Um sicher und anonym im Internet zu surfen oder Dienste in der Cloud zu nutzen, ist die Verwendung eines VPN-Dienstes (VPN = virtuelles privates Netzwerk) ideal. Interessant ist das auch für mobile Nutzer, die in öffentlichen WLANs surfen und über VPN ihre Daten besser schützen können.
Viele VPN-Anbieter stellen ihren Dienst eingeschränkt kostenlos zur Verfügung. Wollen Sie den Dienst jedoch umfassend und leistungsstark nutzen, kommen Sie in den meisten Fällen um ein kostenpflichtiges Konto nicht herum, was aber nur wenige Euro monatlich bedeutet. Mit allen Apps können Sie IP-Sperren umgehen, die den Zugang zu bestimmten Seiten verhindern. Die Apps sind alle englischsprachig, nur in wenigen Ausnahmen ist auch die Bedienung in Deutsch möglich. Generell können Sie davon ausgehen, dass bei den kostenlosen VPN-Apps nach einiger Zeit eine Zwangstrennung erfolgt und auch nur ein begrenztes Datenkontingent zur Verfügung steht. Die Datenmenge des Kontingents ist nicht fix, sondern kann sich jederzeit ändern.
VPN by Surfeasy
Die kostenlose App VPN by Surfeasy - Free WiFi Privacy & Security für iOS-Geräte baut Verbindungen zu VPN-Servern auf. Die Verbindung erfolgt über eine AES256-Verschlüsselung. Um den Dienst umfänglich und ohne Bremsen zu nutzen, müssen Sie ihn lizenzieren. Bis 250 MB Datenvolumen können Sie den Dienst ohne Registrierung nutzen. Der Anbieter stellt auch einen Client für Android zur Verfügung.
Hotspot Shield
Hotspot Shield gehört zu den bekanntesten VPN-Lösungen. Die App kostet knapp 5 US-Dollar im Monat und steht für Windows-Rechner und Macs zur Verfügung. Auch auf iOS-Geräten, Androiden und für Windows-Phone-8-Geräte lassen sich Clients herunterladen.
Nach dem Start der App können Sie über einen Assistenten ein Profil sowie die dazugehörigen Zertifikate installieren und einrichten. Danach aktivieren Sie das VPN. Ihr mobiles Gerät verbindet sich dann mit dem VPN, der Status – „Verbunden“ - und die Dauer der Verbindung werden in der App angezeigt. Die Verbindung zum VPN ist leider nicht immer stabil, aber Ihre Daten sind mit dieser App in unsicheren WLANs geschützt.
Mit der kostenlosen Erweiterung Hotspot Shield Free VPN Proxy installieren Sie in Google Chrome und Mozilla Firefox ein Add-on, mit dem Sie anonym im Internet surfen. Wenn Sie das Add-on aktiviert haben, baut es eine verschlüsselte Verbindung auf und leitet die Webanfragen über diese sichere Verbindung.
Auch die nächsten VPN-Apps bieten ähnliche Funktionen wie Hotspot Shield.
VyprVPN
VyprVPN funktioniert ähnlich wie die anderen Dienste in diesem Beitrag. Für die Verwendung benötigen Sie ein kostenloses Konto, mit dem Sie sich in der App anmelden. Dieser VPN-Anbieter gehört zu den wenigen, die Netflix unterstützen, zumindest in den meisten Ländern. VyprVPN gibt es für Windows, macOS X und Linux. Auf Smartphones lässt sich die App ebenfalls installieren. Hier stehen Apps für iOS und Android zur Verfügung.
Außerdem stellen die Entwickler Apps zur Verfügung, mit denen sich manche TV-Geräte anbinden lassen. Sinnvoll ist das, wenn auf dem Smart-TV zum Beispiel die Netflix-App installiert ist. Allerdings setzt die Einrichtung etwas Fachwissen und Experimentierfreude voraus. VyprVPN gehört zu den VPN-Tools, das auch die Installation auf alternativen Geräten unterstützt, etwa auf einigen Routern, QNAP-NAS-Systemen oder der Anonabox.
Tunnelbear Free VPN
Tunnelbear Free VPN erlaubt eine sichere Internetverbindung, nachdem Sie ein kostenloses Konto angelegt haben. Auch bei dieser App können Sie wählen, in welches Land Sie per VPN verbunden werden möchten und können so beispielsweise IP-Sperren umgehen. Der Client für Tunnelbear steht für Windows und macOS X zur Verfügung, aber auch für iOS und Android. Bis zu einem Datenvolumen von 500 MB können Sie den Dienst kostenlos nutzen. Benötigen Sie eine größere Datenmenge, bietet es sich an, auf ein Abo zu setzen, das Sie auf der Website abschließen können. Der Vorteil von Tunnelbear besteht vor allem in der schnellen und einfachen Einrichtung, die auch Einsteiger schnell durchführen können.
VPN Unlimited
Die App VPN Unlimited - Encrypted, Secure & Private Internet Connection for Anonymous Web Surfing baut auch in unsicheren WLANs VPN-Verbindungen in das Internet auf. Die App gibt es für Windows, Linux und macOS X. Verwenden Sie die App auf iPhones, können Sie die Verwaltung und den Verbindungsaufbau auch mit der Apple Watch durchführen. Weiter können Sie die App auf Android-Smartphones und -Tablets nutzen, genauso wie auf Geräten mit Windows Phone. Auch Apple TV wird durch eine App unterstützt.
