Seit 40 Jahren gibt es unsere Schwesterpublikation Computerwoche nun schon, und nicht viel älter ist der deutsche ITK-Markt insgesamt. Deswegen sollen die Persönlichkeiten in einer Ruhmeshalle geehrt werden, die den Markt gestaltet und geprägt haben.
Unsere Schwesterpublikation Computerwoche (CW) feiert in diesem Jahr ihren 40. Geburtstag und hat sich deshalb erlaubt, die Hall of Fame der wichtigsten ITK-Persönlichkeiten zu eröffnen. Wohl wissend, dass sie es hier nicht mit Rockmusikern, Sportlern oder Schauspielern zu tun hat, sondern mit – in aller Regel – bescheidenen IT-Machern.
Eine Jury hat die CW dafür nicht gebraucht. Und auch keine Umfragen betrieben und Statistiken abgerufen, um herauszufinden, wer was wann geleistet hat. Die Computerwoche hat den Erfahrungsschatz ihrer Redakteure ausgeschöpft und ist zudem in die Untiefen ihres 40 Jahre alten Archivs hinabgestiegen. So ließ sich relativ schnell herausfinden, wer im deutschen ITK-Markt die Akzente gesetzt hat oder immer noch setzt.
Die CW hebt die Menschen, die als Unternehmer oder Wissenschaftler in der IT Großes erreicht haben, die als CIOs in ihrer Community besondere Anerkennung genießen und die in Politik und Wirtschaft etwas bewegt haben, heute auf den Schild. Zugegeben, die Auswahl ist subjektiv. Es sind natürlich auch Persönlichkeiten unter den Geehrten, die die Redakteure mit ihrer ambitionierten, oft visionären Art im Lauf der Jahre begeistert haben.
Auffällig bei den Recherchen war: Deutschland muss sich keine Sorgen machen! Es hat jede Menge geniale Entwickler, Softwarepioniere und Top-CIOs. Nicht wenige davon sind schon lange aktiv. Was besonders erfreulich ist: Fast alle haben der Gesellschaft etwas zurückgegeben von ihrem Erfolg. Sie haben Stiftungen gegründet, sich als Business Angels verdient gemacht oder Verbände, Institutionen und soziale Einrichtungen vorangebracht.
Auffällig auch, wie gut manche der Ausgezeichneten im Laufe ihrer Karrieren mit Rückschlägen fertig geworden sind. Das Platzen der Dotcom-Blase etwa hat einigen Unternehmen schwer zugesetzt, insbesondere die Internet-Gründer der ersten Generation können ein Lied davon singen. Für viele war das aber kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken. Sie haben ihre zweite Chance bekommen und genutzt – etwas, von dem oft gesagt wird, dass es in Deutschland gar nicht möglich sei.
40 Jahre CW - Die meistgenannten Unternehmen -
Platz 24: Vodafone 1992 als Mannesmann-Mobilfunktochter gegründet, Stammsitz in Düsseldorf. 2067 Nennungen in 40 Jahren CW.
Platz 23: Toshiba Der japanische Technologiekonzern gehört zu den zehn größten IT-Playern der Welt und ist seit 1939 unter dem Namen Toshiba aktiv. Das Vorgängerunternehmen wurde bereits 1875 gegründet. Bisher 2281 Nennungen.
Platz 20: Fujitsu Der japanische Techologiekonzern wurde 1935 gegründet und in Deutschland spätestens durch die Fusion mit Siemens Nixdorf Informationssysteme zu "Fujitsu Siemens Computers" im Jahr 1999 einer breiten Öffentlichkeit bekannt. Die "Ehe" hielt knapp zehn Jahre und wurde Anfang 2009 geschieden. "Fujitsu" allein kommt in der CW bisher auf 2859 Nennungen. FSC schaffte übrigens 1440.
Platz 19: Compaq War ab 1982 bis zur Übernahme durch HP im Jahr 2002 als Hersteller für Heimcomputer und Notebooks sehr bekannt. Seit 2008 gibt es in Deutschland wieder Compaq-Rechner zu kaufen. Kommt auf 3215 Nennungen in der CW.
Platz 16: Dell Weltbekannt für seine Heimcomputer. Versucht sich mittlerweile auch in Storage-Lösungen, Security-Services und Mobile Computing. 4121 Nennungen.
Platz 13: Sony Der drittgrößte japanische Elektronikkonzern, gegründet 1946, hat sich auf Unterhaltungselektronik spezialisiert. Zu den bekanntesten Produkten gehören Fernseher, Hi-Fi-Anlagen und die Playstation-Spielekonsolen. 4394 Nennungen.
Platz 11: Oracle Larry Ellison haut gerne einmal einen flotten Spruch heraus und polarisiert. Seine Oracle Corporation, seit 1977 am Markt, steht für Datenbank-Software und seit der Übernahme von Sun Microsystems 2009/2010 auch für Hardware. 6417 Nennungen.
