Von Sommerloch keine Spur: Juli war der bis dato nachfragestärkste Monat im deutschen E-Commerce-Business-Jahr 2017, das haben die Analysten vom Marktforschungsinstitut metoda herausgefunden. Ausschlaggebend dafür war natürlich der Amazon Prime Day am 11. Juli.
Bereits seit drei Jahren veranstaltet der Marktplatzbetreiber diese sommerliche Schnäppchenparade, die alljährlich für neue Verkaufsrekorde sorgt. In diesem Jahr zeigte der Prime Day allerdings Nachwirkungen bis Ende Juli. In 14 von 15 Kategorien konnten die Marktforscher von metoda eine steigende Nachfrage beobachten.
Laut Amazon war der Prime Day 2017 der bis dato stärkste Verkaufstag in der Geschichte der Plattform. Tatsächlich zeigen die Berechnungen von metoda, dass Amazon am Prime Day 2017 in etwa so viel Ware abgesetzt hat, wie sonst in einer ganzen Woche. "Die Verlängerung der Angebotsparade auf 30 Stunden hat sich so auf jeden Fall ausgezahlt und wir haben auch bereits am Abend des 10. Juli sowie am frühen Morgen des 12. Juli rege Aktivität gesehen", so Stefan Bures, Co-Gründer und CEO von metoda.
Garten schwächelt, Elektronik boomt
Als einzige Kategorie machte ausgerechnet der sonstige Quotenbringer "Garten" den Prime-Day-Sprung nicht mit. Ob das wohl am Wetter lag? Oder haben sich die Interessenten bereits im Frühjahr mit Garten-Equipment und -Zubehör ausreichend eingedeckt. Stattdessen schießen Produktkategorien wie "Auto" (+22 Punkte), "Elektronik" (+21 Punkte) und "Bürobedarf & Schreibwaren" (+20 Punkte) nach oben.
Mit Handys, Kopfhörern, Tablets und Fernsehern traf Amazon am Prime Day offenbar genau den Nerv der Schnäppchenjäger. Für den Nachfrageschub in der Kategorie "Schreibwaren & Büromaterial" ist allerdings weniger der Prime Day verantwortlich, als vielmehr der unmittelbar bevorstehende Schulanfang in Bremen, Niedersachsen und Sachsen. Dennoch: in der Kategorie "Bürobedarf & Schreibwaren" ist noch viel Luft nach oben.
Mit ordentlichen Wachstumsraten konnten auch andere Kategorien aufwarten, so zum Beispiel "Baby" (plus 18 Punkte), "Sport & Freizeit" (plus 16 Punkte), "Lebensmittel" (plus 16 Punkte), "Drogerie" und "Haustier" (je plus 15 Punkte) sowie "Bekleidung" und "Baumarkt" (je plus 13 Punkte). Hierzu gibt es nun viele Interpretationsmöglichkeiten: der aktuelle Baby-Boom, schlechtes Wetter (da will man oft nicht vor die Haustür und bestellt lieber alles online), Indoor Cocooning, etc.