VPN Assistent
VPN-Verbindungen auf Fritzboxen erlauben nicht nur den Zugang über Windows-Rechner, sondern binden auch Linux und macOS X sowie mobile Geräte mit iOS und Android an. Allerdings stellt AVM nur für Windows-Rechner sein Fernzugangstool zur Einrichtung von VPN-Verbindungen zur Verfügung. Mac-Anwender können das Tool VPN Assistent verwenden, das es für 2,99 Euro im App-Store gibt. Mit dem Tool können Sie macOS-X-Geräte schnell und einfach an Fritzbox-VPNs anbinden, ohne Konfigurationsdateien auf den Macs bearbeiten zu müssen.
OpenVPN Connect
Der VPN-Client für OpenVPN erlaubt die Verbindung an VPN-Server im Unternehmensnetzwerk. Damit Sie diesen Client nutzen können, müssen Sie entweder zu Hause oder im Unternehmen einen VPN-Server auf Basis der kostenlosen Opensource-Lösung OpenVPN betreiben. Einrichten lässt sich ein solcher VPN-Server auch auf Raspberry PIs, allerdings sind Einrichtung und Nutzung nicht einfach. OpenVPN Connect steht für iOS und Android zur Verfügung.
Tunnelblick
Das kostenlose Opensource-Tool Tunnelblick für macOS X ermöglicht eine einfache und schnelle Einrichtung von VPN-Verbindungen zu Unternehmen. Sie müssen für die Anbindung an Tunnelblick keine weiteren Erweiterungen installieren. Alles was zur Anbindung und Konfiguration notwendig ist, bringt das Installationspaket mit.
Overplay
Overplay steht für Windows, Linux, iOS, macOS und Android zur Verfügung und kostet etwa 5 US-Dollar monatlich. Das Besondere an Overplay ist, dass Sie Clients an das VPN anbinden können, ohne Software oder Apps installieren zu müssen. Für Nutzer, die auf ihren Rechnern keine Software installieren wollen oder dürfen, ist das eine Möglichkeit für den Aufbau einer VPN-Verbindung. Anleitungen dafür sowie für die Einrichtung stellen die Entwickler zur Verfügung.
Cyberghost VPN
Cyberghost VPN ist schnell eingerichtet. Die Oberfläche ist auch deutschsprachig verfügbar. Neben einem kostenlosen Client für Windows stehen Apps für Android und iPhone/iPad zur Verfügung. Installieren Sie solche Tools auf Windows-Rechnern, werden in den meisten Fällen zusätzliche Netzwerkverbindungen erstellt. Wer die kostenlose Version nutzt, muss sich in die Warteschlange einreihen. Bis die Verbindung aufgebaut wird, kann es einige Zeit dauern. Für eine jährliche Gebühr von 35 Euro dürfen Sie sich schnell verbinden und werden nicht zwangsgetrennt.
Okay Freedom VPN
Okay Freedom VPN ist werbefinanziert und steht kostenlos und auch in deutscher Sprache zur Verfügung. Die App bindet sich als Icon in den Traybereich der Taskleiste ein, wenn Sie die Software auf einem Windows-Rechner installieren. Über das Kontextmenü lässt sich das Tool jederzeit mit dem VPN verbinden. Okay Freedom VPN arbeitet ähnlich wie Cyberghost. Auch hier werden Anfragen über Proxyserver weitergeleitet und der Zugriff aus dem Hotspot blockiert. Der Ablauf ist immer der gleiche. Sie installieren die App, starten sie und die Verbindung baut sich auf. Der Rest erfolgt transparent.
Pritunl und Softether VPN Project
Neben OpenVPN sind die beiden Lösungen Pritunl und das Softether VPN Project ideal für den Aufbau von VPNs auf Basis eines Servers. Pritunl steht für Linux zur Verfügung, Softether VPN darüber hinaus noch als Server für Windows, FreeBSD, Solaris und macOS X. Allerdings brauchen Sie dazu einen eigenen Server, den Sie installieren müssen.
Pritunl nutzt das OpenVPN-Protokoll. Sie können also auf die verschiedenen OpenVPN-Apps setzen, die wir in diesem Beitrag vorgestellt haben. Die Installation erfolgt direkt in der entsprechenden Distribution oder durch die Installation der Pakete aus Github. Nach der Installation erfolgt die Einrichtung über ein Web-Interface. Pritunl ist leichter zu verwalten als OpenVPN und speichert seine Daten in einer Datenbank, nicht in Konfigurationsdateien. Dadurch lassen sich auch verteilte Installationen erstellen. Allerdings gehört zur Einrichtung durchaus einiges IT-Wissen.
Softether VPN lässt sich auch auf Windows-Servern installieren. Der Vorteil von Softether VPN ist die Verwaltung in der grafischen Oberfläche. Zur Authentifizierung können Unternehmen hier auf Active Directory setzen. In der grafischen Oberfläche lassen sich auch komplexe Szenarien umsetzen. Softether VPN können Sie mit Cloud-Diensten wie Microsoft Azure und Amazon Web Services betreiben, OpenVPN wird unterstützt.
Alternative: der Tor-Browser
Mit dem kostenlosen Tor-Browser-Paket erhalten Sie eine Open-Source-basierte Lösung, um auch ohne VPN unerkannt und relativ sicher im Internet zu surfen, vor allem in öffentlichen WLANs. Der Tor-Browser basiert auf Mozilla Firefox und steht für Windows, Linux und macOS X zur Verfügung.
Tor arbeitet mit Add-ons, die den Webverkehr absichern. Beispiele dafür sind Noscript, HTTPS-Everywhere, Torbutton und Torlauncher. Diese Add-ons aktivieren sich automatisch nach dem Entpacken. Sie müssen also selber nichts einstellen, damit Sie sicher surfen können. Die Browser-Umgebung startet mit „Start Tor Browser.exe“, und ein Assistent öffnet sich für die Anbindung an das Internet. Befindet sich der PC hinter einem Proxy-Server, können Sie die Verbindungsdaten während der Einrichtung festlegen. (PC-Welt)