Online-Speicher alias Cloud-Speicher sind praktisch. Von jedem Desktop-PC, Notebook, Tablet oder Smartphone kann man via Internet auf seine Daten zugreifen. Und diese Dateien seinen Freunden und Kollegen zur Verfügung stellen. Einfach die Urlaubsfotos in die Cloud hochladen und den Link dazu an Freunde schicken. Oder die Lieblingsmusik als MP3s zentral in der Cloud speichern und dann überall und jederzeit anhören, ohne dass man den Speicher des Smartphones damit verstopft. Das Beste: Die meisten Cloudspeicher sind kostenlos. Und man muss keineswegs zu Google Drive, Microsoft Onedrive oder Dropbox greifen. Nein, auch in Deutschland gibt es viele kostenlose Cloudspeicher wie Telekom Cloud, Hidrive Free, Web.de oder MyTuxedo.
Cloud-Speicher: Besonders wichtige Dateien offline speichern
Doch diese Freiheit hat ihren Preis: Ihre Daten liegen auf fremden Servern und werden bei Upload und Download durch das Internet geschleust. Deshalb sollten Sie a) wirklich „lebensnotwendige“ Dateien überhaupt nicht im Web speichern. Sondern davon Backups auf externe Festplatten und USB-Sticks machen und diese an unterschiedlichen Standorten aufbewahren. Die Datenträger beziehungsweise Dateien verschlüsseln Sie natürlich.
Starke Verschlüsselung bei Cloud-Speichern wichtig
Alle anderen Dateien, die Sie oft von unterwegs oder auf unterschiedlichen Geräten nutzen wollen oder müssen, können Sie auf Cloud-Speicher legen. Doch verschlüsseln Sie unbedingt alle wichtigen Dateien vor dem Hochladen. Bei der Verschlüsselung sollten Sie darauf achten, dass idealerweise AES-256-Bit verwendet wird. Wichtig: Die Daten müssen bereits auf dem Client des Nutzers verschlüsselt werden. Und der Cloudbetreiber darf keinen Schlüssel zum Entschlüsseln der Daten besitzen.
Sicheres Passwort
Benutzen Sie für den Zugang zu Ihrem Cloudspeicher ein starkes Passwort. Wenn Sie eine starke Verschlüsselung und ein starkes Passwort verwenden, dann sollten Ihre Daten nach derzeitigem Ermessen sicher sein vor unautorisiertem Gebrauch.
Serverstandort der Cloud-Speicher in Deutschland? Das spricht dafür
Neben Hackern und Datendieben, die sich vom Standort eines Servers und den dafür geltenden Datenschutzbestimmungen nicht beeindrucken lassen, stellen auch staatliche Sicherheitsorgane eine mögliche Gefahr für Ihre Daten dar. Privatsphäre ist ein Grundrecht, selbst wer nichts zu verbergen hat, muss niemanden in seine privaten Daten schauen lassen.
Da derzeit die NSA und die mit ihr kooperierenden Geheimdienste wie der britische GCHQ offensichtlich die größte Datensammelwut zeigen und ihnen der Patriot Act das auch erlaubt, macht es Sinn, den Serverstandort nicht in den USA zu wählen. Womit OneDrive von Microsoft, Google Drive, Dropbox und auch Box und natürlich auf iCloud von Apple als Cloud-Speicher schon mal ausscheiden. Das EuGH hat vor einiger Zeit in einem Urteil festgestellt, dass personenbezogene Daten von europäischen Bürgern in den USA nicht ausreichend vor staatlichem Zugriff geschützt sind.
