Verkaufsberatung

Die richtige Speicherkarte für jeden Kunden

26.08.2010
Mit steigender Pixelzahl, schnelleren Bildraten und Full-HD-Video mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde stellen aktuelle digitale Spiegelreflexkameras (DLSR) hohe Anforderungen an die Schreibgeschwindigkeit von Speicherkarten. Wir sagen Ihnen, welche Karte Sie welchem Kunden empfehlen können und was Angaben wie 400x oder 600x, ECC, PIO, SLC, MLC und DMA bedeuten.

Mit steigender Pixelzahl, schnelleren Bildraten und Full-HD-Video mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde stellen aktuelle digitale Spiegelreflexkameras (DLSR) hohe Anforderungen an die Schreibgeschwindigkeit von Speicherkarten. Wir sagen Ihnen, welche Karte Sie welchem Kunden empfehlen können und was Angaben wie 400x oder 600x, ECC, SLC, MLC oder UDMA bedeuten.

Geschwindigkeitsklassen

Auf Speicherkarten finden Sie Angaben wie "300x" oder "600x". Diese beziehen sich auf ein Mehrfaches der Geschwindigkeit der ersten Audio CD-ROM, die 150KB/s betrug. Eine Karte mit einer Geschwindigkeit von 600x entspricht damit einer Datenübertragungsrate von 90 MB/s (600 x 150KB/s.). Die Angaben sind allerdings nur theoretische Richtwerte. Die tatsächlichen Speicherraten hängen von Faktoren wie Kameramodell oder Kartenleser-Anschluss ab. Manche Karten erreichen die volle Lesegeschwindigkeit beispielsweise nur mir speziellen, auf die Karte abgestimmten Kartenlesern, die über einen FireWire-800-Anschluss verfügen. Eine gute Übersicht darüber, welche Performance verschiedene Kartentypen in unterschiedlichen Kameramodellen liefern, bietet die Webseite von Rob Galbraith.

Für Anwender digitaler High-End-Spiegelreflexkameras wie die Nikon D3x oder Canon EOS 1D Mark IV sind die schnellsten Karten gerade gut genug. Empfehlenswert sind zum Beispiel 600x-Modelle wie die Transcend Extreme Plus 600x oder die Sandisk Extreme Pro.

Die hohe Geschwindigkeit muss allerdings mit Preisen von über 100 Euro für das 16-GB-Modell erkauft werden. Ein besseres Preis-Leistungsverhältnis bietet die 400x-Klasse, zu der die Ultra 400 von Transcend und die SanDisk Extreme gehören. Mit maximal 60 MB/s Schreibgeschwindigkeit sind sie für schnelle Fotoserien und flüssige HD-Videoaufnahme ausreichend.

Für digitale Spiegelreflexkameras der Mittelklasse ist eine 300x-Karte die richtige Wahl. Die Schreibgeschwindigkeit dieser Klasse genügt allen Anforderungen der Kamera und eignet sich auch für schnelle Bildfrequenzen, die beispielsweise bei Sport-Ereignissen notwendig sind.

Digitale Spiegelreflexkameras für Einsteiger können auch problemlos mit kostengünstigen 133x-CF-Karten bestückt werden. Hobby- und Amateurfotografen können mit dieser Karte sehr gut arbeiten.

ECC (Error Correction Code)

Der Error Correction Code ist ein Fehlerkorrekturverfahren, das von den Speicherkartenherstellern eingesetzt wird, um die Datensicherheit zu erhöhen. Bei der Speicherung von Daten werden zusätzliche, redundante Bits geschrieben, mit deren Hilfe im Falle eines Speicher- oder Lesefehlers die ursprüngliche Information wiederhergestellt werden kann. Je nach zugrundeliegendem Algorithmus können 1, 2, 4 oder 8 Bytes pro 512 Byte korrigiert werden. Man spricht entsprechend von 1-, 2- 4- oder 8-Bit-ECC.

PIO, DMA und UDMA

Programmed Input/Output (PIO), Direct Memory Access (DMA) und Ultra DMA (UDMA) sind Datenübertragungsmodi. Verglichen mit PIO, einer Methode der Datenübertragung zwischen der CPU und einem Peripheriegerät, ist DMA eine Zugriffsart für externe Geräte, bei der die Datenübertragung nicht von dem Zentralprozessor gesteuert wird.

Um den Unterschied näher zu erläutern: Der PIO-Modus gleicht einem traditionellen Tante-Emma-Laden ohne freien Zugang zu den Produkten. Jedes angefragte Produkt wird von der Bedienung aus den Regalen hinter dem Tresen hergebracht. Der DMA-Modus gleicht einem Durchschnittssupermarkt mit frei zugänglichen Regalen, von denen sich die Kunden jedes Produkt selbst auswählen können. Der UDMA-Modus ist mit einem Großmarkt zu vergleichen, in dem sich der Einkauf schneller erledigen lässt als bei den anderen beiden Möglichkeiten.

