Vergleichstest

Die besten Netbooks

03.04.2009 von Thomas Rau
Mehr Leistung für Netbooks? Gerade wurden die ersten Mini-Laptops mit Intels neuem Atom N280 in den Markt gebracht. Hier der große Test.

Mehr Leistung für Netbooks? Gerade wurden die ersten Mini-Laptops mit Intels neuem Atom N280 in den Markt gebracht. Doch unsere Tests zeigen: Bei den kleinen Notebooks sind andere Dinge, etwa die Akku-Laufzeit oder entspiegelte Displays, wichtiger als hohes Rechentempo.

Von Thomas Rau, PC-Welt

Testbericht

Intel schlägt zurück: VIA hat mit dem Nano U2250 einen Prozessor im Angebot, der dem Netbook-Platzhirsch Atom N270 ebenbürtig ist. Das kann Intel nicht auf sich sitzen lassen: Jetzt kommen die ersten Netbooks mit dem neuen Atom-Prozessor N280 auf den Markt. Eines davon - das Acer Aspire One D150 - platzierte sich neu in unserer Rangliste der besten Netbooks.

Intel Atom N280: Die neue Netbook-CPU
Der N280 arbeitet mit einer Taktrate von 1,67 GHz sowie einem Systemtakt von 667 MHz. Das ist ein klein wenig schneller als beim N270, der 1,6 GHz Taktrate und einen Systemtakt von 533 MHz aufbieten kann. Doch unsere Tests belegen, dass der neue Prozessor die Netbooks nicht schneller macht – der Tempozuwachs beträgt in allen Benchmarks nur wenige Prozent: In der Praxis werden Sie das nicht bemerken.

Der Akku macht den Unterschied
Auch mit dem Atom N280 gilt also: Die Rechenleistung von Netbooks bleibt mau. Ein guter Mini-Laptop muss nicht schnell, sondern ausdauernd sein. Auch hier setzt das Acer Aspire One D150 ein Zeichen: Mit einem großen 6-Zellen-Akku (5800 mAh) lief es in unseren Tests über acht Stunden – ein neuer Rekord. Der zweite Neuzugang in unserer Rangliste zeigt, wie es anders geht – und zwar viel schlechter: Das LG X110 läuft mit seinem mickrigen 3-Zellen-Akku nicht einmal zwei Stunden. Ob Acer seinen Laufzeit-Rekord allerdings behalten darf, ist fraglich – denn es liegt der Verdacht auf Akku-Doping vor: Scheinbar wird das Aspire One D150 auch mit einem etwas kleineren Akku (4400 mAh) verkauft. Sollten Sie sich für das das Mini-Notebook von Acer entscheiden, müssen Sie also genau hinschauen, welchen Ihr Modell mitbringt.

Das ideale Display: Hell und spiegelfrei
Beim Display schlägt sich das LG X110 aber besser als das Acer Aspire One D150: Der 10,2-Zoll-Bildschirm leuchtet über 200 cd/m2 hell und ist entspiegelt – perfekt für unterwegs. Denn damit können Sie auch unter freiem Himmel das Display problemlos ablesen. Das spiegelnde Display im Acer Aspire One D150 ist hingegen für Ausflüge weniger gut geeignet.

Die Netbooks der Zukunft
Die Mini-Laptops sind schon lange keine Spar-Notebooks mehr. Der durchschnittliche Preis hat sich bei 400 Euro eingependelt: Netbooks mit besserer Ausstattung – zum Beispiel einem 12-Zoll-Display wie das Samsung NC20 – oder einem integrierten UMTS-Modem wie das LG X110 – kosten teilweise sogar deutlich mehr. Die das ist sicher noch nicht das Ende – der Netbook-Jahrgang 2009 hat noch viele Überraschungen auf Lager: In diesem Jahr werden uns die Zwerge mit noch größeren Displays, Touchscreens, schnelleren Prozessoren und integrierten DVD-Brennern erfreuen.