Es gibt aber auch noch andere Gründe, die gegen einen Serverstandort in den USA sprechen: Die Vermarktungsabsichten von US-Unternehmen. Gerade Googles Geschäftsprinzip basiert darauf, dass die Daten seiner Nutzer das Geschäft sind. Wer nicht möchte, dass seine in die Cloud hochgeladenen Dateien für die Zwecke von Unternehmen verwendet werden, sollte US-Server wegen der in den USA oft sehr laschen Datenschutzbestimmungen von vornherein meiden. Hier nur mal das Beispiel Facebook: „Wir nutzen uns zur Verfügung stehende Informationen um unsere Werbe- und Messsysteme zu verbessern, damit wir dir auf unseren Diensten und außerhalb dieser relevante Werbeanzeigen anzeigen und die Wirksamkeit und Reichweite von Werbeanzeigen und Dienstleistungen messen können.“
Wer also die NSA und andere US-Sicherheitsbehörden zumindest einigermaßen von seinen Daten fernhalten möchte, sollte seine Dateien bei einem Unternehmen hosten, dessen Server in Deutschland stehen und die den deutschen Datenschutzbestimmungen unterliegen. Trotzdem sollten Sie auch dort alle Dateien vor dem Hochladen verschlüsseln. Denn erstens dürfen auch deutsche Behörden auf Daten zugreifen, wenn ein richterlicher Beschluss vorliegt. Und zweitens kann man nie ausschließen, ob sich die NSA nicht doch irgendwie Zugriff verschafft. Drittens können die in Deutschland stehenden Server auch schlicht gehackt werden. Das Beispiel 1blu beweist, dass dieses Risiko durchaus Realität werden kann. Mit der Wahl eines in Deutschland stehenden Cloud-Speichers reduzieren Sie also lediglich das Risiko etwas, dass fremde Spurnasen in Ihren Daten schnüffeln, absolute Sicherheit haben Sie damit aber nicht.
Cloud-Speicher können schnell verschwinden
Achtung: Ein Online-Speicheranbieter kann jederzeit verschwinden. Weil er insolvent wird. Oder erkennt, dass sich das Geschäft nicht lohnt und diesen Geschäftsbereich kurzerhand aufgibt. Wie die Beispiele Gigabank oder Ubuntu One zeigen, das Canonical am 1. Juni 2014 eingestellt hat. Weitere solche eingestellte Onlinespeicher sind Wuala sowie Cloudsafe sowie Younited von F-Secure. Es empfiehlt sich also bei der Wahl eines Cloudspeicheranbieters eher zu großen Konzernen zu greifen, falls einem das längerfristige Fortbestehen besonders wichtig ist. Wie es bei der Telekom Cloud. Hidrive (dessen Betreiber Strato gehört zur Deutschen Telekom) und Web.de/GMX (1und1) der Fall ist.
Speichern Sie deshalb die wichtigsten Daten zusätzlich auf einer externen Festplatte, die Sie an einem sicheren Ort verwahren.
Auf der nächsten Seite stellen wir Ihnen Cloudspeicher beziehungsweise Onlinespeicher mit Serverstandort in Deutschland vor. Diese Onlinespeicherdienste sind zumindest in der Standardversion kostenlos. Für sie gelten die deutschen Datenschutzbestimmungen.
Hinweis: Anbieter wie All-inkl.com alias Neue Medien Münnich haben wir in unsere Zusammenstellung nicht aufgenommen, weil es sich dabei um einen Webseiten-Hoster handelt. Ebenso haben wir Online-Speicher wie den von Kabel Deutschland (Vodafone) weggelassen, wenn diese nur Benutzern eines Internetzugangs des jeweiligen Unternehmens zur Verfügung stehen.
Zum Vergleich, damit Sie die Größe des Onlinespeichers bei den folgenden deutschen Anbietern einordnen können: Google Drive stellt standardmäßig 15 GB bereit, bei Dropbox sind es 2 GB, die sich aber mit verschiedenen Tricks erweitern lassen. Und Microsoft Onedrive bietet ebenfalls 15 GB an kostenlosem Cloudspeicher.
