Kennen Sie das auch? Kaum im Hotelzimmer angekommen, beginnt die Suche nach Steckdosen. Drei oder vier freie Steckdosen sollten es schon sein, um die ganzen mobilen Devices mit Strom versorgen zu können. Ein Wunsch der in kaum einem Hotelzimmer erfüllt wird. Womit eigentlich die Dreier- oder Vierer-Steckdose im Reisegepäck zur Pflicht wird. Kommen dann noch die diversen Netzteile der mobilen Devices hinzu, dann ist ein Aktenkoffer oder Trolley schnell gefüllt.
Dabei könnte die Abhilfe so einfach sein: Warum lassen sich die Geräte nicht am USB-Port eines Notebooks laden, das auf längeren Reisen eh meist mit von der Partie ist? Ein Grund hierfür liegt meist darin, dass die USB Schnittstellen nicht genügend Strom liefern. So sieht der Standard für USB 2.0 im Power-Modus maximal 500 mA vor. An den jüngeren USB-3-Ports werden mittlerweile bis zu 900 mA bereitgestellt. Das ist zwar eine grundsätzlich eine Verbesserung, reicht aber im Zweifelsfall auch nicht. Viele Tablets - etwa das iPad - und Smartphones erwarten mittlerweile Stromstärken von über 1000 mA. Und diesen liefern viele USB-Ports nicht. Etliche Notebook-Hersteller haben mittlerweile den Bedarf erkannt und liefern besondere Ports, die mehr Strom abgeben und zudem ein Laden externer Geräte im Standby-Modus des Rechners erlauben. Bei Asus heißt die entsprechende Technik beispielsweise AI Charger und die dazugehörige Software USB Charger Plus.
Ein anderes Beispiel, bei dem der Hersteller an den Reisenden gedacht hat, ist das neue Windows Surface Pro, das am 31. Mai in den Handel kommt. Das von Microsoft mitgelieferte Netzteil zum Laden des Tablets besitzt einen zusätzlichen USB-Port, über den etwa ein Smartphone geladen werden kann und zwar mit dem vollen Ladestrom wie unsere Test mit einem Samsung Galaxy S3 zeigten. Bei der Suche nach anderen entsprechenden Modellen oder Herstellern, die ähnliche Techniken anbieten, hilft der gut sortierte Fachhandel weiter.
Ein anderer Ansatz, um unterwegs die zahlreichen Ladegeräte zuhause lassen zu können, sind so genannte Multicharger. Diese Netzteile besitzen zwei, vier oder mehr USB-Ports, an denen sich Smartphone und Co. gleichzeitig laden lassen. Allerdings sollte sich der Anwender nicht von der reinen Port-Zahl täuschen lassen. Entscheidend dafür, wie viele Devices sich parallel laden lassen, ist wiederum die Stromstärke. Gute Netzteile, wie etwa das Hama Dual Universal USB-Ladegerät, liefern hier Stromstärken von bis 4,2 A. Mit solchen Geräten lassen sich dann auch unterwegs zwei iPads parallel laden.
Billigst-Importe aus China patzen hier häufig, da sie oft nur 1 A liefern - und zwar für alle Ports. Würden an so einem Ladegerät vier Devices gleichzeitig geladen, bekäme jedes nur noch 250 mA. Ebenso sollten Käufer darauf achten, ob die angegebene Stromstärke wirklich für alle Ports gilt. Ein gern verwendeter Trick besteht nämlich darin, dass der maximale Ladestrom von 1000 oder 2000 mA nur an einem USB-Port geliefert wird und die restlichen Anschlüsse lediglich 500 mA liefern.
Den Komfort von Mehrfachladern werden auch Vielfahrer zu schätzen wissen. Analog zu den Modellen für 220 Volt gibt es auch Lader für den Zigarettenanzünder im Auto, denn hier existiert das gleiche Problem wie im Hotelzimmer: meist ist nur eine 12 Volt Steckdose vorhanden, um Smartphone, Tablet und Co. zu laden. Die üblichen Adapter die aus einem Anschluss zwei oder mehr machen und in fast jedem Baumarkt zu finden sind, bauen meist hoch auf und sind nicht selten eine wackelige Angelegenheit. Besser sind in unseren Augen dagegen USB-Schnellader, die direkt in den Zigarettenanzünder gesteckt werden und somit kaum überstehen oder beim Fahren stören. Auch hier sollte der Käufer auf Qualität achten. Bessere Modelle warten etwa mit einem Ladestrom von bis zu 2,1 Ampere auf, so dass auch das iPad im Auto ohne Probleme geladen werden kann. Besonders komfortabel sind zudem Modelle mit zwei integrierten USB-Anschlüssen. Bei unserem Testgerät, einem Modell von Wicked Chili, halbierte sich allerdings im Dual-Betrieb der Ladestrom pro Port auf 1000 mA.
