Adaptec Deutschland

Die zehn wichtigsten Tipps zum Thema Storage Area Networks (SAN)

15.02.2008
Stellt man isolierte Speicher im Innern einzelner Server zu einem Speicherplatz in einer iSCSI-Speicheranwendung um, ergeben sich klare Vorteile, schreibt Jürgen Frick von Adaptec.

1 Was sind die Vorteile der Installation eines SAN (Storage Area Network)?

In einem SAN befinden sich die Festplatten nicht in einzelnen Servern, sie sind stattdessen in einem dedizierten Speichersystem untergebracht. Die Vorteile:

Höhere Leistung: Die Daten im Speichersystem werden über mehrere Festplatten verteilt, auf sie kann jeweils parallel zugriffen werden

Höhere Zuverlässigkeit: Die Festplatten sind in Raid-Gruppen konfiguriert; so kann beim Ausfall einer Festplatte der Betrieb normal fortgesetzt werden.

Flexible Speicherkapazität: Sie ist nicht auf einen einzelnen Server begrenzt und kann jederzeit flexibel zugewiesen bzw. für Server reserviert werden.

2 Ethernet und Fibre Channel im Vergleich

Viele Unternehmen installieren bereits seit Jahren SANs in Fibre-Channel-Netzwerke - dies war/ist jedoch eine kostspielige Angelegenheit (teure Host-Bus-Adapter (HBAs), Switches und optische Kabel). Viele Unternehmen implementieren das SAN heutzutage deshalb mit der Ethernet-Technologie. Dabei kann auf bereits vorhandene Anschlüsse oder Switche zurückgegriffen werden.

3 Software- und Hardware-iSCSI-Initiatoren im Vergleich

Ähnlich wie beim Einräumen von Speicherräumen müssen auch beim Befüllen von SANs bestimmte Regeln eingehalten werden.
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Der Server greift über einen iSCSI-Initiator auf das iSCSI- Speichersystem zu. Der iSCSI-Initiator kann entweder ein Hardware- oder ein Software-Initiator sein. Wenn der Server mit einem langsamen Singlecore-Hauptprozessor arbeitet, empfehlen sich dedizierte iSCSI-Hardware-HBAs. Der TCP/IP- und der iSCSI-Software-Stack laufen dann direkt auf dieser dedizierten Hardware ab; die CPU wird damit entlastet. Bei den meisten modernen Servern mit einer Multicore-CPU ist ein iSCSI-HBA jedoch nicht erforderlich. Diese CPUs haben meistens genügend "Headroom", sodass sie in der Regel zwei iSCSI-Software-Initiatoren ohne Performance-Verlust bedienen können.

4 Corporate LAN und Storage Area Network im Vergleich:

Sie sollten immer darauf achten, dass das SAN ein dediziertes Netzwerk ist, über das die Server zu ihren iSCSI-Speichersystemen gelangen. Anderer Datenverkehr sollte nicht zulässig sein. Die Server müssen Mitglieder zweier primärer Netzwerke sein. Einige ihrer Ethernet-Anschlüsse sind mit dem SAN verbunden, andere Anschlüsse sind aber mit dem Corporate LAN verbunden, sodass Client-Computer und andere Server darauf zugreifen können.

5 SAS und SATA im Vergleich

SAS-Laufwerke sollten für geschäftskritische Anwendungen eingesetzt werden, da sie die höchste Stufe der Zuverlässigkeit sowie große Leistungsvorteile haben. Eine iSCSI-Speicheranwendung mit SAS-Laufwerken kann zwei bis drei Mal die Leistung liefern wie die gleiche Anwendung mit SATA-Laufwerken. SAS-Laufwerke haben jedoch eine niedrigere Kapazität und sind pro TB teurer als SATA-Laufwerke. Optimal ist ein iSCSI-Speichersystem, an das Sie sowohl SAS- als auch SATA-Laufwerke anschließen können.

6 Welche Rolle spielt die Skalierbarkeit?

Für kleinere Umgebungen eignet sich ein iSCSI-Speicher-Array mit nur wenigen Laufwerken. Es sollte am besten per Erweiterungsgehäuse ausbaubar sein, da die Anforderungen an die Speicherkapazität in Unternehmen normalerweise pro Jahr um 80 Prozent steigen.

7 Schutz vor dem Ausfall durch "Single Point of Failure"

Erwägen Sie das Ausführen Ihrer geschäftskritischen Anwendungen auf einem Server-Cluster mit redundanten iSCSI-Netzwerk-Switches, damit kein Ausfall durch "Single Point of Failure"-Versagen einer einzelnen Hardwarekomponente auftreten kann. Fällt ein Switch oder ein Netzwerkkabel aus, sorgt der iSCSI-Initiator im Zusammenspiel mit dem iSCSI-Speichersystem für eine reibungslose I/O Path Failover. Fällt ein Server komplett aus, sorgt das Clustering für die ununterbrochene Datenverfügbarkeit.

8 Was sind transportable VSS-Snap-shots?

Der Volume Shadow Copy Service (VSS) ist ein Snapshot-Dienst, der in den Microsoft Windows 2003 Server integriert ist. Damit kann ein Anwendungsserver mit der maximalen Präzision geschützt werden. Snapshots sind anwendungskonsistente Wiederherstellungspunkte, die für einige Stunden oder Tage auf dem iSCSI-Speichersystem gespeichert oder durch eine Replikations- oder Datensicherungssoftware für das langfristige Archivieren an einem sicheren Ort gelagert werden können. Man sollte in Microsoft-Umgebungen darauf achten, dass das iSCSI-Speichersystem auch VSS-fähig ist, sodass Snapshots eine hundertprozentige Konsistenz mit Microsoft SQL und Exchange haben und auch ausgelagert werden können.

9 Was bedeutet Booten vom SAN?

Laufwerke, die auf einzelne Server begrenzt sind, liefern niedrige Leistungen, sind oft nicht vor Ausfällen geschützt, vergeuden Festplattenkapazität und Geld und sind schwieriger zu verwalten. Nachdem die Server mit dem iSCSI- Speichersystem verbunden sind, können Server festplattenfrei davon booten. Die Server selbst brauchen dann keine Festplatten zu enthalten.

10 Achtung - kostspielige zusätzliche Software!

Bei der Anschaffung eines iSCSI-Speichersystems sollten Sie die Kosten für die Basiseinheit, das Erweiterungsgehäuse und die Laufwerke berücksichtigen. Einige Anbieter berechnen jedoch auch hohe Gebühren für die Snapshot-Funktion, die Software für Multipath I/O Failover, die Spiegelungssoftware mit hoher Verfügbarkeit oder die Software, die für die Datensicherung der Anwendung benötigt wird. (wl)