Digitalisierung am PoS

Die Zukunft des Einkaufens

11.12.2023 von Thomas Nyga
Viele Kaufhäuser schließen ihre Pforten für immer, der Grund hierfür ist der nach wie vor steigende Online-Handel. Doch der stationäre Fachhandel hat auch eine Daseinsberechtigung, vorausgesetzt, das dort vorhandene Digitalisierungspotential wird konsequent ausgenutzt.
Im stationären Handel gibt es viele Veränderungen, die von der Digitalisierung vorangetrieben werden.
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Der Einzelhandel befindet sich in einem ständigen Wandel, der von der fortschreitenden Digitalisierung vorangetrieben wird. Der Onlinehandel hat bereits in der Vergangenheit den Markt stark beeinflusst und immer mehr Kunden bestellen ihre Waren bequem von zuhause aus. Dabei ist das Angebot nicht mehr nur auf Bücher und Elektronik beschränkt, sondern umfasst auch Lebensmittel und Getränke. Doch auch im stationären Handel gibt es Veränderungen, die von der Digitalisierung vorangetrieben werden. So finden sich immer häufiger digitale Preisschilder in den Ladengeschäften und auch das Smartphone der Kunden wird beim Einkauf immer wichtiger.

Die Digitalisierung hat das Ladengeschäft der Zukunft längst erreicht

Immer mehr Einzelhändler bieten ihren Kunden die Möglichkeit, Waren von zuhause aus zu bestellen und im Laden abzuholen. Auch das Scannen der Waren durch die Kunden selbst wird immer beliebter, wodurch sich lange Warteschlangen an der Kasse vermeiden lassen. In einigen Läden gibt es sogar schon kassenlose Bezahlsysteme, bei denen die Kunden die Einkäufe einfach einpacken und den Laden verlassen können. Doch die Zukunft des Einkaufserlebnisses geht noch weiter: Das Smartphone wird zunehmend zum zentralen Element beim Einkaufen und wird das klassische Einkaufserlebnis weiter revolutionieren.

Künstliche Intelligenz - die Möglichkeiten

Durch die Nutzung von Augmented Reality, Virtual Reality und künstlicher Intelligenz ergeben sich für den Einzelhandel neue Möglichkeiten, die das Kaufverhalten der Kunden nachhaltig verändern. Die Grenzen zwischen Online- und stationärem Handel verschwimmen zunehmend. Über Apps können Kunden ihr Einkaufsverhalten analysieren lassen und personalisierte Angebote direkt im Laden erhalten. Das Smartphone leitet den Kunden zum entsprechenden Regal und intelligente PoS-Systeme (Point of Sale) ermöglichen die Abfrage des aktuellen Bestands. Chatbots beantworten Fragen zu Produkten und verkürzen so das Einkaufserlebnis. Insgesamt werden neue Optionen für ein optimiertes und individuelles Einkaufserlebnis geschaffen.

In der Zukunft wird die künstliche Intelligenz die Verwaltung des Warenbestands im Einzelhandel vollständig übernehmen können. Durch Augmented Reality hat der Händler von überall aus Einblick in den Warenbestand und das System ist in der Lage, bei Bedarf automatisch Artikel nachzubestellen oder Bestellmengen anzupassen. Moderne PoS-Systeme verbinden die Bezahlung der Kunden mit der Lagerverwaltung und aktualisieren den Bestand automatisch, was zu schnelleren Verfügbarkeiten der Produkte führt.

Digitales Preissystem

Das Auspreisen der Waren mit einer Klebepistole, die kleine Preisschilder auf die Waren klebt, gehört im digitalen Supermarkt ebenfalls der Vergangenheit an. Bereits heute stellen immer mehr Supermärkte auf ein digitales Preissystem um. Auf den Waren selbst befinden sich keine Preisschilder mehr. Die Kunden entnehmen den Preis von einem digitalen Schild, das unter der Ware angebracht ist. Die Steuerung des Preissystems erfolgt zentral über einen Computer. Mit wenigen Klicks lassen sich die Preise auch im Tagesgeschäft ändern.

So ist es beispielsweise möglich, auf eine Preissenkung bei der Konkurrenz zu reagieren und den Preis für die Ware anzupassen. Dem Preissystem sind Tools angeschlossen, die die Preise der Konkurrenz regelmäßig analysieren. Nicht nur die Händler, sondern auch die Kunden profitieren von dem System, denn durch flächendeckende Preissenkungen wird der Einkauf in vielen Bereichen günstiger, denn durch die flächendeckende Preisänderung beziehungsweise Preisanpassungen ist beim Einkauf garantiert, dass der Bestpreis an den Endkunden ausgegeben wird.

Die Software automatisiert den Vorgang, sodass Sie mit Ihren Angeboten auf einer Top Platzierung stehen. Wenn Ihre Konkurrenten dagegen keinen Bestand mehr haben, geht die Software automatisch so vor, dass Ihre Produktpreise auf das Maximum steigen, mit dem Sie aber immer noch vor denjenigen Konkurrenten liegen, die noch entsprechende Ware vorliegen haben. Damit wird eine Art temporäres Monopol ausgenutzt, welches Ihrem Shop die größtmöglichen Renditen beschert.

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