Testsieger: Samsung NC10
Das Samsung-Netbook bietet nicht die längste Akkulaufzeit, nicht das hellste Display und nicht die üppigste Ausstattung. Aber es liegt in allen Disziplinen ganz weit vorne und bleibt deshalb unsere Kaufempfehlung bei Mini-Laptops: Das verdient es sich mit sieben Stunden Laufzeit, einem sehr guten 10,2-Zoll-Display, das auch für unterwegs taugt, und einer besonders tippfreundlichen Tastatur.

Preis-Tipp: Asus Eee PC 901
Mini-Laptops mit 8,9-Zoll-Bildschirm werden zu Auslaufmodellen – die kleinen Minis sind daher echte Schnäppchen für Anwender, die mit dem kleinen Display leben können. Den Konkurrenten im Billigsegment hat unser Preistipp, der Asus Eee PC 901, vor allem die lange Laufzeit voraus: Beim Surfen per WLAN sind rund sechs Stunden drin – übrigens funkt das WLAN-Modul mit dem schnellen Draft-N: In dieser Preisklasse ist das nicht selbstverständlich. Bluetooth hat der Eee PC 901 außerdem an Bord.

Design-Tipp: Asus S101
Der flache Netbook-Schönling eignet sich für Anwender, die ihren Mini-Laptop auch gerne mal in der Öffentlichkeit vorführen. Das Netbook ist überdies sehr leicht, leidet aber wie viele Eee PCs unter einem recht dunklen Display.

Auf der nächsten Seite erwarten Sie die besten Netbooks - Platz 1 bis 3.

Die besten Netbooks: Platz 1 bis 3

Samsung NC10

Platz 1: Samsung NC10 Das Samsung-Netbook kann am längsten – dank des 6-Zellen-Akkus sind fast acht Stunden Laufzeit drin. Auch die recht große Tastatur überzeugt. Weiterer Pluspunkt ist das helle und entspiegelte Display. 11n-WLAN und Bluetooth bietet das NC10 allerdings nicht. Und mit über 1,3 Kilogramm ist es ein bisschen schwerer als die meisten Netbooks.

Ausführlicher Testbericht: Samsung NC10
Aktuelle Preise: Samsung NC10

Acer Aspire One D150

Platz 2: Acer Aspire One D150 Das Acer-Netbook etabliert sich als neuer Ausdauer-König unter den Mini-Laptops - es läuft über acht Stunden ohne Netzstrom. Allerdings schafft es diesen Rekord nur mit dem großen Akku (5800mAh), den nicht jedes Modell mitbringt. Der neue Atom-Prozessor bringt in der Praxis nichts. Aber insgesamt überzeugt das Aspire One D150 durch ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Nur Kleinigkeiten muss man bekritteln - etwa das sehr helle, aber spiegelnde Display, die leicht federnde Tastatur oder die nur 12 Monate lange Garantie.

Ausführlicher Testbericht: Acer Aspire One D150

MSI Wind U100-1616XP Luxury Edition

Platz 3: MSI Wind U100-1616XP Luxury Edition Im Gegensatz zur Standard-Edition bringt die Luxusvariante des Wind U100 einen 6-Zellen-Akku mit. Damit behebt MSI die einzige Schwäche des Wind U100. Die Gewichtszunahme bleibt verschmerzbar – mit 1,28 Kilogramm ist das Wind U100 immer noch absolut mitnahmetauglich. Und Tastatur und Display spielen ohnehin in der Netbook-Spitzenklasse.

Ausführlicher Testbericht: MSI Wind U100-1616XP Luxury Edition
Aktuelle Preise: MSI Wind U100-1616XP Luxury Edition

Die Plätze 4 bis 6 finden Sie auf der nächsten Seite.

Die besten Netbooks: Platz 4 bis 6

Samsung NC20

Platz 4: Samsung NC20 Gleich zwei Neuheiten bringt das Samsung-Netbook mit. Es ist eines der ersten Mini-Laptops mit 12-Zoll-Display. Und Samsung setzt beim Prozessor auf den VIA Nano statt auf Intels Atom. Bei Rechenleistung und Akkulaufzeit liegt das NC20 aber gleichauf mit den meisten Netbooks. Auch bei Hardware- und Schnittstellen-Ausstattung gibt es kaum Unterschiede: Den Aufpreis von rund 100 Euro gegenüber einem 10-Zoll-Netbook zahlen Sie beim Samsung NC20 vor allem für die größere Displaydiagonale und die höhere Auflösung. Außerdem ist die Tastatur tippfreundlicher als bei den meisten Netbooks.

