Ingram-Chef Marcus Adä

"Die Relevanz des Volumengeschäfts bleibt ungebrochen"

23.12.2013 von Armin Weiler
Wir haben die wichtigsten Unternehmen im ITK-Markt nach ihren Aussichten für 2014 befragt. Hier antwortet Marcus Adä, Vorsitzender der Geschäftsführung bei der Ingram Micro Distribution GmbH.
Marcus Adä, Vorsitzender der Geschäftsführung bei der Ingram Micro Distribution GmbH, rechnet für das Jahr 2014 mit einer Erholung des PC-Markts.
Foto: Ingram Micro

Wie schätzen Sie die Aussichten der ITK-Branche für 2014 ein?

Marcus Adä: Insgesamt gut. Wir rechnen damit, dass sich der PC-Markt erholt; Anzeichen hierfür gibt es bereits im aktuellen Quartal Q4/ 2013. Bei den Value-Add-Themen und in Spezialmärkten der vertikalen Distribution erwarten wir genauso wie im Mobile-Bereich weiter ein zweistelliges Marktwachstum. Ob Smart Home inklusive Physical-Security-Anwendungen, ob LED-Licht statt klassischer Lampen oder auch BYOD und Smart Boards statt Kreide und Tafeln in Bildungseinrichtungen: Dass die IT immer mehr Bereiche unseres Lebens erobert, spiegelt sich in diesem Wachstum wieder, das auch über 2014 hinaus bestimmend sein wird.

Was kommt 2014 auf Ihr Unternehmen zu?

Adä: Wir haben 2013 wichtige Weichen für 2014 gestellt, um an dem Marktwachstum kräftig teilzuhaben: so strukturierten wir unsere interne Organisation nach Volume-Value-Verticals, also nach unserer Strategie - und haben unsere Präsenz auch im Value Add-Bereich durch den Start der Business Unit IM.NewEnergy und Physical Security weiter ausgebaut. Ganz wichtig ist mir, dass wir bei aller Komplexität, mit der Markt auch unsere Fachhändler konfrontiert, wir für den Kunden nicht nur ein kompetenter, sondern auch unkomplizierter Partner sind. Dazu gehört auch, dass jeder Kunden, egal ob er im Volumen- oder Value-Bereich kauft, einen konkreten Vertriebsansprechpartner hat und dass wir unsere Dienstleistungen weiter ausbauen. Auch für 2014 ist es uns wichtig, den Dialog mit den Kunden intensiv zu pflegen, ein ganz wichtiger Anlass auch für unsere IM.TOP ITK-Messe, die am 8. Mai 2014 in München zum nun schon 15. Mal stattfindet.

Was werden 2014 die Trends der Distributionsbranche sein?

Adä: Drei Trends werden die kommenden Jahre prägen: 1.) IT- und TK-Geschäft verschmelzen immer mehr; Handys wurden zu Smartphones und werden immer mehr zu kleinen Rechnern; der Trend zu SIM-free-Modellen gibt im Mobile-Bereich auch dem klassischen IT-Fachhandel die Chance, am TK-Geschäft zu partizipieren und von der Konvergenz IT und TK zu profitieren 2.) Komplexe IT- und TK-Lösungen und auch die Konvergenz IT/TK (Stichwort: BYOD etc.) wiederum verlangen mehr Beratungsdienstleistungen. Das heißt: Spezial-Know-how wird für Distributoren immer wichtiger, um dem Fachhändler ein starker Partner zu sein; 3.) Bei allen Spezifika des Value-Geschäfts: die hohe Relevanz des Volumengeschäfts bleibt ungebrochen - wobei der Markt jene stärkt, die über eine hohe Angebotsbreite und -tiefe verfügen sowie eine schnelle Produktverfügbarkeit sicher stellen.

Ingram-Micro-Logistikzentrum in Straubing -

Repräsentatativ: Der Eingangsbereich.

2008 wurde eine weitere Halle gebaut und die Kapazität verdoppelt.

Jeden Tag kommen noch rund 100 Händler, um ihre Pakete im Logistikzentrum persönlich abzuholen.

Die Arbeit im RDC ist nicht ganz ungefährlich, deshalb gibt es klare Sicherheitsanweisungen.

Der Fuhrpark in den Lagerhallen: Für die Roller gibt es sogar einen TÜV mit Prüfplakette.

Au 80.000 Quadratmetern lagert hier Ware.

Am Wareneingang stapeln sich nicht nur Neuware sondern auch Retouren.

Hier warten die Pakete und Paletten auf die Erfassung.

Manchmal ganz schön mühseelig: Jedes einzelne Päckchen wird eingescannt und erfasst.

Nicht alles passt auf eine Europalette: So müssen beispielsweise Smartboards aufrecht transportiert werden.

Eine besondere Herausforderung an die Logistik: Hier ein tonnenschwerer Produktionsdrucker von Hewlett-Packard...

... da eine Micro-SD-Karte von Verbatim, wie Operation & Service Director Richard Weinfurtner demonstriert.

Bei der Höhe der Hallen wird schon das auswechseln einer Glühbirne zur Herausforderung.

Rund 10 Tonnen Abfall fallen im RDC pro Tag an, da ist ein ausgefeiltes Recycling-Konzept wichtig.

Morgens gehen schon die ersten Pakete in der Kommissionierung auf die Reise.

Alleine die Gabelstapler verschlingen 600 Euro Stromkosten pro Tag.

Auch im RDC gelten klare Verkehrsregeln.

Ein kaputter Elektromotor an Toren und an der Fördertechnik kann schnell mal den Betrieb lahmlegen, dehalb werden jede Menge Ersatzmotoren vorgehalten.

Rund 60.000 Pakete verlassen täglich das RDC.

Die Ware wird nach einem ausgeklügelten System eingelagert.

Alles hat seinen Platz!

In der Kommissionierung wird die Ware dem Empfänger zugeordnet.

Hier warten schon die ersten Paletten am Warenausgang auf den LKW.

Die "Druckerfarm": Hier werden Strich-Code-Etiketten gedruckt.

Nur Befugte dürfen bei Ingram den Besen schwingen!

Das RDC bietet zusätzliche Services an: Hier werden auf Kundenwunsch Server konfiguriert.

Ingram hat im RDC Sonderflächen eingerichtet, um zusätzliche Dienstleistungen anbieten zu können: Hier wird demnächst eine hochmoderne Lasergravurmaschine stehen.

In der Kleinteilekommissionierung wird die Ware mit einem speziallen Scanner erfasst, der am Finger und am Handgelenk befestigt ist.

Die Versandkartons werden erst in der Halle gefaltet und verklebt und dann dem Versand zur Verfügung gestellt.

Die gefüllten Kartons werden dann gewogen. Weicht das Gewicht ab, muss der Inhalt überprüft werden. So kommt es kaum zu Fehllieferungen: Weit über 99 Prozent der Pakete sind korrekt bestückt.

Der Lieferschein wird automatisch beigelegt.

... Deckel und Versandetikett drauf - fertig!

Die schnelle Eingreiftruppe mit ihren Dienstfahrzeugen.

Bei 60.000 Paketen pro Tag braucht man jede Menge Versandetiketten.

Hier werden die neu gepackten Paletten noch mit Schutzfolie umwickelt.

Letzte Station vor dem LKW.

Hier werden die ausgehenden Pakete zu den richtigen Warenausgangsbereichen geleitet.

Die Förderbänder können bis in die LKWs ausgezogen werden, so kann der Fahrer sein Fahrzeug optimal beladen.