Tech Data-Chef Dressen

"Die IFA hat gegenüber der CeBIT an Bedeutung gewonnen"

16.09.2016 von Armin Weiler
Die IFA rückt vermehr ins Interesse der Distributoren: Tech Data-Chef Michael Dressen erklärt im Gespräch mit ChannelPartner, warum der Broadliner in Berlin präsent war.

Michael Dressen blickt zufrieden von der zweiten Ebene des Tech Data Mobile-Messestands auf die Besuchermenge. "Die IFA hat gegenüber der CeBIT an Bedeutung gewonnen", stellt der Tech Data-Chef fest. Dies macht er insbesondere an den zahlreichen Produktneuvorstellungen fest.

Michael Dressen, Regional Managing Director bei Tech Data Deutschland und Österreich, hat das Treiben am Tech Data Mobile-Messestand auf der IFA im Blick.

Mobile-Sparte des Broadliners hat sich mit einem großen, zweistöckigen Stand eine große Messepräsenz geleistet. Zahlreiche Einkäufer aus E-Tail und Retail tummeln sich am Stand und stellen die Weichen für das Jahresendgeschäft. Bisher hatte sich das Mobile-Geschäft bei Tech Data überwiegend auf Apple und Samsung konzentriert. "Nun bieten wir die ganze Palette", erklärt Dressen. Daher mache der IFA-Auftritt nun auch Sinn. Eine Ausweitung auf das gesamte CE-Segment in kommenden Jahren hält Dressen jedoch derzeit nicht für zielführend, da dieser Bereich nicht so sehr im Fokus liege: "Der Schwerpunkt liegt klar bei Mobile" bekräftigt er.

Immer noch Pakete von A nach B

So ist die IFA ein wesentlicher Bestandteil der Tech Data-Messestrategie. 2013 hatte sich der Distributor vom Konzept einer großen Hausmesse verabschiedet und setzt seither auf kleinere Events, Fachveranstaltungen und Kongresse sowie auf vertikal ausgerichtete Messen. Die Abkehr von der jährlichen großen Hausmesse "Forum" hat laut Dressen nicht geschadet: "Das hat sich im Umsatz nicht negativ niedergeschlagen", berichtet er.

Eindrücke von der IFA 2016

Zahlreiche Hersteller zeigen auf der IFA ihre Smartphone-Neuheiten wie hier Archos mit dem 55 Helium 4Seasons.

In Halle 25 haben sich Aussteller versammelt, die vor allem auf Reseller-Publikum hoffen.

So auch Tech-Data-Chef Michael Dressen, der sich über einen gut frequentierten Messestand nicht beklagen kann.

Broadliner Ingram Micro nutzt die IFA, um auf seine Life Cycle Services aufmerksam zu machen.

Die Sonderfläche Reseller Park wendet sich, wie der Name bereits ausdrückt, an das Fachhandelspublikum.

Der chinesische E-Tailer Alibaba bietet auch Versicherungsdienstleistungen an.

Rafael Frankow (Smanos) zeigt am Comline-Stand seine Home-Automation-Produkte.

Die Standparty beim Flensburger Distributor Comline hat schon Tradition. Da Parallels das Bier gesponsort hat, gibt es statt Flens ausnahmsweise Tegernseer. Roland Franze (Parallels), Kim Jannsen (Comline), Rafael Frankow (Smanos) und Johannes Borm (Comline) können gut damit leben.

Das engagierte Team von TK-Distributor ENO in einem kurzen ruhigen Moment, bevor die Reseller wieder den Stand belagern.

Epson hat ganz schön große Tintenpatronen. Wer genau hinschaut, kann auf dem Foto sogar einen Epson-Promi entdecken.

Die Politik flüchtet sich gerne auch einmal in virtuelle Realitäten: Epson-Chef Henning Ohlsson zeigt dem Berliner Regierenden Bürgermeister Michael Müller, dem EU-Kommissar für Digitale Wirtschaft und Gesellschaft, Günther Oettinger und dem Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, Alexander Dobrindt, die Epson-Datenbrille Moverio.

Victor Isaksen und Lynn Dreierbakken vom schwedischen Lautsprecherhersteller Aifi wollen auf der IFA für ihre pfiffige Stapellösung auch Distributoren und Händler gewinnen.

Alexandra Böckelmann (Acer) zeigt mit dem Predator-Gamer-Notebook das erste tragbare Geräte seiner Klasse mit Curved-Display.