Und nun zu den kostenlosen Cloudspeichern aus Deutschland wie zum Beispiel Telekom Cloud, Strato HiDrive Free, Web.de oder MyTuxedo. Auf der nächsten Seite stellen wir Ihnen diese und noch einige weitere Onlinespeicher ausführlich vor.
Platz 1: Telekom Cloud - satte 25+1 GB gratis
Die Deutsche Telekom stellt mit der Telekom Cloud einen kostenlosen Online-Speicher in Deutschland für jeden interessierten Nutzer zur Verfügung. Sie müssen also kein Telekom-Kunde sein, um die Telekom Cloud gratis nutzen zu können.
Die Telekom Cloud lockt mit großzügigen 25 GB Onlinespeicherplatz, zu dem noch 1 GB Speicher nur für Mails kommt. Einzige Voraussetzung: Sie müssen sich für eine kostenlose Mailadresse registrieren.
Die Telekom wirbt mit Serverstandort Deutschland und deutschen Datenschutzgesetzen. Zudem erfolgen die Uploads und Downloads sowie der Mailversand per AES-128-Bit-SSL-Verschlüsselung, nicht aber mit 256 Bit. Passende Apps gibt es für iOS und Android, außerdem stellt die Deutsche Telekom einen Basis Spam- und Virenschutz für das Mailpostfach zur Verfügung.
Für Kunden der Telekom, also beispielsweise Benutzer eines DSL-Zugangs der Telekom, steht die Telekom Cloud als kostenloser Onlinespeicher ebenfalls zur Verfügung. Und nur für Telekomkunden ist kostenlos eine Synchronisierungsfunktion in der Telekom Cloud für Smartphone, Tablet und PC enthalten. Telekom-Kunden können aber zusätzlich auch noch gegen Aufpreis diese 26 GB um bis zu 100 GB Speicherplatz für Dateien und 15 GB für Mails erweitern. Das kostet dann bis zu 9,95 Euro pro Monat. Darin enthalten ist ein erweiterter Spam- und Virenschutz.
Platz 2: Web.de (und GMX) - zwischen 2 GB und 10 GB gratis
Wer eine web.de-Mailadresse besitzt, kann auch den damit verbundenen Online-Speicher kostenlos verwenden. 2 GB stehen jedem Freemail-Nutzer automatisch gratis in der Cloud zur Verfügung.
Der Zugriff für Upload und Download erfolgt per Webfrontend – das man für den Freemaildienst ja vermutlich ohnehin nutzt.
Es lassen sich Bilder, Videos, Musikdateien und Dokumente in den Cloudspeicher hochladen und mit Freunden teilen. Für Windows-PCs und Android-Smartphones, iPhones und Windows Phone gibt es Apps.
Die mageren 2 GB Onlinespeicherplatz können Sie flugs um 4 GB erweitern, wenn Sie den Windows-Client für Windows XP Home, Windows XP Professional, Windows Vista, Windows 7, Windows 8 und Windows 10 installieren. Die Anwendung integriert den Web.de-Online-Speicher in den Windows-Explorer. Dateien, die Sie auf dieses Laufwerk schieben, werden automatisch mit dem Onlinespeicher synchronisiert. Noch mal 4 GB Gratis-Speicher bekommen Sie, wenn Sie auch noch eine der Apps für Android ,iPhone und iPad für den Web.de-Speicher verwenden.
Web.de stellt also insgesamt 10 GB kostenlosen Onlinespeicherplatz zur Verfügung: 2 GB + 4 GB für den Windows-Client + 4 GB für eine Mobile-App.
Das reicht immer noch nicht? Für 99 Cent pro Monat kann man 50 GB Speicherplatz dazu kaufen, 100 GB pro Monat gibt es für 1,99 Euro.
Die Server von Web.de befinden sich im Rechenzentrum des Mutterkonzerns 1und1. Sie stehen in Deutschland und unterliegen der deutschen Datenschutzgesetzgebung.