In den letzten fünf Jahren wurden rund 50.000 Petabyte an Speicherplatz verkauft. Laut Symantec werden die Daten darauf zu 75 Prozent auf unbefristete Zeit gespeichert. Das sind immerhin noch 37.500 Petabyte – Wäre das Volumen auf Magnetbänder gespeichert, hätte man genug Tape, um es 13 Mal von der Erde zum Mond und zurück zu spannen. Dann bliebe immer noch genug übrig, um sieben Mal damit die Erde zu umwickeln.
Das menschliche Gehirn schafft es immerhin, circa vier Terabyte zu speichern, also rund 4.096 GB. Dies entspricht der Datenmenge, die auf 935 DVDs Platz hat.
Mehrere Personen haben versucht die gesamte Datenmenge im Internet in Gramm umzurechnen. Heraus kamen überraschend niedrige Zahlen: Je nach Autor soll das Gesamtgewicht des Internets zwischen 0,00005 und 50 Gramm liegen.
Das älteste magnetische Festplattenlaufwerk, die „IBM 350“kam 1956 auf den Markt. Bei der Größe eines Kühlschranks konnten damals lediglich 4,4 MB gespeichert werden. Wenn man 1 GB Speicherplatz erwerben wollte, kostete das 10 Millionen Dollar.
Heutige 2,5-Zoll-Laufwerke messen 10 x 7 Zentimeter und können Daten bis zu einer Menge von einem Terabyte speichern. Ein Gigabyte ist je nach Platte und Größe für 10 bis 30 Cent zu haben. Wer eine schnelle Flash-Festplatte (SSD) vorzieht, zahlt immerhin noch zwei bis zehn Euro pro GB.
Während es 51 Jahre gedauert hat, ein Laufwerk zu entwickeln, das ein Terabyte fassen kann, dauerte es anschließend nur zwei weitere Jahre, um das Speichervolumen auf zwei Terabyte aufzustocken.
Das erste Laufwerk, das endlich mit einer Speicherkapazität von einem GB aufwarten konnte, wurde erst 1980 von IBM entwickelt. Es wog 250 Kilogramm – so viel wie ein ausgewachsenes Löwenmännchen.
Auf eine CD passen genau 74 Minuten Musik. Warum eigentlich? Angeblich ließ Sony dies so entwickeln, weil das Lieblingsmusikstück des damaligen Vizepräsidenten – die neunte Symphonie von Beethoven in einer Version von Wilhelm Furtwängler – eben genau so lange dauerte.
Schon seit Jahren wird Tesafilm als Speichermedium der Zukunft gehandelt. Das Klebeband ist temperaturbeständig, weist eine große Reinheit auf und hat genau die richtige Dicke. Ein kommerzielles Storage-Produkt auf Tesa-Basis gibt es aber bis heute nicht.
In nicht allzu ferner Zeit soll ein Bakterium mit dem schönen Namen Deinococcus radiodurans als Datenspeicher in der Informationstechnik genutzt werden. US-amerikanischer Forscher hatten bereits erste Erfolge: Sie übersetzten ein amerikanisches Kinderlied in den genetischen Code des Bakteriums und schleusten die Sequenz in das Bakterium ein. Die Strophen des Kinderlieds konnte man noch nach 100 Bakteriengenerationen unverändert wieder auslesen.

Nicht nur die Speichergröße und Schreibgeschwindigkeit einer Compact-Flash-Karte und damit der Preis sind ausschlaggebend für eine maximale Performance der Spiegelreflexkamera, auch der Datenübertragungsmodus zwischen Kamera und Karte muss passen. Welcher Modus von der Kamera verwendet wird, kann in der Bedienungsanleitung des Herstellers oder im Internet nachgelesen werden.

Aktuelle (semi-) professionelle Kameras wie die Canon EOS 5D Mark II unterstützen UDMA Mode 6, was einer maximalen Geschwindigkeit von 133 MB/s entspricht. Eine der schnellsten Karten, die UDMA Mode 6 unterstützt, ist die Lexar Professional 600x. Sie erreicht nach Messungen von Rob Galbraith in der Canon EOS 7D 52 MB/s.

SLC versus MLC

Bei NAND-Flash-Speicher gibt es zwei Prinzipien der Zellennutzung: In Single-Level-Cell-Speicher (SLC) wird nur ein Bit pro Zelle gespeichert, bei Multi Level Cell (MLC) sind es bis zu vier Bit. Die höhere Speicherdichte muss mit einer geringeren Lebensdauer erkauft werden: Bei MLC-Speicher geht man von zirka 10.000 Schreibzyklen pro Zelle aus, bei SLC sind es dagegen 100.000. Aktuelle Speicherkarten arbeiten mit Wear-Leveling-Algorithmen, die unter anderem verhindern, dass bestimmte Zellen häufiger als andere beschrieben werden und damit schneller kaputt gehen.

MLC-Karten sind deshalb für die meisten Anwendungsfälle vollkommen ausreichend, zumal nur noch sehr wenige Hersteller SLC-CF-Karten anbieten. Eine SLC-Karte, die noch am Markt ist, ist beispielsweise die Transcend Extreme Speed SLC 300x.

Fotografen, denen es auf absolute Sicherheit ihrer Bilder ankommt, sollten Sie weniger zu SLC-Karten als zum Umstieg auf eines der Profimodelle von Nikon und Canon raten. Diese verfügen über zwei Kartenslots, so dass die Bilder parallel gespeichert werden können und auch beim Ausfall einer Karte verfügbar bleiben. (haf)

Die Informationen wurden teilweise von Transcend zur Verfügung gestellt.