Ausführlicher Testbericht: Samsung NC20

Packard Bell Dot

Platz 5: Packard Bell Dot Das Netbook mit 8,9-Zoll-Dispay besticht durch seine lange Akkulaufzeit - über sieben Stunden sind dank 6-Zellen-Akku drin. Dafür ist das Dot mit 1240 Gramm aber kein echtes Leichtgewicht. Das spiegelnde Display ist wenig ergonomisch und für draußen nicht hell genug. Der Lüfter dreht sich häufig und stört dann in ruhiger Umgebung die Konzentration. Die Tastatur vermittelt ein gutes Schreibgefühl. Beim Touchpad muss man sich daran gewöhnen, dass die Maustasten neben und nicht unter dem Touchpadfeld liegen.

Ausführlicher Testbericht: Packard Bell Dot

Asus Eee PC 1000H

Platz 6: Asus Eee PC 1000H Der Eee PC mit 10,2-Zoll-Display macht viele Mängel der kleineren Vorgänger wett - er hat ein helles Display, das man auch draußen nutzen kann, eine große, tipptaugliche Tastatur und viel Speicherplatz. Außerdem bringt er einen 6-Zellen-Akku mit. Dadurch wird er aber unverhältnismäßig schwer für ein Netbook - er wiegt satte 1,42 Kilogramm.

Ausführlicher Testbericht: Asus Eee PC 1000H

Auf Seite 4 folgen die Plätze 7 bis 10.

Die besten Netbooks: Platz 7 bis 10

Asus Eee PC 1002HA

Platz 7: Asus Eee PC 1002HA Im eleganten und stabilen Edelstahl-Gehäuse des Eee PC 1002HA steckt ein ganz normales Netbook – und zwar eines mit einem ziemlich mauen Display. Immerhin überzeugte der neue Eee PC bei Akkulaufzeit und Tastatur: Doch auch hier bietet er nicht mehr als andere, deutlich günstigere Netbooks. Den Aufpreis bezahlen Sie also ausschließlich für die solide Verarbeitung – die ist das Geld aber auf jeden Fall wert.

Ausführlicher Testbericht: Asus Eee PC 1002HA

Asus Eee PC S101
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Platz 8: Asus Eee PC S101 Der Netbook-Schönling hebt sich durch sein hochwertiges Design von der Konkurrenz ab. Für ein 10-Zoll-Netbook ist er mit 1100 Gramm außerdem erstaunlich leicht. Auch mit der stabilen Tastatur und der schnellen, aber kleinen Flash-Festplatte kann der Eee PC S101 Pluspunkte sammeln. Das dunkle Display enttäuscht aber und der Preis ist hoch.

Ausführlicher Testbericht: Asus Eee PC 101

LG X110

Platz 9 LG X110 Zu einem Top-Netbook fehlt dem LG X110 eine konkurrenzfähige Akkulaufzeit - ohne Netzstrom läuft es nicht einmal zwei Stunden. Und nicht mal mit einem geringen Gewicht kann der Mini-Laptop punkten. Immerhin bietet der LG X110 eines der besten Netbook-Displays und eine ordentliche Ausstattung - unter anderem mit UMTS-Modem.

Ausführlicher Testbericht: LG X110

Lenovo Ideapad S10e

Platz 10: Lenovo Ideapad S10e Ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis zeichnet das rote Netbook von Lenovo aus. Die Akkulaufzeit stimmt und die Tastatur sorgt für ein angenehmes Schreibgefühl. Allerdings ist das spiegelnde Display nicht Outdoor-tauglich. Und beim WLAN bietet das Netbook nur 11g- statt des aktuellen 11n. Für Eilige baut Lenovo einen Schnellstartmodus ein: Das Netbook bootet bereits nach rund 12 Sekunden in ein Mini-Linux, das Programme zum Surfen, Chatten und Musikhören mitbringt.

Ausführlicher Testbericht: Lenovo Ideapad S10e (PC-Welt) (wl)