Übrigens: GMX gehört ebenso wie Web.de/Freemail zum 1und1-Konzern. Somit gilt auch für den Online-Speicher von GMX, der Mediacenter heißt, die Formel „2 GB + 4 GB + 4 GB = 10 GB“. Also 2 GB gratis für alle Nutzer und jeweils 4 GB gibt es zusätzlich, wenn man einen Desktop-Client und eine App installiert. Natürlich ist auch GMX ein Onlinespeicher aus Deutschland mit deutschen Datenschutzbestimmungen.
Platz 3: MyTuxedo - neuer Herausforderer lockt mit 10 GB gratis
Tuxedo ist ein Unternehmen aus Königsbrunn bei Augsburg, das vor allem PCs und Notebooks mit vorinstalliertem Linux-Distributionen anbietet. Auch Dual-Boot-fähige Rechner mit Linux und Windows kann man bei Tuxedo erwerben.
Der Clou der Tuxedo-Maschinen: Damit das Linux auf den Rechnern optimal läuft und sich auch alle Funktionstasten verwenden lassen, passt Tuxedo die verwendeten Linux-Distributionen mit eigenen Skripten an die vorhandene Hardware an. Dadurch spielen Hardware und Linux-OS sofort nach dem Einschalten des Gerätes einwandfrei zusammen und man kann vom Stand weg produktiv arbeiten, wie unser Langzeitpraxistest mit zwei Tuxedo-Notebooks zeigt. Dass sich diese vielen Optimierungsmaßnahmen für den Anwender lohnen, zeigen auch unsere Hardware-Tests von Tuxedo-Geräten.
Cloud-Dienst mit Servern in Königsbrunn und Falkenstein
Als zusätzlichen Mehrwert für alle Käufer eines Tuxedo-PCs oder -Notebooks hat das Ottobrunner Unternehmen einen eigenen Cloud-Speicher-Dienst namens MyTuxedo auf die Beine gestellt. Er ist seit dem 19. Oktober 2015 frei geschaltet und steht allen Tuxedo-Kunden zur Verfügung. 10 GB Online-Speicherplatz gibt es kostenlos für Tuxedo-Kunden. MyTuxedo nutzt als technische Basis die bekannte Private-Cloud-Lösung Owncloud.
Die Server von MyTuxedo stehen bei dem bekannten Hoster Hetzner im pfälzischen Falkenstein. Außerdem gibt es einen Backupserver in Königsbrunn (bei Augsburg) in der Firmenzentrale von Tuxedo. Tuxedo wirbt ausdrücklich mit dem Serverstandort Deutschland und den damit verbundenen Datenschutzbestimmungen der Bundesrepublik Deutschland.
Jeder Käufer eines Tuxedo-PCs oder -Notebooks bekommt 10 GB kostenlosen Speicherplatz auf MyTuxedo. Die Weitergabe der Zugangscodes ist jederzeit gestattet, es können also auch nicht Tuxedo-Kunden Speicherplatz auf MyTuxedo erwerben, wenn sie von einem Tuxedo-Kunden den Code bekommen. Tuxedo plant aber den Cloudspeicher-Dienst zu einem späteren Zeitpunkt auch für Nicht-Kunden zugänglich zu machen. Das ist aber noch Zukunftsmusik.
Für die Anmeldung bei MyTuxedo legt Tuxedo ein Kärtchen mit einer Registrierungsnummer jedem Tuxedo-Gerät bei. Mit dieser Nummer können Sie sich auf https://www.mytuxedo.de/ registrieren und ein Konto anlegen. Die Registrierung und die Nutzung der 10 GB ist dauerhaft kostenlos, wer noch mehr Speicherplatz benötigt, soll demnächst welchen dazu kaufen können. Das Preismodell für die Speicher-Upgrades steht aber noch nicht fest.
