgt etwa auch Werbebilder auf die digitalen Preisschilder und sorgt für einen kontinuierlichen Datenfluss, damit die Informatinen auf dem großen Bildschirm mit den Preisen auf den digitalen Schildern in den Regalen übereinstimmen. Außerdem ist die Software von dimedis in der Lage, das Kaufverhalten am PoS zu analysieren und darauf mit den passenden Werbeinhalten zu reagieren. Gesteuert wird das über den Ad Manager "Nova".

Für die technische Anbindung der digitalen Preisschilder an das Digital-Signage-System war der Systemintegrator LNConsult zuständig. Das Konzept für dieses komplexe PoS-Projekt bei Poco stammt von Marketing of Moments (MoM). Die Vermarktung der digitalen Kiosk-Systeme übernahm das Düsseldorfer Unternehmen ebenfalls, weil es eben mit Händlern, Technologie-Anbietern, Agenturen und Werbetreibenden im Retail sehr gut vernetzt ist.

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