In Internet-Foren ist immer wieder zu lesen, dass Produkt XY, doch nicht die vom Hersteller angegebenen Ladeströme leiste, sondern nur mit 500 mA lade und deshalb wenig schmeichelhaft als "Schrott" bewertet wird. Doch in den wenigsten Fällen ist hier das Ladegerät das Problem, sondern die falsche Handhabung durch den User. Ob ein mobiles Devices mit 500 oder 1000 mA geladen wird, hängt nämlich nicht nur vom Ladegerät ab, sondern auch von der Beschaltung der PINs im USB-Stecker. In welchem Modus geladen wird, kann man bei aktuellen Android-Versionen einfach unter "Einstellungen, Info zu Gerät, Status" prüfen.
Hier wird unter Akkustatus angezeigt wie das Device geladen wird - USB bedeutet in der Regel mit 500 mA, AC zeigt das mit 1000 mA geladen wird. Leider sieht man den USB-Kabeln die Beschaltung von außen nicht an. Ein Hinweis auf ein Laden mit 1000 mA ist häufig, wenn das Produkt als Ladekabel ausgewiesen wird. Wer nun schon etliche USB-Kabel besitzt, muss sich nicht noch weitere zulegen. Mittlerweile gibt es etliche kleine USB-Adapter, die dieses Manko beim Laden beseitigen sollen. Diese sind auch für die Galaxy Tabs von Samsung erhältlich, denn diese Geräte gelten als besonders widerspenstig im Zusammenspiel mit Ladegeräten fremder Hersteller.
Wer unterwegs gar keinen Zugriff auf eine Steckdose hat, der kann sich auch mit mobilen PowerPacks weiterhelfen. Das sind mobile Akkupacks mit denen sich unterwegs dem Smartphone oder Tablet neue Energie zuführen lässt. Bei der Wahl eines solchen Kraftspenders sind vor allem zwei Werte entscheidend: Die Akkukapazität und der zur Verfügung stehende Ladestrom. Besser ausgestattete Modelle, wie etwa das Mobile Juice Pack 8400 von PowerGenBatt.com, besitzen zwei USB-Anschlüsse zum parallelen Laden zweier Geräte. Allerdings steckt auch hier der Teufel im Detail - so liefert das Juice Pack an einem Anschluss 2000 mA, während der andere Ausgang nur 600 mA bereitstellt. Zudem sollten Käufer auf die mitgelieferten Adapter achten, denn wenn diese später extra gekauft werden müssen, kann das schnell ins Geld gehen. Kein Wunder sollten die Benutzer hinsichtlich der Lebensdauer solcher PowerPacks erwarten: sie wird oft nur mit 500 Ladezyklen angegeben.
Reserve-Power für Smartphones gibt es unterwegs aber auch noch auf eine andere Art: Das kalifornische Unternehmen Mophie hatte die pfiffige Idee so genannte Juice Packs zu entwickeln, die gleichzeitig als Reserveakku sowie als Schutzhülle dienen. Wird das Smartphone in die Hülle gesteckt, stellt ein integrierter Konnektor den Kontakt zum Zusatzakku her. Über einen Minischalter auf der Rückseite wir die Stromreserve im Bedarfsfall aktiviert. Die Rucksackakkus gibt es für aktuelle Smartphone-Modelle wie iPhone, Galaxy S3 oder HTC One mit Kapazitäten von bis zu 2500 mAh.
Eine Schutzhülle empfiehlt sich je nach Reiseland auch aus anderen Gründen, um etwa die hochkomplexe Elektronik vor Staub, Sand oder Feuchtigkeit in tropischen Umgebungen zu schützen.
Und wer unterwegs per Smartphone oder Tablet seine heimischen vier Wände unter Kontrolle behalten will, sollte sich überlegen, ob er nicht vor der Abreise die MyFRITZ!-App installiert. Mit Hilfe dieser App ist der Fernzugriff auf das eigene Netz kein Problem. So kann man schnell auf Dateien und Ordner zugreifen, die im Heimnetzwerk liegen, oder mit Hilfe einer Netzwerkkamera einen Blick ins heimische Wohnzimmer werfen. Wer nicht nur Anrufe per Rufumleitung aufs Smartphone bekommen möchte, sondern auch keinen Besuch verpassen will, dem ist mit einer DoorLine wie etwa von Telegärtner geholfen. Dieses Türsprechmodul fungiert wie ein Haustelefon und kann auf das Handy weitergeleitet werden.