Beim Thema Sicherheit denken viele vor allem an Übergriffe aus dem Internet und an die daraus folgenden Einschränkungen für den Anwender durch Viren oder Trojaner. Zu deren Abwehr werden Antivirenprogramme eingesetzt. Frei verfügbare gibt es zuhauf. im Internet werden sie zum Download angeboten. Und da der Zugang zum Web längst nicht mehr auf den Windows-Desktop beschränkt ist, sondern auch alle Spielarten der mobilen Geräte erfasst hat, werden diese ebenso via Internet angegriffen.
Auch wenn Sie nur wenig online "unterwegs" und kaum der Gefahr ausgesetzt sind, sich auf mysteriösen Webseiten zu infizieren, sollten Sie eines bedenken: Man wird Sie finden! Rechner, die eine Internetverbindung aufweisen sind ständigen Angriffen und Besuchern aus dem World Wide Web ausgesetzt, auch wenn diese Geräte beziehungsweise der Anwender kaum aktiven Internetkontakt haben. Die Hersteller der Antivirenprogramme bieten daher ihre Software nicht nur für Windows, sondern auch für Smartphones, Tablets und andere Mobile Devices an.
Es finden sich Sicherheits-Tools für das iPhone von Apple mit iOS, den Blackberry von RIM und die Armada der Android-betriebenen Systeme im Web. In der Regel gibt es diese Toolkits auch als Gratisversionen. Darüber hinaus bieten fast alle Hersteller käuflich erwerbbare Versionen ihrer Antivirensysteme an.
Der Unterschied zwischen den kostenlosen Virenschutzprogrammen und den Bezahlversionen liegt entweder in der Dauer der Nutzungsmöglichkeit oder im Funktionsumfang der Programme. Meist sind die kostenlosen Versionen auf 30 Tage beschränkt, oder sie weisen ein reduziertes Einsatzspektrum auf.
AVG Anti-Virus Free Edition 2014
AVG offeriert auf seiner Website zwei Versionen seines Antiviren-Tools Antivirus 2014: eine Version zum kostenlosen Download für Windows XP, Vista, 7 und 8 und eine weitere Bezahlversion für 29,95 Euro. Auf der Startseite ist der Unterschied zwischen den beiden Versionen aber nicht erkennbar. Laut Hersteller nutzen 187.000.000 Anwender die Tools von AVG. Neben dem Antivirenprodukt bietet AVG auch einen erweiterten Internetschutz namens AVG Internet Security 2014.
Einrichten der Software
Bei diesem Test haben wir uns für die kostenlose Version von AVG Antivirus 2014 entschieden. Diese ist als Download verfügbar. Die 4,21 MB große Datei ist schnell geladen und installiert, das Setup der Anwendung in wenigen Minuten abgeschlossen. Es sind lediglich die Sprache zu wählen und die Lizenzvereinbarungen zu betätigen. Wir haben uns für Deutsch entschieden. Das Setup unterstützt ferner eine Expressinstallation und die benutzerdefinierte Installation der Software. Beim Setup der Antivirensoftware wird eine AVG-Nation-Toolbar eingerichtet, also eine Suchmaschine von AVG. Nach dem Setup des Basismoduls werden weitere 45,8 MB aus dem Internet geladen und installiert. Auch hierbei sind keine besonderen Ereignisse aufgetreten.
Funktionen und Bedienung
Nach dem Setup findet sich in der Startleiste der Eintrag zu AVG. Die Verwaltungskonsole von AVG Antivirus ist modern, aufgeräumt sowie klar und im Stile der Kachel angeordnet. Der Schutz ist in zehn Bereiche (= Kacheln) aufgeteilt. Dazu zählen unter anderem
• Computer: zur generellen Überwachung des Rechners;
• Surfen im Web: für den Internetzugang mit Browser;
• Identität: zur Sicherung der eignen Identität;
• E-Mails: Überwachung des Mail-Verkehrs;
• Firewall: Sicherheit des Rechnerzugangs;
• PC Analyzer: untersucht den Rechner und dessen Leistung.
Die eigentliche Verwaltung mit Virenscanner und weiteren Funktionen ist schlüssig und übersichtlich. Auf der Hauptseite der Verwaltungsmaske zeigt sich nun auch der Unterschied zwischen der kostenlosen und der käuflich erwerbbaren Version. Die kostenlose ist eine 30-Tage-Version. Da es sich bei der Freeware also offensichtlich um eine zeitlich begrenzte Vollversion handelt, gehen wir davon aus, dass der Umfang der Sicherheitsfunktionen mit jener der Vollversion vergleichbar ist.