Wer mehrere Tuxedo-Geräte wie beispielsweise ein Infinitybookbesitzt, kann die 10 GB pro Gerät zu einem Account zusammenfassen. Und kommt also zum Beispiel mit einem Tuxedo-PC und einem Tuxedo-Notebook auf zusammen 20 GB Gratis-Onlinespeicher.
Tipp: Tuxedo-Bestandskunden können noch bis zu drei Jahre nach dem Kauf einen Key von Tuxedo anfordern. Wenn man sich also vor 36 Monaten einen Tuxedo gekauft hat, genügt eine Mail mit der Bestellnummer und Tuxedo übersendet einen entsprechenden Zugangscode.
Der Zugriff auf MyTuxedo erfolgt via Webfrontend. Das Browser-Theme der MyTuxedo-Cloud ist so angelegt, dass man es auch auf mobilen Geräten betrachten kann. Tuxedo stellt aber auch Clients für Windows, MacOS und natürlich Linux sowie für Android und iOS zum Download bereit.
Eine öffentliche Freigabe von Dateien und Ordnern ist grundsätzlich nicht gestattet und wird es auch nicht geben. Tuxedo möchte verhindern, dass mit seinem Dienst Filesharing betrieben wird. Es wird also keine Möglichkeit geben eine Datei hochzuladen und dann einen öffentlichen Link irgendwo hin zu posten. Die Möglichkeit Dateien für andere MyTuxedo-Nutzer frei zu geben ist aber geplant und kommt in Kürze
Ein Kalender, eine Kontaktverwaltung und eine Bilddatenbank gehören mit zur Ausstattung, ein vorhandenes Mailkonto kann ebenfalls mit MyTuxedo verknüpft und dann via Webfrontend abgefragt werden. Außerdem gibt es eine Übersicht über alle Aktivitäten des Benutzers. Ein Aufgabenplaner und ein Passwortspeicher samt Passwortgenerator runden das Angebot ab. Tuxedo plant außerdem noch einen MP3-Player zu integrieren, um neben Videos und Bildern auch MP3s direkt über den Browser streamen zu können.
Eine einfache Online-Textverarbeitung, die Dateien im plattformübergreifenden ODT-Format erzeugt, steht ebenfalls zur Verfügung. Sie können also direkt auf MyTuxedo Textdateien schreiben und abspeichern. Dokumente lassen sich teilen.
Gelöschte Dateien landen in einem Mülleimer. Von dort kann man sie wiederherstellen. Die Dateien verbleiben 30 Tage im Papierkorb. Der Mülleimer kann maximal 50 Prozent des verfügbaren Speicherplates belegen. Alles was darüber hinausgeht wird dem Alter nach gelöscht.
Die Einbindung von MyTuxedo über Webdav ist ebenfalls möglich. Die Backups sind GPG-verschlüsselt, die Datenübertragung erfolgt via SSL. Verschlüsselte Festplatten (LUKS1, 256bit Keysize) sollen die Sicherheit vor Hackern gewährleisten.
Der Virenscanner ClamAV scannt automatisch die Dateien sowohl beim Upload als auch beim Download und unterbindet im Falle eines Fundes automatisch den Upload. Das ist vor allem dann wichtig, wenn man den Dienst auch mit einem Windows-Rechner mit automatischer Synchronisierung verbunden hat. So unterbindet man das Verteilen von Malware.
Außerdem scannt ClamAV jede Nacht alle Dateien nach Viren. Wenn ein Virus gefunden wird, erhält Tuxedo automatisch eine Meldung, dass im Benutzeraccount XY ein Virus gefunden wurde.
Tuxedo kontaktiert dann den Benutzer und teilt ihm mit, dass er seine Dateien prüfen soll. Für die Zukunft soll eine automatisch generierte Mail den User warnen, wobei in der Mail der Name der infizierten Datei genannt wird.
myTUXEDO.de App für Android-Smartphones
Nutzer von MyTuxedo können von einem Android-Smartphone aus bequem per App auf ihren Cloudspeicher zugreifen. Über die kostenlose myTUXEDO.de App. Der Download ist 4,2 MB groß, die App setzt mindestens Android 4.0 voraus.