Drohnen aller Größenklassen sind aus dem IFA-Ausstellungsportfolio nicht mehr wegzudenken.

Hochstapler der besonderen Art: Dieses Kartenhaus steht auf einer schleudernden LG-Waschmaschine.

VR-Brillen stehen auf der IFA hoch im Kurs.

Logitech-Smartphone-Business Director Patrick Frank demonstriert ZeroTouch, die intelligente Handyhalterung mit Sprachsteuerung.

Curved-Monitore wie dieses Philips-Modell gehören zu den margenträchtigen Displays, weiß Vice President Europe & Site Manager bei MMD, Thomas Schade.

Ebenfalls ein neues MMD-Feature für Philips-Monitore; Eine versenkbare Webcam. Damit entfällt der vielerorts gegen Spionage gebräuchliche Klebestreifen über der Kamera.

Fernsehgeräte mit gigantischen Bilddiagonalen wie hier bei Sony sind immer ein Anziehungspunkt für die IFA-Besucher.

Die Telekom-Models tanzen für das Publikum die neusten Tarifverträge für Smartphones.

Nach einem anstrengenden Messetag kann man am Samsung-Stand schön in der virtuellen Realität entspannen.

Auch wenn sich Geschäftsmodelle in der Distribution ändern und mancher Player sich gar nicht mehr als Distributor sieht, ist für Dressen die Logistikleistung immer noch Rückgrat des Geschäfts. "Wir schicken immer noch Pakete von A nach B, das haben wir schon vor zehn Jahren gemacht und das werden wir auch noch in zehn Jahren machen", prophezeit er. Im Wettbewerbsumfeld der sich stark wandelnden Also und der vor der Übernahme durch den chinesischen Megakonzern HNA stehenden Ingram Micro sieht sich Dressen gut aufgestellt: "Wir machen in Ruhe unsere Geschäfte", erklärt er. Allerdings entwickeln sich die Marktanteile nicht unendlich. "Auch die Mitbewerber machen einen guten Job", konstatiert er. Man habe aber mit diesen Playern "wenig Berührungspunkte".

Cloud wird Existenzfrage

Trotz der weiter bestehenden Aufgabenstellung in der klassischen Logistik sieht Dressen aber eine Schlüsselrolle in der Cloud: "Die Cloud wird eine Existenzfrage", prognostiziert er. Dabei hat er sowohl die Fachhandelskunden als auch Tech Data im Blick: "Wir müssen für Fachhändler und Hersteller einen Mehrwert bieten, damit auch wir in dieser Kette genutzt werden", hat der Tech Data-Chef erkannt.

Für Dressen ist das Cloud- und Lösungsgeschäft auch ein Mittel, um den Volume-Bereich zu sichern, denn es wird auch weiterhin Hardware benötigt. "Das Volume-Geschäft wird immer da sein und nicht verschwinden", weiß der Tech Data-Manager. Das wirklich profitable Geschäft liege aber im Value-Bereich. "Da wollen wir weiter wachsen", kündigt er an.

Fußballspiel Tech Data gegen die Channel-Auswahl 2016

Schiedsrichter Robert Maier, im Nebenberuf Internal Sales Executive PC Components bei Tech Data, führt die Mannschaften aufs Spielfeld.

Strammstehen für die Hymne. Welche, ist nicht überliefert. Es wird doch nicht die Channel-Hymne "Money, Money, Money" von Abba gewesen sein?

Auch der Kaiser durfte mitspielen. Nein nicht DER Kaiser, der andere: Oliver Kaiser, Director Broadline & SMB bei Tech Data als knallharter rechter Verteidiger.

Michael Görner aus dem Team der Tech Data Azlan konnte sich in die Torschützenliste eintragen.

Zahlreiche Fans pilgerten zu dem Spiel. Es wird schon seinen Grund haben, dass sie direkt hinter der Bierwerbung stehen.

Auch die Händler durften mal an den Ball und konnten zwei Treffer erzielen.

Da war noch eine Rechnung offen: Als 2012 in München eine Mannschaft in Chelsea-Trikots auflief, hagelte es eine Niederlage.

Zwar nicht zu Null gespielt, aber trotzdem zufrieden mit ihrer Leistung: Die beiden Törhüter.

Am Ende stand es 4:2 für den Distributor. Aber eine Revanche wird sicher folgen.