Für die einwandfreie Darstellung auf dem PC-Monitor müssen mehrere Komponenten aufeinander abgestimmt und optimal konfiguriert sein. Beteiligt sind die Grafikkarte und der Treiber, die Windows-Konfiguration, das Anschlusskabel sowie der Monitor. Bei Fehlern kommt es zu einer verzerrten und unscharfen Darstellung oder zu Verzögerungen bei schnellen Bildbewegungen.
1. Treiber für den Grafikchip einrichten
Bei der Installation richtet Windows einen Standardtreiber für die Grafikkarte ein, der für die korrekte Bilddarstellung ausreicht, aber das Potenzial der Grafikkarte meist nicht ausschöpft. Starten Sie über die Systemsteuerung den Gerätemanager und kontrollieren Sie unter „Grafikkarte“, welcher Treiber installiert ist. Sollten hier Einträge wie „Standard-VGA-Grafikkarte“ oder „Microsoft Basic Display Adapter“ zu finden sein, ist kein spezifischer Treiber installiert und das System läuft nicht optimal. Teilweise gelangen Herstellertreiber über das Windows-Update automatisch auf das System. In diesem Fall zeigt der Gerätemanager etwa „Intel HD Graphics“ oder „NVIDIA GeForce“ an. Diese Treiber sind jedoch oft nicht aktuell und reduzieren die mögliche Systemleistung.
Es ist daher in jedem Fall eine gute Idee, beim PC-oder Notebook-Hersteller einen passenden Treiber herunterzuladen. Die aktuellsten Treiber finden Sie beim Hersteller der Grafikkarte beziehungsweise des Grafikchips, etwa bei Nvidia, AMD oder Intel. Auf allen genannten Websites gibt es Online-Dienste oder Tools, über die sich der richtige Treiber automatisch ermitteln und herunterladen lässt.
2. Monitoranschlüsse und Kabel checken
Die meisten Monitore lassen sich per VGA-oder HDMI-Kabel mit dem PC verbinden. Oft kommen noch DVI-und Displayport-Buchsen hinzu. Bevorzugen Sie die digitalen Eingänge HDMI, DVI oder Displayport, weil diese die beste Signalqualität bieten. Die analoge VGA-Buchse sollten Sie nur verwenden, wenn am PC kein anderer Anschluss zur Verfügung steht. Für größere Monitore und höhere Auflösungen müssen Sie ein Dual-Link-DVI-Kabel verwenden. Beim Einsatz von Single-Link-Kabeln steht sonst die maximale Auflösung nicht zur Verfügung oder der Bildschirm bleibt dunkel.
Für hochauflösende Monitore (Ultra-HD, 4K) nutzen Sie ein HDMI-2.0-Kabel, das den Hinweis „4k“, „UHD“ oder „2160p“ auf der Verpackung trägt. Andernfalls beträgt die Wiederholfrequenz nur 30 statt 60 Hz, was bei schnellen Bewegungen auf dem Bildschirm zu unschönen Verzögerungen führt. Die Grafikkarte muss dafür ebenfalls einen HDMI-2.0-Ausgang besitzen. Alternativ verwenden Sie ein Displayport-Kabel. Die Grafikkarte muss für 60 Hz den Displayport-Standard 1.2 beherrschen. Bei einigen Monitoren müssen Sie diesen Standard über das Monitormenü (Onscreen Display) erst aktivieren, weil die Umschaltung nicht immer automatisch erfolgt.
3. Anzeige optimal konfigurieren
Flachbildschirme unterstützen in der Regel nur eine Auflösung optimal. Bei Geräten mit 17 und 19 Zoll sind das meist 1280 × 1024 bis 1600 × 1200 Pixel und bei 24 Zoll 1920 × 1080, 1920 ×1 200 oder größer. Ist die Auflösung zu groß oder klein eingestellt, erscheint das Bild unscharf oder ist verschoben. Die Auflösung stellen Sie bei Windows 8 per Rechtsklick auf den Desktop und „Bildschirmauflösung“ ein. Bei Windows 10 heißt der Menüpunkt „Anzeigeeinstellungen“, danach klicken Sie auf „Erweiterte Anzeigeeinstellungen“. Sollte das Bild nicht optimal erscheinen, obwohl Sie die richtige Auflösung gewählt haben, setzen Sie den Monitor über sein Menü auf die Werkseinstellungen zurück und wählen Funktionen wie „Auto Adjust“ oder „Auto Setting“. Die Bildwiederholfrequenz spielt bei Flachbildschirmen keine große Rolle. Intern arbeiten die meisten Geräte mit einer Taktfrequenz von 60 Hertz.
