Lange genug ist darüber spekuliert worden, welche Rolle Distributoren im Cloud-Geschäft einnehmen sollen. Die Broadliner sprachen von ihrer Aufgabe als "Cloud-Aggregatoren", ohne dabei jedoch konkret zu werden. Nun prescht aber Arrow ECS mit einem sehr interessanten Cloud-Angebot für Reseller vor.
Die ArrowSphere genannte Plattform des weltweit vertretenen VADs fasst Cloud-Angebote von 15 Herstellern zusammen: BlueCoat, Citrix, Colt, EMC, IBM, McAfee, Mitel, Mozy, NetApp, OpSource, Symantec, Symplified, Trend Micro, VMware und Websense.
Die europaweit über 10.000 bei Arrow ECS gelisteten Reseller bekommen nun die Möglichkeit, sich auf Basis der "ArrowcSphere"-Cloud-Plattform einen eigenen Webstore zusammen zu stellen. Dieser Webstore ist "white labelled", das heißt, er kann vom VAR unter dem eigenen Brand eingerichter und für Unternehmenskunden individuell angepasst werden.
Hierbei übernimmt Arrow ECS zum Beispiel die Abrechnung der Web-Services, und der Reseller wird an den dabei anfallenden Erlösen mit einem festen monatlichen Betrag entlohnt. Diese fixe Marge reduziert sich auch nicht während der Vetragszeit, wie etwa bei dem von Microsoft über Reseller angebotenem Cloud-Angebot "Office 365", sondern bleibe unverändert, versichert Laurent Sadoun, EMEA-Chef bei Arrow ECS. Und natürlich fällt dieser monatliche Beitrag bei den verschiedenen Anbietern unterschiedlich aus, je nach Leistungskatalog.
5 Länder starten
Den neuen "ArrowSphere"-Service stellte der VAD seinen etwa 50 europäischen Top-Partnern in London vor und kündigte gleichzeitig an, ab wann Reseller mit dem Aufbau eigener Webstores beginnen könnten. Den Anfang macht Großbritannien, wo ArrowSphere als Plattform ab dem 11. Juli 2012 für VARs verfügbar sein wird. Es folgen vier weitere Landesgesellschaften: Dänemark, Frankreich und Spanien, den Schlusspunkt 2012 setzt die deutsche Arrows ECS GmbH am 20. September. Im Laufe des kommenden Jahres 2013 möchte der VAD seine Plattform in weiteren 20 europäischen Ländern ausrollen.
Technisch wird das ganze so funktionieren, dass die Cloud-Dienste von den 15 Herstellern, die Arrow ECS als Service Provider bezeichnet, in Eigenregie mit eigenen Ressourcen, durchgeführt werden. Damit die bei bestimmten Services anfallenden Daten (beispielsweise beim Online-Backup) im Herkunftsland des Kunden verbleiben, plant der VAD eigene oder speziell zu diesem Zweck angemietete Rechenzentren Kunden bereit zu stellen. Hierbei arbeitet der VAD zusätzlich mit dem weltweit vertretenen Carrier NTT Communications.
Die Hälfte der in der ArrowSphere zusammen gefassten Web-Dienste ist exklusiv, das heißt, von Reseller nur bei dem VAD zu beziehen. Erste Reaktionen deutscher Partner auf die Wolke von Arrow ECS fielen durchgehend positiv aus: "Meines Wissens nach gibt es ein derartiges Angebot noch nicht auf dem Markt", meinte etwa Rolf Braun, Vorstand bei dem Mannheimer Systemhaus Cema AG. Für ihn sieht das ganze schon relativ ausgereift aus. (rw)