Großer Vergleichstest

Die besten Kameras mit Weitwinkelobjektiv

27.08.2008
Seit einiger Zeit kommen vermehrt Kameras mit Objektiven auf den Markt, deren Brennweitenbereich bei 28 Millimetern oder weniger beginnt. Die PC-Welt sagt Ihnen, welche Vorteile diese Modelle haben und präsentiert die fünf besten Kameras mit Weitwinkelobjektiv.

Seit einiger Zeit kommen vermehrt Kameras mit Objektiven auf den Markt, deren Brennweitenbereich bei 28 Millimetern oder weniger beginnt. Die PC-Welt sagt Ihnen, welche Vorteile diese Modelle haben und präsentiert die fünf besten Kameras mit Weitwinkelobjektiv.

Von Verena Ottmann, PC-Welt

Testbericht

Stellen Sie sich vor, Sie fotografieren auf einem Familienfest, und alle haben sich für das obligatorische Gruppenbild aufgestellt. Nun müssen Sie entscheiden: Entweder Sie wählen den Bildausschnitt so, dass die gesamte Verwandtschaft auf dem Bild zu sehen ist. Dann werden Sie die einzelnen Personen jedoch nur mit der Lupe identifizieren können. Oder Sie gehen so nahe an die Gruppe ran, bis Sie deren Gesichter auch im Sucher erkennen. Dann laufen Sie jedoch Gefahr, es sich mit Erbtante Erika zu verscherzen, die links aus dem Bild fällt.

Um eine solch schwierige Situation optimal zu meistern, brauchen Sie eine Kamera mit Weitwinkelobjektiv. Deren Brennweitenbereich beginnt bei 28 Millimetern oder weniger, wodurch Sie einen viel breiteren Bildausschnitt bekommen als bei einer Kamera mit etwa 35 Millimetern Brennweite. Dieser breite Bildausschnitt kommt Ihnen aber nicht nur bei Familienfotos zugute. Auch in der Architekturfotografie hat eine möglichst kurze Brennweite Vorteile, wenn Sie beispielsweise eine komplette Brücke aufs Bild bringen statt nur ein Stück davon. Und auch die Gesichtserkennung profitiert von einem Weitwinkelobjektiv: Einige Kameras erkennen bis zu 32 Gesichter in einem Motiv - was mit einem breiten Bildausschnitt natürlich besser realisierbar ist.

Die PC-Welt hat aktuelle Kameras mit Weitwinkelobjektiv angesehen und stellt Ihnen in der folgenden Tabelle die zehn Weitwinkel-Kameras mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis vor. Zur besseren Einschätzung finden Sie zudem eine Spalte mit der Bildqualitätswertung, falls der Preis für Ihre Kudnen keine Rolle spielt. Auf Seite 2 stellt die Redaktion Ihnen dann die Kameras etwas genauer vor. Bitte beachten Sie jedoch, dass die PC-Welt die verlinkten Tests aus Zeitgründen nicht aktualisieren kann, so dass Angaben wie Preis und Platzierung veraltet sein können. Aktuelle Angaben entnehmen Sie bitte der unten stehenden Tabelle. Schließlich finden Sie auf Seite 3 spezielle Kauftipps aus der Redaktion.

Wie bei allen Kameratests hat die PC-Welt auch die Weitwinkelkameras mit dem Testprogramm DC Tau von Anders Uschold gemessen. Näheres zu unserem Testverfahren finden Sie im Artikel "Wie wir testen: Digitalkameras".

Produktname

Brennweite (Millimeter)

optisches Zoom (xfach)

Preis-Leistungs-Wertung (max. 100 Punkte)

Bildqualität (max. 100 Punkte)

Casio Exilim EX-Z200

28-112

4

69

86

Canon Digital Ixus 860 IS

28-105

3,8

65

80

Panasonic DMC-FZ18

28-504

18

65

85

Ricoh R8

28-200

7,1

65

83

Fujifilm Finepix S100FS

28-400

14,3

64

89

Panasonic DMC-FX100

28-100

3,6

64

82

Fujifilm Finepix S9600

28-300

10,7

63

86

Panasonic DMC-TZ3

28-280

10

63

86

Samsung Digimax L74 Wide

28-100

3,6

63

84

Fujifilm Finepix S8100 fd

27-486

18

61

72

Die Top 10 der Weitwinkelkameras

Platz 1: Casio Exilim EX-Z200
Die Casio-Kamera schnitt in den Bildqualitättstests größtenteils gut ab. Außerdem gefiel die einfache Bedienung und die teils außergewöhnlichen Funktionen wie die Gesichtswiedererkennung, die bis zu sechs abgespeicherte Gesichter beim Fotografieren wiedererkennt und darauf fokussiert.