Platz 4: Free Hidrive von Strato - 5 GB gratis
Strato gehört zur Deutschen Telekom. Das Berliner Unternehmen versteht sich als Hosting-Anbieter (mit Domain-Registrierung) für Webseiten inklusive Homepage-Baukasten, vermietet Server und bietet die Möglichkeit einen Online-Shop aufzusetzen. Wer aber weder Webseiten hosten möchte, noch Server oder Online-Shops benötigt, kann Strato auch nur als Online-Speicher verwenden.
Mit Free Hidrive hat Strato eine komplett kostenlose Cloudspeicherlösung parat. Free Hidrive stellt 5 GB Speicherplatz zur Verfügung. Dateien lassen sich per Share-Link teilen. Freunde können sogar ihre Dateien auf das Hidrive eines anderen Nutzers hochladen, wenn er dies erlaubt. Automatische Backups des Cloudspeicherinhalts erstellt Hidrive automatisch. Damit lassen sich versehentlich gelöschte Dateien wiederherstellen. Das soll bis zu sechs Wochen zurück funktionieren.
Der Zugriff auf Free Hidrive erfolgt via Webfrontend und Webdav. Wer mehr Speicherplatz benötigt, kann kostenpflichtig GB dazu kaufen. 100 GB extra kosten 5,80 Euro pro Monat. Die kostenpflichtigen Versionen bieten dann auch SMB, FTP und rsync. Damit lässt sich der Onlinespeicher wie eine Festplatte in das Laufwerkverzeichnis des PCs einhängen. Für iOS, Android und Windows Phone 7 stehen zudem Apps zur Verfügung. Dateien lassen sich verschlüsselt hochladen.
Sowohl HiDrive (siehe weiter unten) als auch Free Hidrive nutzen Server, die in Deutschland stehen und nach ISO 27001 zertifiziert sind.
Platz 5: Driveonweb - 3 GB gratis
Driveonweb bietet verschiedene Cloud-Speicherpakete an. Mit DriveOnWeb Business Standard gibt es auch eine kostenlose Lösung. Wer mit 3 GB und zwei Nutzern zufrieden ist und keine Einbindung in die eigene Webseite benötigt, kann hier zugreifen. Hier sind die Server nach ISO 27001 zertifiziert und das Rechenzentrum steht in Deutschland. Die Dateiübertragung von und zum Speicherplatz ist bei allen Clients mit einer AES-256-Bit-SSL-Verschlüsselung gesichert.
Shared Folder zum Teilen von Inhalten mit anderen Nutzern gibt es. Der DriveOnWeb-Account lässt sich als zusätzliches Laufwerk im Windows-Explorer einbinden. Clients für Mac OS oder Linux fehlen jedoch. Der Windows-Client läuft auf Windows Vista, 7 und 8 jeweils auf 32- und 64-Bit-Systemen. Ein Webfrontend gibt es ebenfalls. Bei der Gratis-Variante gibt es nur Mailsupport.
Platz 6: Mydrive - nur wenig Speicherplatz für lau
Das Schweizer Unternehmen Softronics Communication AG betreibt den Onlinespeicher Mydrive. Dessen Server stehen laut Unternehmen in der Schweiz. Per Webfrontend greifen Sie vom Browser auf Mydrive zu. Bilder, Audio- und Videodateien lassen sich direkt in Im Browser anzeigen. Mit WebDAV können Sie Ihren MyDrive-Speicher auch als lokale Festplatte verbinden. Für Mydrive gibt es zudem Apps für iOS und Android.
