Bequemeres Arbeiten

Die zehn spannendsten Funktionen von Windows 7

23.06.2009
Weniger Nachfragen, intelligentere Ordnung oder "echtes" Deinstallieren – was das neue Windows 7 zu bieten hat.

Wenn Microsoft am 22. Oktober 2009 sein neues Betriebssystem Windows 7 für Endkunden auf den Markt bringt (Release für Partner: Ende Juli), sind jede Menge neue Funktionen im Gepäck, die das Arbeiten erleichtern sollen.
Die zehn spannendsten Funktionen von Windows 7 im Überblick:
(Quelle: www.zehn.de / Jörg Geiger)

1) Ordnung in der Taskleiste
Wer Windows verwendet, soll effizient arbeiten und das in einer ansprechenden Umgebung. Unter XP und Vista ist das nicht immer der Fall. Beispiel Taskleiste: Die Leiste am unteren Fensterrand zeigt die geöffneten Anwendungen an. Sind zu viele Fenster offen, dann werden die Fenster eines Programms zusammengefasst.
Bei Windows 7 ist die Taskleiste doppelt so hoch wie bei Vista und XP. Es passen also wesentlich mehr geöffnete Programme hinein.
Praktisch: Gleitet man mit der Maus über die Icons in der Taskleiste, dann wird eine Minivorschau angezeigt. Dort taucht auch gleich der Schließen-Button auf, sodass man über die Taskleiste den Desktop aufräumen kann. Gleitet die Maus stattdessen weiter auf die Vorschau, dann taucht das Originalfenster plötzlich auf, denn die anderen Fenster werden durchsichtig. Diese Funktion heißt "Aero Peek".
Mit "Aero Snap" lassen sich mehrere Fenster übersichtlich anordnen. Was sonst mühsam mit der Maus gezogen und gezerrt werden muss, ordnet die neue Funktion automatisch an. Einfach ein Fenster an den rechten oder linken Rand ziehen und schon schafft Windows 7 Ordnung.
Eine weitere coole Verbesserung gibt es beim Wechsel zwischen einzelnen Anwendungen mit der Tastenkombination [Alt] + [Tab]. Hier wird jetzt das Programmfenster im Original gezeigt.

2) Weniger Nachfragen
Sind Sie wirklich sicher? Sind Sie wirklich sicher, dass Sie wirklich sicher sind?
Die Benutzerkontensteuerung von Vista nervte die meisten Anwender. Bei jeder Änderung an Systemeinstellungen springt ein Fenster in den Vordergrund, das als Sicherheitsabfrage arbeitet. Erst nach einer expliziten Bestätigung werden die Einstellungen neu gesetzt. Der Zweck des Ganzen: Schadprogramme sollen nicht unbemerkt im Hintergrund Systemeinstellungen verändern dürfen, ohne dass der Nutzer davon Wind bekommt.
Bei Windows 7 ist nicht mehr viel von den nervigen Nachfragen zu sehen. Die Funktion "Benutzerkontensteuerung" ist auf jeden Fall noch da. Nur ist sie gezähmt worden, weil die geplagten Vista-Nutzer und auch die Beta-Tester von Windows 7 sich beschwert haben.
Die Nachfragen kommen jetzt nur noch, wenn Programme versuchen, Einstellungen zu ändern oder wenn der Nutzer die Einstellungen für die Benutzerkontensteuerung selbst anpassen will.

3) Schnell vernetzen
Netzwerke sind heute für jeden Computer-Nutzer ein Thema. Noch vor Jahren war es okay, dass die Einrichtung mit IP-Adressen, Subnetzen und Firewall-Einstellungen Profis vorbehalten war. Heute vernetzt sich auch der Otto-Normal-Haushalt und will Videos und Musik durchs ganze Haus streamen.
Das ist bei XP und Vista noch viel zu kompliziert. Oft verbringen sogar Profis ganze Wochenenden damit, drei Rechner so zu vernetzen, dass sie sich gegenseitig sehen und dass auch der Zugriff von allen auf alle klappt.
Windows 7 vereinfacht die Netzwerk-Konfiguration für die Heimnetzwerker und bringt die Heimnetzgruppen mit. Nutzer müssen diese Gruppe nur einmal einrichten und die anderen PCs im gleichen Netz werden automatisch Mitglied.
Der große Vorteil: Man kann per Mausklick bestimmen, was man freigeben will und was nicht. Statt sich also mühsam Ordner für Ordner durchzuklicken, wählt man Bilder, Musik, Videos, Drucker oder Dokumente aus und alle können darauf zugreifen.