Im Test haben wir anschließend den PC-Analyser angestoßen. Er prüft unter anderem die Registry, die Fragmentierung, beschädigte Verknüpfungen und Junk-Dateien. Über die Ergebnisse des PC Analyzer waren wir überrascht: Er meldete jede Menge Fehler, obgleich es sich bei dem System um eine relativ neues System mit nur wenigen Softwareinstallationen und -aktivitäten handelte. Zur Behebung der Fehler sollte man ein weiteres Tool von AVG TuneUp laden und ausführen. Darauf haben wir aber verzichtet.
Panda Cloud Antivirus Free 2.0
Auch Panda bietet mehrere Produkte und Varianten auf seiner Webseite an. Dies sind unter anderem:
• Panda Antivirus 2014,
• Panda Internet Security 2014 und
• Panda Global Protection 2014.
Zum Testen haben wir uns für die kostenlose Version des Panda Antivirus Pro 2014 entschieden
Einrichten der Software
Zuerst muss eine 1,1 MB umfassende Installer-Datei geladen und auf dem Zielsystem eingerichtet werden. Nach Bestätigung der Lizenzvereinbarungen und Auswahl der Sprache erfolgt der eigentliche Download der Dateien und Programme. Auch dies ist relativ schnell passiert. Der Setup der Software ist wenig spektakulär und rasch durchlaufen.
Funktionen und Bedienung
Die Verwaltungsoberfläche von Panda Antivirus ist modern. Die Sicherheitssoftware nutzt das Kachel-Interface, wie es in Windows 8 verwendet wird. Auf der Startseite zeigt die Software Kacheln, die mit Scan, Berichte, Services, Quarantäne, Antivirus und Firewall umschrieben sind. Dies sind gleichzeitig die wichtigsten Funktionen der Panda Software. Aktiviert man die Scan-Kachel, so zeigen sich weitere Kacheln. In diesen ist der Scan nun genauer zu präzisieren. Mitunter müssen einzelne Module aber nachinstalliert werden, wie beispielsweise die Firewall. Die Bedienung ist einfach und klar. Rechts findet sich eine weitere Kachel. Sie ermöglicht eine weitere Optimierung der Sicherheitsfunktionen.
Kingsoft Antivirus 2014
Kingsoft Antivirus 2014 wird als RAR-File angeboten. Die Software wird durch den Download-Prozess in mehreren Abschnitten parallel geladen. Das Ergebnis ist ein circa 17 Mbyte großer RAR-File, der zuerst zu entpacken ist. Das Setup ist schnell durchlaufen. Es kennt zwei Modi: Quick und Custom (benutzerdefiniert). Nach dessen Setup kann es auch schon losgehen.
Funktionen und Bedienung
Die Verwaltung von Kingsoft ist selbsterklärend. In der Hauptkonsole bietet Kingsoft Antivirus eine Rechneruntersuchung an. Zu Beginn der weiteren Untersuchung sollte man Virusdefinitionen updaten. Sie werden von der Kingsoft-Webseite geladen. Das Update der Virendefinitionen klappt reibungslos.
Am linken Rand der Konsole sind Reiter angebracht, mit denen man weitere Einstellungen vornehmen kann. Kingsoft Antivirus unterscheidet zwischen Full Scan, Quick Scan und Custom Scan. Wir haben zuerst den QuickScan angestoßen. Die Anzeige passt nicht so recht: Obwohl der Fortschrittsbalken bei 99 Prozent angekommen ist, sind noch circa 50 Prozent der Files zu scannen. Dies ist aber nur ein Fehler des grafischen Updates. Kingsoft Antivirus untersucht den Rechner vollständig. Anschließend liefert es seine Ergebnisse in "Scan Result". Dies sind Informationen zur Bedrohung und zum Zustand des Rechners.
Weitere Möglichkeiten von Kingsoft finden sich unter dem Reiter Settings. "Monitor" überwacht das Gerät, "Protection" sorgt für den Schutz des Rechners, und "Cloud Security" unterstützt beim Zugriff auf Cloud-Dienste.
Avira AntiVir Free 2014
Avira bietet auf seiner Website drei Versionen seiner Sicherheits-Tools: eine kostenlose Version zum freien Download mit PC-Kernschutz, eine Antivirus Suite für 29,95 Euro und eine Internet Security Suite für 44,95 Euro. Die Antivirensoftware schützt auch Smartphones und andere mobile Geräte. Dazu offeriert Avira zwei Versionen für Android und iPhone auf seiner Homepage.