Mydrive ist in der Grundversion kostenlos und werbefinanziert, die Macher freuen sich aber über Spenden. Allerdings fällt der Speicherplatz in der Grundversion sehr knapp aus, gerade einmal 100 MB gibt es für lau. Zudem ist mit der Gratisversion von Mydrive nur ein Gastnutzer möglich.
Wer mehr als 100 GB Speicherplatz benötigt und keine Werbung sehen möchte, kann zu Mydrive Pro greifen; die Preise beginnen bei 21 Cent für 1 GB pro Monat. Nimmt man mehr GB, wird der Preis pro GB günstiger; 10 GB kosten dann 1,72 Euro pro Monat. Dann gibt es auch ein komplettes Zugriffsprotokoll aller Aktionen der letzten 3 Monate. Zudem kann man gegen Aufpreis mehr Gastnutzer ermöglichen.
Mydrive sichert laut eigenen Angaben die Dateien der Nutzer mehrmals täglich. Die Datenübertragung geht durch eine AES-256-Bit SSL-Verschlüsselung. Ein FTP-Zugriff ist nicht möglich. Gelöschte Dateien lassen sich bis zu einem Monat zurück wiederherstellen. Dazu ist eine Mail an den Betreiber nötig. Gratis-Support leistet das Unternehmen per Mail.
Zum Schluss noch einige kostenpflichtige Anbieter
Hidrive von Strato: Kostenpflichtige Alternative
Strato hat aber auch ein kostenpflichtiges Hidrive-Angebot, dessen Preise bei 80 Cent pro Monat für 20 GB Onlinespeicher bei einer Vertragslaufzeit von einem Jahr beginnen. Zuzüglich zehn Euro Einrichtungsgebühr. 1000 GB Online-Speicher kosten zum Beispiel 3,70 Euro im Monat, wenn jährlich im Voraus gezahlt wird. Die Einrichtungsgebühr kostet hier zehn Euro, die Mindestvertragslaufzeit beträgt 12 Monate. Ab dem 13. Monat zahlen Sie dann aber 7,50 Euro pro Monat.
Wer Hidrive mit dem Smartphone oder Tablet nutzen möchte, kann sich die Hidrive-App für iOS, Android, Windows Phone sowie die Windows Store App für Tablets und Rechner ab Windows 8 herunterladen. Für Windows gibt es zudem einen Desktop-Client. Für Netzwerkfestplatten, zum Beispiel von Synology, sind ebenfalls Apps im App Store vorhanden.
Das Paket mit allen Zugriffsprotokollen gibt es zusätzlich ab 5 Euro im Monat: SMB/CIFS zur Einbindung als Festplatte oder Laufwerk, auch über VPN, SFTP/FTP zur schnellen Übertragung großer Datenmengen, rsync zur Synchronisation mit Netzwerkfestplatten, WebDAV für den Zugriff mit Handy und Tablet und GIT zur zentralen Versionsverwaltung für Dateien.
Strato Hidrive 100 GB für 2 Euro pro Monat
Strato hat zur IFA 2016 in Berlin ein Angebot für Hidrive aufgelegt, das ab heute acht Wochen lang zur Verfügung steht. Es ist als allgemeiner Aktionspreis vermerkt und erscheint auf der Hidrive-Webseite nicht mit einem IFA-Stichwort.
Bei diesem Angebot zahlen Sie pro Monat zwei Euro für 100 GB Onlinespeicher; dieser Preis gilt auch noch ab dem 13. Nutzungsmonat.
Die Details:
* 100 GB Online-Speicher
* Laufzeit 12 Monate
* Dauerhaft für 2 Euro pro Monat
* Einmalige Einrichtungsgebühr 2 Euro
* Bezahlung für 12 Monate im Voraus
* Inklusive Protokollpakete
Das Angebot kann immer um 12 Monate verlängert werden zu den genannten Konditionen.