Platz 8: Siemens Kaum ein anderes Unternehmen steht so stark für die deutsche Ingenieurskunst wie Siemens. 1847 gegründet, bereits Mitte des 20. Jahrhunderts im Halbleiterbereich aktiv. Später verstärkt in Automatisierungs- und Datentechnik eingebunden, 1990 mit der Übernahme von Wincor-Nixdorf im Geschäft. Ab Ende des Jahrtausends zehn Jahre gemeinsam mit Fujitsu Computer produziert, seit 2006 mit Nokia im Mobilfunkbereich aktiv. Diese bewegte Geschichte führt bis heute zu 8789 Nennungen allein von "Siemens". Dazu kommen 1440 für "Fujitsu Siemens Computers" und 577 für "Nokia Siemens Networks".
Platz 6: SAP Aus dem beschaulichen Walldorf in die Welt: Als fünf ehemalige Mitarbeiter der IBM im Jahr 1972 das Unternehmen "Systemanalyse und Programmentwicklung" gründeten, ahnten Claus Wellenreuther, Hans-Werner Hector, Klaus Tschira, Dietmar Hopp und Hasso Plattner wohl noch nicht, dass sie nur wenige Jahre später als Quasi-Monopolist für B2B-Software gelten würden. Geliebt oder verpönt: Ohne SAP geht in der Business-IT heute fast nichts. Und als seltenen deutschen IT-Vorzeigekonzern verfolgte die COMPUTERWOCHE die Entwicklung der SAP über die Jahrzehnte erst recht mit Argusaugen: 10.833 Nennungen.
Platz 5: Deutsche Telekom Was wäre die deutsche Telefoniebranche ohne den Rosa Riesen aus Bonn? Genau, höchstens halb so lustig. Ob für den Konsumenten daheim oder den Unternehmensgroßkunden, der auf T-Systems setzt: Seit der "Zweiten Postreform" im Jahr 1995 ist die Deutsche Telekom allgegenwärtig. Auch in der CW: 11.902 Nennungen.
Platz 4: Apple Seit Jahren das IT-Unternehmen, dem die Marke "sexy und erfolgreich" anhaftet. Hat mittlerweile sogar Coca-Cola als wertvollste Marke der Welt abgelöst. Muss man gar nicht mehr viel zu schreiben. Machen wir ja sowieso schon. Genauer gesagt 13.112 mal.
Platz 3: HP Wohin steuert Hewlett-Packard? Der Schlingerkurs auf den Vorstandsposten in den letzten Jahren lässt so machen Branchenkenner ratlos zurück. Unbestritten ist aber, dass HP einer der weltweit wichtigsten IT-Konzerne ist - und das allererste Technologieunternehmen im Silicon Valley überhaupt war. Wer mehr wissen möchte, klickt den folgenden Link. Kommt auf satte 18.715 Nennungen und schafft es damit in unsere Top Drei.
Platz 2: IBM Ob IBM oder "Big Blue": Kein anderes Unternehmen steht so für gelebte IT-Geschichte wie die IBM. Ob als Hardware-, Software-, IT-Services- oder Beratungsunternehmen: Big Blue hat seit 1911 alles mitgemacht. 26.885 Nennungen (von denen 2825 auf "Big Blue" entfallen) hieven es auf den zweiten Rang unserer Hitliste.
Platz 1: Microsoft Wer sonst? 27.978 Nennungen allein des Unternehmensnamens (ohne "Office", "Windows" und was es sonst alles noch so gibt) sprechen eine deutliche Sprache. Oder wie Bill Gates sagen würden: "Microsoft hatte in der Vergangenheit klare Konkurrenz. Zum Glück gibt es Museen, die das dokumentieren." Noch Fragen?
Internet 4.0
Erfreulich schließlich ist die Menge der aufregenden IT-Entwicklungen und -Erfindungen, die aus Deutschland stammen. Die Palette reicht, auch wenn es schon etwas länger her ist, von innovativer Hardware über weltweit erfolgreiche Software bis hin zu technischen Revolutionen – man denke etwa an den MP3-Standard. Mit der Aufbruchstimmung rund um das Internet 4.0 deutet viel darauf hin, dass das so weitergehen wird.
Nicht vergessen wollen wir an dieser Stelle die Chief Information Officers (CIOs), denen sich die Computerwoche als Medium für den IT-Anwender von jeher besonders verbunden fühlt. Hier wurden ebenfalls einige Vordenker herausgepickt, wobei klar war, dass es viel mehr Macher gäbe, die eine Aufnahme in die Hall of Fame verdient hätten. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.
Fortsetzung folgt
Die neue Hall of Fame bleibt geöffnet: Die Redaktion der Computerwoche wird sie pflegen und weiterführen. Allerdings wird sich die CW die Entscheidung, welche Mitglieder sie im Lauf der nächsten Jahre aufnehmen will, nicht zu leicht machen. Die Hall of Fame wird etwas ganz Besonderes bleiben – schon um den wichtigsten Persönlichkeiten im deutschen ITK-Markt die gebotene Ehre zu erweisen.
Und jetzt seien Sie gespannt, welche 40 Köpfe es in die "Hall of Fame" der Computerwoche geschafft haben: