Also-Actebis-Fusion

Die Distributionsbranche schweigt

13.08.2010
Die Distributionsfusion des Jahres hat die IT-Branche aus dem Sommerloch gerissen. Doch die Mitbewerber von Also und Actebis wollen sich nicht äußern.
Selbst auferlegter Maulkorb: In der Distributionslandschaft herrscht Schweigen zur Actebis-Also-Fusion (Bild: Thorben Wengert / pixelio.de).
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Die Distributionsfusion des Jahres hat die IT-Branche aus dem Sommerloch gerissen. Doch die Mitbewerber von Also und Actebis wollen sich nicht äußern. Immerhin proklamieren die künftigen Schwestern Also und Actebis nun die Marktführerschaft in Deutschland. "Unsere Firmenpolitik ist es, den Mitbewerb nicht zu kommentieren", heißt es lapidar bei Ingram Micro. Noch zur Ingram-Hausmesse IM.Top im Mai hatte Ingram-Chef Gerhard Schulz bezüglich der Expansionspläne von Actebis noch geantwortet, Nummer Eins in der Broadline-Distribution und im Value-Bereich Nummer Zwei hinter Azlan/Tech Data zu sein. "Wir haben nicht vor, uns überholen zu lassen", stellte Schulz klar.

Zur Volume-Distribution sagte der Ingram-Frontmann: "Viele haben prophezeit, dass es für den Gejagten schwieriger ist als für den Jäger, doch sie müssen sich die Entwicklung der letzten Jahre einmal ansehen". Nun müssen Schulz und seine Truppe womöglich selbst zum Jäger werden.

Auch bei B.com herrscht Schweigen: "Kein Kommentar" heißt es aus Köln. Durch die Fusion könnten Actebis und Also verstärkt im B2C- und unteren B2B-Segment agieren, einem Marktumfeld, in dem sich B.com besonders wohl fühlt.

Laut Also liegt man mit dem kumulierten Actebis-Also-Umsatz von rund 6,4 Milliarden Euro in Europa auf Platz drei, knapp hinter Ingram Micro mit rund 6,8 Milliarden. Unangefochtene Nummer eins ist Tech Data mit 9 Milliarden. Auch hier muss man sich erst einmal mit der neuen Situation auseinandersetzen. Man werde sich zu gegebener zeit auf europäischer Ebene äußern, heißt es aus der Münchener Kistlerhofstraße. (awe)