Achtung: Wenn Sie das Angebot in den Warenkorb legen, dann wird Ihnen Hidrive mit 250 GB angeboten. Das kostet dann aber mehr. Klicken Sie hier auf den Link rechts unten „Nein, mit voriger Auswahl weiter“, um das 2-Euro-pro-Monat zu bekommen.
Hornetdrive
Ein weiterer Cloudspeicher-Anbieter aus Deutschland ist zum Beispiel Hornetdrive (Hornet ist das englische Wort für Hornisse) von der Hornetsecurity GmbH aus Hannover. Neben der Speicherung in gesicherten Rechenzentren in Deutschland bietet dieser Dienst auch eine automatische AES-256-Bit-Verschlüsselung und dürfte damit als ziemlich sicher gelten. Die Preise beginnen bei 28,56 Euro pro Jahr für 10 GB Onlinespeicher.
Sie können den Cloud-Speicher von Hornetsecurity mit der Clientsoftware Hornetdrive nutzen. Damit verwalten Sie Ihre Dateien im Online-Speicher, konfigurieren die Ordnerstruktur und die Zugangsrechte Ihrer gespeicherten Dateien. Falls Sie eine Datei mit mehreren Endgeräten und Nutzern teilen, so synchronisiert Hornetdrive diese Datei immer so, dass alle Nutzer die aktuelle Version besitzen. Die Dateien werden sowohl lokal auf Ihrem Endgerät als auch online verschlüsselt gespeichert. Die Übertragung ist durch eine 256-Bit-AES-Verschlüsselung geschützt.
Sie können Hornetdrive mit GB Online-Speicher kostenlos 30 Tage lang testen.
1blu: Gutes Preis-Leistungsverhältnis, aber böse Sicherheits-Panne
Das Berliner Unternehmen 1blu bietet ebenfalls einen Online-Speicher an. Das 1blu Drive. Die Daten werden bei 1blu Drive in einem Rechenzentrum in Frankfurt am Main gespeichert und unterliegen somit den deutschen Datenschutz-Richtlinien.
Die regulären Preise für den Online-Speicher bei 1blu (ohne spezielle Aktionspreise) beginnen bei 1,90 Euro pro Monat. Der Leistungsumfang von 1blu kann sich sehen lassen: 25 GB, Webdav, Web-Frontend, SSL, FTP, Apps für iOS und Android und vieles mehr gibt es bereits für 1,90 Euro.
1blu wurde aber im Sommer 2015 Opfer eines Hackerangriffs, bei dem die Zugangsdaten für das Kundenlogin, für Mail-Konten, FTP, MySQL, 1blu-Drive sowie die persönlichen Kundendaten von vielen Kunden gestohlen wurden. PC-WELT betreibt ein 1blu-Konto zu Testzwecken. Seit wenigen Tagen nach diesem Hack bekommen wir an unsere bei 1blu hinterlegte private Mailadresse täglich mehrere Spammails, zeitweise waren es über zehn Spammails pro Tag. Bis kurz nach dem 1blu-Hack bekamen wir überhaupt keine Spammails an diese Mailadresse. Auch wenn sich der Kausalzusammenhang nicht beweisen lässt, liegt der Verdacht nahe, dass unsere Mailadresse bei dem 1blu-Hack erbeutet und weiter verkauft wurde.
Tipp: Für Technik-Begeisterte ist die Private Cloud eine spannende Alternative. Zum Beispiel mit Owncloud oder Fritzbox. Nachteil: Sie müssen sich selbst um Sicherheitsupdates kümmern.
Extra-Tipp:Der durch seine NSA-Enthüllungen weltberühmt gewordene Whistleblower Edward Snowden empfiehlt kurioserweise ausgerechnet einen US-amerikanischen Speicherdienst, nämlich SpiderOak. Dieser Dienst verschlüsselt alle Daten vor dem Upload durch den Client und legt das Passwort zum Entschlüsseln nicht im Klartext auf den Servern ab. SpiderOak kann 60 Tage lang gratis getestet werden. (PC-Welt)