Anders als bei Röhrenmonitoren genügt das für ein flimmerfreies Bild. Welche Wiederholfrequenz eingestellt ist, erfahren Sie unter Windows 8, indem Sie im Systemsteuerungs-Fenster „Bildschirmauflösung“ auf „Erweiterte Einstellungen“ klicken und dann auf die Registerkarte „Monitor“ gehen.
Windows-10-Nutzer gehen nach Klick auf „Erweiterte Anzeigeeinstellungen“ auf „Adaptereigenschaften anzeigen“ und die Registerkarte „Monitor“. Meist lässt sich unter „Bildschirmaktualisierungsrate“ nur „60 Hertz“ einstellen, manchmal auch 59 oder 75 Hertz.
Vor allem bei Geräten, die über ein analoges VGA-Kabel angeschlossen sind, sollten Sie besser bei 60 Hertz bleiben.Höhere Frequenzen verschlechtern oft die Qualität des Grafikkartensignals, was sich ungünstig auf Bildschärfe und -qualität auswirkt.
Gaming-Monitore erlauben auch Taktfrequenzen von 100 Hz, 144 Hz und mehr. Das wirkt sich beim normalen Desktop-Betrieb kaum aus, bei Spielen jedoch deutlich. In schnellen Spielszenen gibt es weniger Verzögerungen und das Bild erscheint schärfer.
Zum Treiber für die Grafikkarte gehören meist auch Tools oder Erweiterungen für die Systemsteuerung. Der Nvidia-Treiber richtet bei der Installation den zusätzlichen Desktop-Kontextmenüpunkt „NVIDIA Systemsteuerung“ ein. Das Tool ermöglicht die Konfiguration von Auflösung und Bildwiederholfrequenz, zudem unter „Anzeige“ auch Optionen wie „Desktop-Farbeinstellungen anpassen“ und „Desktop-Größe und -Position anpassen“.
Sollten Videos bei der Wiedergabe zu dunkel erscheinen, gehen Sie auf „Video -> Video-Farbeinstellungen anpassen“ und aktivieren die Option „Mit den NVIDIA-Einstellungen“. Ändern Sie die Helligkeit zuerst über die Schieberegler auf der Registerkarte „Gamma“. Anschließend korrigieren Sie das Bild im Player über die Regler „Helligkeit“ und „Kontrast“ auf der Registerkarte „Farbe“.
4. Unscharfe Schriften beseitigen
Schriften sollten scharf und gut lesbar auf dem Bildschirm erscheinen. Sind sie verwaschen, kontrollieren Sie zuerst die Auflösung wie in -> Punkt 3 beschrieben. Bei einigen Monitorgrößen und hohen Auflösungen vergrößert Windows automatisch die Skalierung von Text und anderen Elementen auf mehr als hundert Prozent. Diese erscheinen dann größer und sollten besser lesbar sein. Viele Programme sind jedoch nur für die Standard-Pixeldichte von 96 DPI (Punkte pro Inch) ausgelegt. Ist bei Windows ein höherer DPI-Wert eingestellt, erscheint der Text unscharf.
Wenn Sie das stört, müssen Sie einen tragfähigen Kompromiss finden. Unter Windows 8 klicken Sie mit rechter Maustaste auf den Desktop und wählen „Bildschirmauflösung“. Klicken Sie auf „Text und weitere Elemente vergrößern oder verkleinern“. Über den Schieberegler lässt sich die Skalierung auf hundert Prozent ändern. Unter „Nur Textgröße ändern“ können Sie dann die Größen von „Titelleisten“ oder „Symbolen“ gezielt anpassen. Windows-10-Nutzer gehen im Kontextmenü auf „Anzeigeeinstellungen“.
Die Einstellungen für die Textgröße finden Sie nach Klicks auf „Erweiterte Anzeigeeinstellungen“ und „Erweiterte Größenänderungen für Text und andere Elemente“.
Schriftdarstellung verbessern: Suchen Sie in der Systemsteuerung nach „ClearType“, und klicken Sie auf „ClearType-Text anpassen“. Setzen Sie ein Häkchen vor „ClearType aktivieren“ und folgen Sie nach „Weiter“ den Anweisungen des Assistenten.
Monitorprobleme unter Linux
Linux-Systeme erkennen Grafikkarte und Monitor automatisch, so dass der Desktop mit der richtigen Auflösung auf dem Bildschirm erscheinen sollte. Probleme liegen im Detail: Bei einigen Notebooks lässt sich die Helligkeit per Tastenkombination nicht regeln. Wie sich der Fehler beseitigen lässt, erfahren Sie in diesem Beitrag. Wenn die Videowiedergabe ruckelt oder Spiele nicht flüssig laufen, installieren Sie einen optimierten Treiber des Hardware-Herstellers. Infos dazu finden Sie hier.
(PC-Welt/ad)