Platz 2: Canon Digital Ixus 860 IS
Trotz ihrer ungleichmäßigen Auflösung schaffte die Kamera einen sehr hohen Wirkungsgrad. Außerdem bietet sie diverse manuelle Einstellmöglichkeiten und ist mit silberfarbenem oder schwarzem Objektivdekor erhältlich. Im Lieferumfang inbegriffen ist eine SD-Karte mit 32 MB.

Platz 3: Panasonic DMC-FZ18
Panasonics Bridge-Kamera punktete mit toller Bildqualität, einfacher Handhabung und üppiger Ausstattung. Hinzu kommt, dass die FZ18 superschnell arbeitet. Allerdings hat so viel Leistung auch ihren Preis.

Platz 4: Ricoh R8
Die Ricoh R8 wartet mit einigen interessanten Funktionen auf. Allerdings hatte die Kamera einige Probleme bei der Bildqualität, was sich vor allem im starken Bildrauschen und einer recht ungleichmäßigen Auflösung äußerte.

Foto: Fujifilm

Platz 5: Fujifilm Finepix S100FS
Mit der S100FS hat Fujifilm zwar einen ziemlichen Brocken im Sortiment (stolze 911 Gramm). Die tolle Ausstattung der Bridge-Kamera, die super Bildqualität und das wertige Gehäuse sollten jedoch auch ernsthafte Fotografen überzeugen.

Platz 6: Panasonic DMC-FX100
Die Panasonic DMC-FX100 hat einige Ausstattungs-Schmankerl und erzielte auch in den Bildqualitätstests - bis auf die Auflösung am Bildrand - super Ergebnisse. Sie kommt mit einem Leica-Objektiv vom Typ DC Vario-Elmarit und zwei Methoden zur Bildstabilisierung.

Foto: Fujifilm

Platz 7: Fujifilm Finepix S9600
Die Bridge-Kamera gefiel bis auf das zum Teil hohe Bildrauschen recht gut. Das Gerät arbeitete schnell und war nicht zu letzt durch das manuelle Zoom super zu bedienen. Dafür geht der Preis in Ordnung.

Foto: Panasonic

Platz 8: Panasonic DMC-TZ3
Die Panasonic-Kamera produzierte nur sehr wenig Bildrauschen und überzeugte auch in unseren anderen Bildqualitätstests. Ein zusätzlicher Pluspunkt ist der optische Bildstabilisator, der das 10fach-Zoom unterstützt.

Platz 9: Samsung Digimax L74 Wide
Die Samsung-Kamera bietet einige Überraschungen bei der Ausstattung. So stellt der integrierte Reiseführer ein Alleinstellungsmerkmal dar, und das 3-Zoll-Display ist ebenfalls nicht zu verachten. All das ist verpackt in einem sehr stylischen schwarzen Gehäuse.

Platz 10: Fujifilm Finepix S8100 fd
Die Bildqualität der Fuji-Kamera konnte uns nur bedingt überzeugen. Die Auflösung war hoch, aber ungleichmäßig. Die Rauschunterdrückung arbeitete nicht immer korrekt, und gerade bei hellen Flächen war der Helligkeitsabfall am Bildrand mit bloßem Auge sichtbar.

Fazit

Kameras mit Weitwinkelobjektiv leisten wertvolle Dienste - nicht nur bei Familienfeiern. Denn je kleiner die Brennweite ist - Weitwinkelobjektive bieten 28 Millimeter und weniger - desto breiter wird der Bildausschnitt und desto flexibler sind Sie bei der Motivgestaltung. Eine empfehlenswerte Kamera mit Weitwinkelobjektiv ist etwa die sehr kompakte Casio Exilim EX-Z200. Zwar hatte das Modell leichte Probleme bei der Bildqualität. Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmte jedoch. Die beste Bildqualität lieferte dagegen die Fujifilm Finepix S100FS. Dafür war die Bridge-Kamera nicht gerade ein Leichtgewicht und spielt auch preislich in der Oberliga mit.

Alternativen: Möchte Ihr Kunde noch flexibler hinsichtlich der Brennweite sein, sollten Sie statt einer Kamera mit Weitwinkelobjektiv ein Spiegelreflexmodell anbieten. Dank Wechselobjektiven kann man die Brennweite stets optimal an die Motiv-Situation anpassen - und man hat garantiert keine Probleme mehr mit Erbtante Erika.

(pc-welt/bb)