Die digitale Transformation schreitet voran: Alle Unternehmen haben das Thema Digitalisierung auf der Agenda, was die Anforderungen an die IT-Verantwortlichen immer komplexer werden lassen. Einer der wichtigsten Schritte für Unternehmen, um hier nicht den Anschluss zu verlieren, ist die Modernisierung der IT-Infrastruktur.
Bei den allermeisten Organisationen ist dies geplant - so eine aktuelle Umfrage von NinjaOne. Veraltete Hardware sowie Infrastruktur gehören in diesem Zusammenhang ausgetauscht - immerhin ist bei 36 Prozent der befragten Organisationen die älteste kritische Technologie fünf Jahre alt oder gar älter. Dabei sind der Verwaltungsaufwand und die Gefahr von Sicherheitsrisiken höher, je älter die Altsysteme.
Die IT-Budgets steigen
Zu Beginn des Jahres 2021 befragte NinjaOne 1.000 Teilnehmer, die für die IT- und Netzwerkumgebungen in ihren Unternehmen verantwortlich sind, zu ihren IT-Investments. Dabei wurden IT-Verantwortliche in Europa, in den USA und in Australien befragt - darunter auch 200 IT-Manager in Deutschland.
Insbesondere die IT-Strukturen in Betrieben, den aktuellen Stand beim Thema IT-Modernisierungen aber auch die Rolle von Legacy-Systemen waren Schwerpunkte der Umfrage. Eine der positiven Erkenntnisse der Befragung ist, dass 67 Prozent der Organisationen einen Anstieg der IT-Mitarbeiter im letzten Jahr mitteilten. Auch positiv ist zu bewerten, dass 81,5 Prozent der Befragten im Jahre 2020 ein höheres IT-Budget zur Verfügung stand als 2019.
In Deutschland sehen die meisten Umfrageteilnehmer (58 Prozent) die Erhöhung der Sicherheit innerhalb der Organisation und die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften als wichtigsten Einflussbereich für die IT. So gaben die Hälfte der Befragten die IT auch maßgeblich für die Effizienzsteigerung anderer Abteilungen.
34 Prozent beziehungsweise 27 Prozent erachten sie als wesentlich, um Produkte schneller auf den Markt zu bringen und Dienstleistungen gegenüber dem Wettbewerb zu differenzieren. Lediglich jeder Fünfte gab an, dass die IT internes Reporting und Transparenz in allen Geschäftsbereichen bietet - in der internationalen Betrachtung sehen 43 Prozent der Befragten hier eine wichtige Aufgabe der IT, in den USA und UK sind es sogar die Hälfte der Umfrageteilnehmer.
Hardware-Modernisierung steht ganz oben auf der Prioritätenliste
Für 94,5 Prozent hat die Beschleunigung der IT-Modernisierung eine mittlere bis hohe Priorität für die Unternehmensführung. Dabei steht der Austausch von veralteter Hardware und Infrastruktur mit 61,5 Prozent in Deutschland an erster Stelle und hat damit hierzulande eine höhere Priorität als im internationalen Vergleich.
Das Thema Cybersicherheit belegt Platz zwei: Hier sehen 45 Prozent die Verbesserung von Richtlinien, Tools und Verfahren als wichtig an. Für ein Drittel ist die Verlagerung von lokal gespeicherten Daten in die Public Cloud wichtig, und 30 Prozent der Befragten sehen den Umstieg von lokaler zu Cloud-Software als relevant an. Ein Viertel der Befragten hält die Modernisierung von IT-Management-Lösungen für einen wesentlichen Aspekt in der IT-Modernisierung und 24,5 Prozent die Implementierung agiler Managementpraktiken.
Interessant ist zudem, dass bei knapp 60 Prozent der befragten deutschen Unternehmen die Hardware durchschnittlich maximal 5 Jahre alt ist, bei rund 20 Prozent der Befragten ist diese sogar 10 Jahre alt oder älter. Ähnlich bei der Software: 58,5 Prozent nutzen Software-Lösungen, die 5 Jahre alt oder neuer sind, während 18 Prozent angab, Software zu nutzen, die zehn Jahre oder älter ist.
Eine der großen Erkenntnisse der Umfrage ist, dass in 36 Prozent der Unternehmen die älteste kritische Technologie mindestens fünf Jahre alt ist. Dies könnte ein Grund dafür sein, warum das IT-Personal in 70 Prozent der deutschen Unternehmen mehr als zehn Stunden wöchentlich nur mit der Verwaltung von Altsystemen verbringt.
Innovation durch Reduktion von Legacy-Technologien
Die Auswirkungen der Altsysteme auf die befragten Unternehmen reichen von veralteten IT-Infrastrukturen (43,5 Prozent) und Technologien (41 Prozent) über komplexe Prozesse (34,5 Prozent), fehlende IT-Dokumentation (32,5 Prozent), unzureichende Tests von Netzwerkumgebungen (20 Prozent) und doppelte oder sich wiederholende IT-Aufgaben (19,5 Prozent). Hier zeigt sich ein deutlicher Handlungsbedarf.
Denn in Deutschland gaben 70 Prozent der Umfrageteilnehmer an, die Wartung von Legacy-Technologie behindere die Innovationskraft ihres Unternehmens und habe eine negative Auswirkung auf die Fähigkeit, auf Marktherausforderungen angemessen zu reagieren.
43,5 Prozent der Befragten fehlt das Budget, um sich angemessen um die Altsysteme zu kümmern und jeweils 37 Prozent sehen eine große Herausforderung im Management neuer oder bestehender Sicherheitslücken sowie der Einhaltung von Compliance- und Datenschutzvorgaben. Für 35 Prozent der Unternehmen ist der Mangel an qualifiziertem Fachpersonal ein Problem und ein Fünftel sieht eine Herausforderung in der zeitaufwändigen manuellen Verwaltung.
Hier zeigt sich deutlicher Handlungsbedarf, denn ein alarmierendes Ergebnis zeigt, dass immerhin bei 57 Prozent der befragten deutschen Unternehmen bereits mindestens ein Cybersicherheitsvorfall aufgrund unsicherer Altsysteme zu verzeichnen war - international sind es 48 Prozent der Organisationen.
IT-Infrastruktur: Unternehmen wollen sich von Altlasten befreien
Zusammengefasst zeigt sich, dass im Ländervergleich die befragten Unternehmen in Deutschland zuversichtlicher sind: 96 Prozent der deutschen Teilnehmer gaben an, dass ihre Organisation für die Bewältigung der technischen Altlasten über ausreichende IT-Ressourcen verfügen - international sind nur 87 Prozent davon überzeugt. Auch würden 92 Prozent der deutschen IT-Verantwortlichen schätzen, dass ihre Organisation in der Lage ist, das IT-Management zu modernisieren sowie technische Altlasten zu reduzieren. Trotz einiger Herausforderungen zeigt die Umfrage dennoch, dass Unternehmen sich gewappnet fühlen, in naher Zukunft die nachteiligen Altlasten in der IT-Infrastruktur zu bewältigen.
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