4) Automatische Erkennung
Nicht nur die Zahl der Heimnetzwerke wächst, auch die Anzahl der Geräte, die an einen PC angeschlossen werden, steigt. Digicams, Handys, MP3-Player, Videokameras etc. Für einige Geräteklassen war die Einrichtung auch unter Vista schon okay, bei anderen dagegen war eine Verbindung eher Fortgeschrittenen vorbehalten.
Neu ist "Device Stage": Mit dieser Funktion kann auch Windows schon sehr viele Informationen zu angeschlossenen Geräten anzeigen. Etwa bei einer Scan-Fax-Druck-Kopier-Kombination alle diese Features auflisten oder bei einem angeschlossenen Handy die Speicherkapazität oder den Akkuladezustand anzeigen.
Device Stage zeigt alle Geräte an, die über USB-Verbindungen angeschlossen sind, aber auch Geräte an Bluetooth- oder WLAN-Verbindungen. Spezielle Treiber sind dafür nicht nötig, und falls doch, dann will Microsoft diese über Windows Update automatisch einspielen.
Die kompatiblen Geräte erscheinen nach einer erfolgreichen Verbindung mit dem PC automatisch in der Taskleiste von Windows 7. Nutzer können dann per Mausklick alle wichtigen Funktionen schnell erreichen.

5) Intelligente Ordnung
An die Ordnerstrukturen von Windows hat man sich über die Jahre gewöhnt, oder man hat eigene Ablagesysteme für Dokumente, Bilder, Musik und Videos entwickelt. In Windows 7 sorgt eine Funktion namens "Bibliotheken" für mehr Übersicht.
Dabei handelt es sich um virtuelle Ordner, die verschiedene "normale" Ordner zusammenfassen. So enthält etwa die Bibliothek "Bilder" die Ordner "Eigene Bilder" und "Öffentliche Bilder". Mit einem Mausklick lassen sich bestehende Bibliotheken leicht um neue Ordner erweitern.
Die Idee dahinter ist einfach: Mit wenigen Mausklicks lassen sich Daten für verschiedene Zwecke zusammenfassen, und zwar ohne dass man die Dateien und Ordner wirklich verschiebt oder kopiert. Denn das Besondere ist, dass man die gleichen Ordner an mehreren Stellen einblenden kann. Auch die Navigation durch Bibliotheken ist intuitiv, denn Dateien lassen sich über Metadaten sortieren, etwa Fotos nach Aufnahmedatum.
Achtung: Wer etwa Dateien und Ordner per Drag-&-Drop in eine Bibliothek zieht, der kopiert die Elemente nicht, sondern legt nur eine Verknüpfung mit dem Ordner an. Wird die Originaldatei gelöscht, dann verschwindet sie auch in der Bibliothek.

6) Startbereit in 30 Minuten
Wie oft installiert man ein Betriebssystem? Einmal? Nein, bei Windows ist das anders. In vielen Haushalten gibt es mehrere Computer und nach einiger Zeit im Betrieb steht immer mal wieder eine Generalüberholung an. Dass viele Nutzer dabei keine Backups zurückspielen, sondern Windows einfach neu installieren, ist zwar nicht logisch, aber Realität.
Nutzer von Windows 7 können sich also über eine schnellere Installation freuen. Wer Vista nicht kennt, wird im Vergleich zu XP einen Quantensprung erleben.
Vor allem die zahlreichen Neustarts beim Einrichten der Hardware entfallen mit dem neuen Windows. Stattdessen gibt es einen einzigen Neustart und das war es dann auch.
Ein Richtwert für die Installation von Windows 7 sind rund 30 Minuten. Dann kann man schon loslegen. Neue Treiber gibt es meist auch schon per Windows Update, wenn Windows 7 die angeschlossenen Geräte nicht sowieso erkennt.
Wichtig für Upgrades: Windows 7 kann als Update von Vista mit Service Pack 1 oder 2 installiert werden. Das Aktualisieren von XP klappt aber nicht.