Einrichten der Software
Zum Testen haben wir uns für die kostenlose Version von Avira AntiVir Free 2014 entschieden. Sie ist als Download verfügbar. Die gut 4 MB große Datei ist schnell geladen und installiert. Das Setup der Anwendung wird in mehrere Stufen ausgeführt. Nach dem Einrichten des Basismoduls ist der Rechner neu zu starten. Anschließend führt die Setup-Prozedur weitere Konfigurationsschritte aus und lädt schließlich die nächsten Softwaremodule nach.
Funktionen und Bedienung
Die Verwaltungskonsole von Avira Antivirus ist aufgeräumt. Auf der linken Seite sind die Sicherheitsmodule und Sicherheitsfunktionen eingeblendet. Avira Antivirus zeigt in diese Navigationsleiste die Einträge für die folgenden Sicherheitsmodule: In der Gruppe PC-Sicherheit sind dies ein Systemscanner und ein Echtzeitscanner, in der Gruppe Internetsicherheit finden sich die Einträge Firewall, Browser-Schutz und E-Mail-Schutz, unter Kinder Kinderschutz mit Sozialen Netzwerken und sicherem Surfen. Die Gruppe Mobiler Schutz liefert Sicherheit für Android-Smartphones. Unter der letzten Gruppe Verwaltung sind allgemeine Einstellungen und Verwaltungstätigkeiten vorzunehmen. Der Umfang der Module hängt zudem von der gewählten Version ab. Zum Umfang gehört auch "Luke Filewalker". Er durchsucht die Registry auf böswillige Einträge.
Avast Free Antivirus
Avast bietet mehrere Produkte und Varianten auf seiner Webseite an. Dies sind unter anderem:
• Avast Free Antivirus,
• Avast Internet Security 2014 und
• Avast Premier.
Avast Antivirus ist auch als kostenlose Testversion mit einer Laufzeit von 30 Tagen verfügbar. Diese haben wir für unseren Test verwendet. Die Installation geht in mehreren Schritten vonstatten, ist aber bald durchlaufen. Es gibt zwei Installationsvarianten: Standard und benutzerdefiniert.
Zum Umfang von Avast gehören zudem mehrere Werkzeuge, wie etwa eine Sandbox, ein Browser Cleaner oder eine SafeZone für sicheres Surfen.
Funktionen und Bedienung
Nach dem Setup wird eine Anleitung angezeigt, die in die Möglichkeiten und den Gebrauch der Software einführt. Die Benutzung des Sicherheits-Tools ist einfach und intuitiv. Auf der linken Seite sind die Funktionen von Avast in Reitern eingeblendet. Darin befinden sich unter anderem die Rubriken Status, Überprüfung, Werkzeuge, Shop, Meine Geräte, Statistiken, Einstellungen und Hilfe. Neu im Paket ist die Sprachunterstützung, an die man sich erst mal gewöhnen muss: Die Software gibt Meldungen am Rechnerlautsprecher aus.
Trend Micro Antivirus Titanium Antivirus+
Trend Micro offeriert auf seiner Website mehrere Sicherheitsprodukte. Dazu gehört unter anderem Trend Micro Antivirus Titanium Antivirus+. Der Hersteller unterstützt mit seinen Produkten eine breite Palette an Betriebssystemen. Die freien Versionen sind für die Betriebssysteme Windows, Android und iOS sowie für Macintosh verfügbar.
Einrichten der Software
Der Download der Software von der Homepage ist schnell erledigt. Beim Setup der Vollversion ist die Seriennummer einzutippen, bei der Testversion wird eine solche nicht verlangt. Anschließend findet sich ein Link auf dem Desktop des Rechners. Wird dieser aktiviert, so werden weitere Module aus dem Internet nachgeladen.
Funktionen und Bedienung
Die Hauptkonsole von Trend Micro Antivirus Titanium Antivirus+ ist einfach und selbsterklärend. Die beiden Reiter sind mit "Überblick" und "PC/Mobile" überschrieben. Letzterer schützt Tablets und Smartphones. Zu den Sicherheitsfunktionen gehören unter anderem die Suche nach Viren- und Spyware, der Schutz des Internetzugangs und des Mail-Verkehrs, Spam-Filter sowie der Schutz des Netzwerks. Mehrere Konfigurationseinstellungen erlauben es, das System individuell an die eigenen Anforderungen anzupassen. (hal)