Stellenabbau bei Ingram

"Die Maßnahme ist abgeschlossen"

27.09.2013 von Armin Weiler
Rund 30 Mitarbeiter müssen bei Ingram Micro gehen. Marcus Adä, Vorstand der Geschäftsführung, erläutert die Hintergründe des Stellenabbaus.
Markus Adä, Vorsitzender der Geschäftsführung bei Ingram Micro, kämpft mit einem schwachen PC-Markt.
Foto: Ingram Micro

Der schwache PC-Markt macht auch Ingram Micro zu schaffen. Das Geschäft rund um den Notebook- und Desktop-Bereich ist das umsatzstärkste Segment bei den Dornacher. Wie ChannelPartner bereits berichtete, trennt sich das Unternehmen daher von 30 der derzeit rund 1.500 an den deutschen Ingram-Standorten beschäftigten Mitarbeitern. Nun äußert sich Marcus Adä, Vorstand der Geschäftsführung, detailliert zu den Vorgängen. "Das ist eine Aufgabe, die keinen Spaß macht", bekennt Adä. Der Abbau von Stellen sei immer das letzte Mittel.

Adä muss in seinem Unternehmen die Kosten im Griff behalten: "Wir müssen effizient am Markt agieren, das sind wir unseren Kunden und Mitarbeitern schuldig", meint der Ingram-Chef. Die nun ergriffenen Maßnahmen dienen dazu, den Distributor "langfristig abzusichern". Es soll vorerst bei den 30 weggefallenen Stellen bleiben. Man habe versucht, den Abbau so weit wie möglich zu vermeiden. "Die Maßnahme ist damit aber abgeschlossen", verspricht Adä. So habe man versucht, offene Stellen intern zu besetzen. "Wir haben keine Glaskugel und können nicht in die Zukunft schauen. Geht der Markt nach oben oder nach unten, dann wirkt sich das auch auf die Mitarbeiterzahl aus", erklärt Adä. Durch die Umstrukturierungen und Umverteilung von Stellen erstreckt sich der Abbau auf alle Bereiche. "Ganz wichtig ist, dass wir unsere Service-Levels für unsere Kunden beibehalten", bekräftigt Adä.

Kein Kundenschwund

Bei den Fragen nach den Gründen bleibt Adä mit "schwachem PC-Markt" aber unkonkret. Branchenvermutungen, dass insbesondere das Apple-Geschäft gelitten habe, will Adä nicht so stehen lassen. Zwar sei Apple in letzter Zeit insgesamt etwas rückläufig, man mache mit dem Hersteller nach wie vor "gute Geschäfte". Es sei auch nur "ein großer Kunde" weggefallen. Dabei dürfte es sich um den Fulfillment-Vertrag mit Media Mark handeln, der von Ingram zu Also gewandert ist.

Auch ein kolportierter Kundenschwund kann Adä nicht verzeichnen: "Die Kundenbreite hat nicht nachgelassen", meint der Ingram-Chef und beruft sich auf Zahlen der GfK. Zudem sei Ingram weiterhin für einen Großteil der Händler der Hauptlieferant. (awe)


Repräsentatativ: Der Eingangsbereich.

2008 wurde eine weitere Halle gebaut und die Kapazität verdoppelt.

Jeden Tag kommen noch rund 100 Händler, um ihre Pakete im Logistikzentrum persönlich abzuholen.

Die Arbeit im RDC ist nicht ganz ungefährlich, deshalb gibt es klare Sicherheitsanweisungen.

Der Fuhrpark in den Lagerhallen: Für die Roller gibt es sogar einen TÜV mit Prüfplakette.

Au 80.000 Quadratmetern lagert hier Ware.

Am Wareneingang stapeln sich nicht nur Neuware sondern auch Retouren.

Hier warten die Pakete und Paletten auf die Erfassung.

Manchmal ganz schön mühseelig: Jedes einzelne Päckchen wird eingescannt und erfasst.

Nicht alles passt auf eine Europalette: So müssen beispielsweise Smartboards aufrecht transportiert werden.

Eine besondere Herausforderung an die Logistik: Hier ein tonnenschwerer Produktionsdrucker von Hewlett-Packard...

... da eine Micro-SD-Karte von Verbatim, wie Operation & Service Director Richard Weinfurtner demonstriert.

Bei der Höhe der Hallen wird schon das auswechseln einer Glühbirne zur Herausforderung.

Rund 10 Tonnen Abfall fallen im RDC pro Tag an, da ist ein ausgefeiltes Recycling-Konzept wichtig.

Morgens gehen schon die ersten Pakete in der Kommissionierung auf die Reise.

Alleine die Gabelstapler verschlingen 600 Euro Stromkosten pro Tag.

Auch im RDC gelten klare Verkehrsregeln.

Ein kaputter Elektromotor an Toren und an der Fördertechnik kann schnell mal den Betrieb lahmlegen, dehalb werden jede Menge Ersatzmotoren vorgehalten.

Rund 60.000 Pakete verlassen täglich das RDC.

Die Ware wird nach einem ausgeklügelten System eingelagert.

Alles hat seinen Platz!

In der Kommissionierung wird die Ware dem Empfänger zugeordnet.

Hier warten schon die ersten Paletten am Warenausgang auf den LKW.

Die "Druckerfarm": Hier werden Strich-Code-Etiketten gedruckt.

Nur Befugte dürfen bei Ingram den Besen schwingen!

Das RDC bietet zusätzliche Services an: Hier werden auf Kundenwunsch Server konfiguriert.

Ingram hat im RDC Sonderflächen eingerichtet, um zusätzliche Dienstleistungen anbieten zu können: Hier wird demnächst eine hochmoderne Lasergravurmaschine stehen.

In der Kleinteilekommissionierung wird die Ware mit einem speziallen Scanner erfasst, der am Finger und am Handgelenk befestigt ist.

Die Versandkartons werden erst in der Halle gefaltet und verklebt und dann dem Versand zur Verfügung gestellt.

Die gefüllten Kartons werden dann gewogen. Weicht das Gewicht ab, muss der Inhalt überprüft werden. So kommt es kaum zu Fehllieferungen: Weit über 99 Prozent der Pakete sind korrekt bestückt.

Der Lieferschein wird automatisch beigelegt.

... Deckel und Versandetikett drauf - fertig!

Die schnelle Eingreiftruppe mit ihren Dienstfahrzeugen.

Bei 60.000 Paketen pro Tag braucht man jede Menge Versandetiketten.

Hier werden die neu gepackten Paletten noch mit Schutzfolie umwickelt.

Letzte Station vor dem LKW.

Hier werden die ausgehenden Pakete zu den richtigen Warenausgangsbereichen geleitet.

Die Förderbänder können bis in die LKWs ausgezogen werden, so kann der Fahrer sein Fahrzeug optimal beladen.