7) Alles unter einem Dach
Unter Windows 7 gibt es das Sicherheitscenter von Vista nicht mehr. Es heißt jetzt "Wartungscenter" und ist entscheidend umgestaltet worden.
Nach wie vor findet man Meldungen zu fehlenden und nicht aktuellen Virenscannern im Wartungscenter. Es kann aber noch mehr: So ist es die zentrale Anlaufstelle für Windows-Probleme und auch die PC-Wiederherstellung kann aus dem Wartungscenter gestartet werden.
Praktisch daran ist, dass auch weniger versierte Nutzer hier einen guten Überblick über Fehlermeldungen erhalten. Zwar zeichnen auch XP und Vista fleißig Systemmeldungen auf, die meisten "normalen" Nutzer dürften diese Features aber nicht kennen.
Auch für die PC-Sicherheit ist das Wartungscenter ein Fortschritt, denn es bündelt neben den Security-Features Virenscanner, Firewall und Updates auch endlich die Backup-Funktion unter einer einheitlichen Oberfläche.

8) Sauberes System
An manche Windows-Macken hat man sich mit der Zeit gewöhnt. Trotzdem gut, dass Windows 7 mit einigen davon aufräumt. So wurde zum Beispiel beim Löschen eines Druckers bisher lediglich die Print-Queue entfernt, Treiber und sonstige Zubehör-Software blieb im System.
Auch das Entfernen von Bluetooth-Geräten machte nicht das, was man sich als Nutzer vorstellt, sondern man löschte damit nur die Informationen über das Pairing mit anderen Geräten.
Bei Windows 7 heißt "Deinstallieren" auch konsequent "Entfernen"; bei den genannten Aktionen werden die Geräte komplett vom System gefegt.
Auch neu: Windows 7 verhält sich anders beim Einlegen von Wechseldatenträgern wie USB-Sticks. Bisher war es so, dass nach dem Anstöpseln ein Dialog angezeigt wurde. Bei einem Stick mit Fotos konnte man etwa eine Bildergalerie abspielen oder die Dateien auf die Festplatte kopieren. Da sich erst kürzlich der Wurm Conficker das zunutze machte und ein gefälschtes Icon eingeblendet hat, wurde diese Funktion abgeschaltet.
Neu sind einige Shortcuts: Wer etwa die Windows-Taste gedrückt hält und dann eine Zahl von 0 bis 9 eingibt, startet das jeweilige Programm aus der Startleiste. Also [Win] + [1] startet das erste gepinnte Programm ganz links, [Win] + [2] das zweite und [Win] + [0] das zehnte.

9) Per Klick springen
Ein Highlight für Power-Nutzer sind auf jeden Fall die Sprunglisten. Damit verknüpft man häufig benötigte Aktionen mit Icons in der Taskleiste. Klingt verwirrend, ist aber überaus praktisch.
Sitzt etwa ein Icon für den Media-Player in der Taskleiste, dann reicht ein rechter Mausklick auf das Icon und schon stehen erweiterte Funktionen bereit, um etwa eine bestimmte Musik abzuspielen, den letzten Titel zu wiederholen oder einen Titel aus der History erneut abzuspielen.
Standardmäßig werden pro Programm bis zu zehn Einträge vorgeschlagen, um die Navigation zu vereinfachen. Auch die Systemsteuerung unterstützt Sprunglisten, und innerhalb von Sprunglisten können Nutzer auch Dateien hinterlegen, die nicht mit dem Programm selbst referenziert sind. So lassen sich zum Beispiel Foto-Dateien auf dem Icon der Bildbearbeitung ablegen.
Wichtig dabei: Windows erlaubt nicht alle Kombinationen. So kann man etwa eine DLL-Datei nicht auf die Sprungliste des Explorer ziehen.

10) Sichere USB-Sticks
USB-Sticks sind praktische Datenspeicher. Doch oft werden die Sticks mit wichtigen Daten schnell verloren. Deshalb ist es ratsam, wichtige Dateien auf dem USB-Stick durch Verschlüsselung zu schützen.
"Bitlocker to Go" heißt die passende neue Funktion dafür in Windows 7. Nutzer können damit alle portablen Speichermedien wie etwa USB-Sticks oder externe Festplatten sicher verschlüsseln. Über das Kontextmenü im Windows Explorer lässt sich der Bitlocker-Assistent starten. Erst muss man ein Passwort wählen, über das der Zugang gestattet wird. Einen Wiederherstellungsschlüssel kann man sicher auf einem zweiten Stick verwahren, für den Fall, dass man das Passwort vergisst.
Praktisch ist, dass BitLocker to Go keine Administratorrechte voraussetzt. Mit BitLocker to Go verschlüsselte Medien können auch unter Vista und XP gelesen werden, diese Windows-Varianten können auf verschlüsselte Sticks aber keine Daten schreiben. (tö)